26.09.1998

Samstag, 26.09.98 – Vorsichtshalber wird das Großsegel mal wieder vor dem Auslaufen gerefft… Ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen zieht ins Mittelmeer, heute ist allerdings Zwischenhocheinfluß mit stürmischen Südwestwinden.Der Badestopp auf den egadischen Inseln vor Trapani muß deshalb ausfallen. Zum Ausgleich: neuer Geschwindigkeitsrekord bei langer Dünung ausSüden und Raumschotskurs.
Nicht acht, nicht neun, sondern zehn. Und zwar Komma vier. In Zahlen: 10,4 Knoten.
Ab dem Capo San Vito segeln wir in Lee von Sizilien, kurzfristig flaut es sogar soweit ab, daß wir den Badestopp nachholen können.Durch die tiefen Täler an der Nordküste pfeift der Wind aber weiterhin und bis zur Fraueninsel gönnt man mir keine Pause mehr. (Keine Angst, die heutigen 62 zurückgelegten Meilen reichen nicht bis zum Chiemsee, aber kurz vor Palermo gibt es auch Frauen!)
Halbzeitfest in einer sizilianischen Trattoria: Der Kellner; „Abbiamo solo pesche!“ Die Mannschaft: „Si!“
Speisenkarte? Fehlanzeige! Gegessen wird, was auf den Tisch kommt!
Und das in ungefähr folgender Reihenfolge:
Erstens Antipasti: eingelegte Sardellen, fritierte Sardinen, Tintenfischsalat, Krabbencocktail, Fischklößchen, fritierte Skampi, Schwertfischfilet, gebratene Red Snappers, eingelegte Sepia, Knoblauchbrot mit frischen Tomaten, roher Seeigel und frische Austern (zuckten noch!)
Zweitens Primi Piatti: Bandnudeln mit Sahne und Fisch, Spiralnudeln mit Fenchel und Krabben, Risotto mit Meeresfrüchten. Drittens Secondi Piatti: Hummer (Jeder einen halben) und gemischter Fisch vom Rost mit Beilagen.
Viertens Dolce: Obstkuchen. (Für alle, die noch können…)
Währenddessen: Guter Weißwein und Mineralwasser.
Zum Abschluß: Limonengrappa Quanta costa? Ca 200,- DM, da würden wir das ganze ja gerne noch mal bestellen, aber das geht nicht, weil man hier ja nicht bestellen kann, weil ja schließlich einfach gegessen wird, was auf den Tisch kommt…


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