06.10.1999

Mittwoch, 06.10.99 – Irgendwann ist es dann egal, dass die Flut immer noch ins Mittelmeer hineinsteht. Der Wind bläst nämlich herrlich aus dem Osten, und allen juckt es in den Fingern. Wolfgang fällt auch nichts mehr ein, um den Start zu verzögern, also legen wir ab.
Ein Reff im Großsegel und mit achterlichen fünf Beaufort in die Meerenge von Gibraltar. Wenn Strom gegen Wind steht, gibt es kabbeliges Wasser. Und heute kabbelt es nicht nur, sondern es kocht!
Das Wellengeräusch gleicht einer überdimensionalen Toilettenspülung im Dauerbetrieb, ich mache tapfere fünf bis sechs Knoten Fahrt durchs Wasser, aber der GPS-Empfänger meldet nur drei bis vier Knoten über Grund. Gefährlich ist das alles aber nicht, weil der Seegang nicht wirklich hoch ist. Die Situation ist eher theatralisch, ein würdiger Abschied aus dem Mittelmeer. Das werde ich ja wohl die nächsten Jahre nicht wiedersehen.
Denn man Tschüss, du altes mare nostrum!


Zurück zum Törn: Von Malaga nach Kanaren - Oktober 1999

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