17.05.2000

Mittwoch, 17.05.00 – Morgens früh um sechs öffnet sich die Brücke zum Intracoastal Waterway zum ersten mal, danach schwimmt ein Manatee mit uns zusammen durch die Schleuse und um 09.00 h fällt der Anker an der Brücke zum Kennedy-Space-Center.
Mit dem Boot kann man nämlich wenigstens bis an die Zubringerstraße, mit dem Dinghi dann weiter bis auf den Randstreifen und dann ab der Astronautenruhmeshalle trampen: Schon ist man drin im Weltraumbahnhof!
Volker ist froh, dass er zum zweiten mal innerhalb einer Woche hier ist, weil er sich alles anschauen kann, was er vorher (bei seiner Leihwagenrundtour) nicht gesehen hat, und Wolfgang ist total begeistert. Alleine der Imax-Film mit den Bildern von Venedig und der Adria, dann die Apollo-Austellung mit allen und allem, was oben auf dem Mond war und zum krönenden Abschluss noch der Start einer Atlas-Rakete!
Ein echter Raketenstart! Live! Rauch steigt auf! Und die Rakete!
Beinahe – Startverschiebung um 20 min. Dann steigt wieder Rauch auf! Und fast auch wieder die Rakete, deutlich auf der Rampe im Südosten zu sehen! Startverschiebung um 20 min.
Und nochmal und nochmal und zum Schluss auf unbestimmte Zeit.
Schade.
Und dabei hätte es eine Premiere werden sollen: Aber eine amerikanische Rakete aus den Fünfziger Jahren, die mit russischen Triebwerken europäisches Geraffel in das Weltall schießen soll, das kann auch nicht wirklich funtionieren…
Wenigstens klappt das Zurücktrampen, weil meine Crew schon im Space-Center einen Franzosen gefunden hat, der die beiden an der Astronautenruhmeshalle (also hinter der Brücke, bei der ich vor Anker liege) rauslässt, direkt am Liegeplatz ist das Anhalten auf der Autobahn nämlich verboten.
Allerdings ist das Laufen auf dem (nachts ohnehin gesperrten) Highway auch verboten.
Und das mit dem Boot, dass da vorne irgendwo im Dunkeln und im Sperrgebiet liegen soll, das glaubt der Sheriff an der Schranke nicht: „Stand there and better don’t move!“ – mal wieder verhaftet… mal wieder mit Polizeieskorte zum Liegeplatz… mal wieder was gelernt, nämlich zwei Sachen: Erstens kommt man auch ohne Auto überall hin, wenn man wirklich will – auch wenn es schwierig ist; und zweitens haben amerikanische Streifenwagen keine gepolsterten Rücksitze, auf die man sich freudig fallen lassen kann, sondern unverwüstliche Schwerverbrecherhartblastikbänke, die dem Skipper einen blauen Fleck am Allerwertesten verpassen.


Zurück zum Törn: Von Miami nach Washington D.C. - Mai 2000

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