29.05.2001

29.05.2001

Dienstag, 29.05.01 – Fatu Hiva steckt in einem dicken Schauer.
Senkrechte Lavawände, von denen sich hohe Wasserfälle ins Meer ergießen. Ein üppig-grüner Riesenspielzeugklotz, in den die Brandung Grotten frißt.
Wieviele Sorten grün gibt es?
Hinter welchem Grat verstecken sich die Aussätzigen, die Jack London in seinen Südsee-Geschichten beschreibt?
Können Inseln atmen?
Riecht Inselatem so würzig?
Wenn die Begrüßungsdelfine mit ihren Luftsprüngen und Pirouetten meine Mannschaft nicht wieder auf das Meer hinausgelockt hätten, dann hingen wir jetzt vielleicht alle in den Klippen dieser verzauberten Insel, angelockt vom Grün, vom verzauberten Grün der ersten Insel nach 22 Tagen und 22 Stunden….
Um 11.45 h schütteln Crew und Skipper das Staunen ab, konzentrieren sich wieder, weil doch plötzlich sich eine Lücke in den Basaltwänden auftut und Masten in der fantastischsten aller Buchten erscheinen. Und dann fällt auch schon der Anker zwischen den Yachten „Nomzama“ mit Jutta und Heiner und „Orinoko“ mit Sabine und Christian.
Die „Muskat“ ist seit gestern da, „Steffi“ kommt zwei Stunden nach uns, schon hocken alle aus der Funkrunde reihum in irgendwelchen Cockpits und erzählen sich, wie es denn so war, 3049 Meilen lang!
Beim wackeligen (wegen der weichen Knie!) Landspaziergang durch all die Grüns treffen sich dann auch noch die Crews von der „Seaquester“, die mit uns durch den Panama-Kanal gefahren sind, und der „Nimbus“, bei denen Wolfgang seit den St. Blas-Inseln einen Schluck neuseeländisches Selbstbraubier gut hat. Tagelang könnte man sich gegenseitig Geschichten erzählen, aber Sabines Flieger wartet nicht, und deshalb legen wir um 21.00 h tatsächlich wieder ab und segeln 46 Meilen durch eine schöne Nacht mit einem kräftigen Schauer nach Hiva Oa.


Zurück zum Törn: Von Galapagos nach Marquesas - Mai 2001

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