Sonntag, 05.05.02 – Schon um 00.15 h gibt es Ärger: ein Motorfahrzeug mit unklaren Positionsleuchten liegt vier Meilen an Steuerbord voraus auf Kollisionskurs. Über Funk meldet er sich nicht, weicht aber wenigstens im vorletzten Moment aus und passiert hinter meinem Heck. „Mistkahn“ trägt der Skipper ins Logbuch ein…
Zwölf Stunden später ist alles vergessen: ein Etmal von 171 Meilen! Durchschnittlich 7,2 Knoten! Die Brecher runter mit zehn Knoten im Surf! Wahnsinn!
Und ein Funkgespräch nach Panama, von wo aus Contadora-Günther (s. Logbücher vom letzten Jahr!) den nächsten Schwung Fahrtensegler über die Weiten des Pazifiks leitet.
Und um 17.30 rausche ich, immer noch nur unter Genua, mit sechs Knoten und den letzten pazifischen Wellen durch die Riffeinfahrt zur Momi-Bay an der Westküste von Viti Levu: Der Anker fällt nach 1210 Meilen traumhafter, glücklicher Rauschereise auf 12 m Wassertiefe. 1210 Meilen durchs Wasser (gegen den Südäquatorialstrom und im Seegang natürlich nicht wirklich schnurgerade!), 1126 Meilen über Grund in acht Tagen und fünf Stunden. Das ist die schnellste Überführung, die uns je gelungen ist! Und ohne schweres Wetter! Eine Regennacht, ein Tag mit schwachen Winden. 6,2 Knoten im Durchschnitt! Wolfgang und Dieter können es kaum fassen, die abendliche Funkrunde gratuliert uns ganz herzlich – und vor lauter Stolz werde ich noch eine Spur roter!
Zurück zum Törn: Von Fidji nach Fidji - Mai 2002