Freitag, 21.03.03 – Der Wind dreht nachts über Nordost weiter auf Nord, und am frühen Morgen legt er außerdem auf gute sechs Beaufort zu. Das ist schon eine ganze Menge, aber da die Richtung passt und meine mitdenkende Crew mich vorsichtshalber ein wenig nach Norden hinaufgesegelt hat, so dass wir jetzt ein wenig abfallen (also auf einen Kurs mit fast Rückenwind steuern!) können, ist das weiterhin kein Problem, sondern eher ein Vergnügen! Wenn es nur in den Gewittern vor uns nicht so ekelig blitzen und donnern würde. Und zwar so richtig ekelig. Am ganzen Horizont entlang. Bis auf eine kleine Lücke, die ca. 3,9 Meter breit ist. Und da motoren wir in einer kurzen Flaute mitten hindurch, der Wind kommt danach aus WSW, die Front ist durch, die Gewitter donnern und blitzen weiterhin eklig, nur unglaublicherweise nicht mehr vor meinem Bug, sondern hinter meinem Heck. Wolfgang klopft auf Holz, wo immer er welches findet (also Rolands Kopf zum Beispiel), Dagmar zündet ein Rauchopfer nach dem anderen und insgesamt ist unser Dusel mit dem Wetter einfach nicht zu fassen. Um 15.30 h wird unter wieder blauem Himmel und unter feierlichem Abspielen der australischen Nationalhymne die Gastlandsflagge gehisst, außerdem findet ein kleiner Nationalhymnenratewettbewerb statt. Peter (schließlich ist er vom Fach!) sollte vielleicht mal eine Untersuchung anstellen, ob Langstreckensegeln prinzipiell zu infantilem Verhalten führt, Beispiele gab und gibt es hier an Bord lustigerweise ja schon mehr als reichlich! Aber wahrscheinlich macht Segeln einfach nur glücklich…
Zurück zum Törn: Von Auckland nach Sydney - März 2003