28.08.2003

28.08.2003

Donnerstag, 28.08.03 – Der Tag vergeht mit Besuchen und Gegenbesuchen und mit allgemeiner Aufregung am Abend: Sämtliche Männer rasieren sich, die Frauen suchen ihre schönsten Kleider aus und Wolfgang zieht seine guten schwarzen Schuhe an. Der Gouverneur hat nämlich für heute zum Galadiner in den Garten des Gouverneurspalastes eingeladen. Der Bus hält vor einem schmalen tempelartigen Torbogen und dahinter liegen 1001 Nacht. Der Palast ist ein echter Palast, der Garten ist ein echter Palastgarten, im Innenhof zwischen uralten Bäumen und den verschachtelten Giebeln und geschwungenen Dächern der alten Wehr- und Wohnanlagen sind ca. 30 Tische mit festlichem Kristall gedeckt. Die Stühle sind bis zum Boden weiß bespannt, jeder mit einer großen goldenen Schärpe an der Lehne. Kellner in bunten Uniformen schweben über den Rasen und reichen Getränke, an drei Seiten des Hofes wartet ein üppiges Buffet auf die Eröffnung, an der vierten Seite ist unter dem Überhang einer langgestreckten Pagode eine Bühne aufgebaut, an deren linker Seite die Staatskapelle in Seidentracht fernöstliche Klänge zaubert. Drei Reden werden gehalten, in denen die Vertreter von Regierung und Tourismusverband die Yachties bitten, trotz der Bombenanschläge Werbung für das Land zu machen. Das tun wir hiermit mal! Die Leute und das Land sind wundervoll!!!
Vor dem Essen wird dann der erste Tanz aufgeführt, der traditionelle Willkommenstanz „Blumen des Universums“. Nach der Vorspeise (diverse Suppen, Salate…) tanzt eine junge Solistin die „Tapferkeit der Balinesen bei er Verteidigung des Landes“, nach dem Hauptgang (einmal quer durch die balinesische Küche) tanzt ein anderer Solist den komischen „Alten Mann“ und zur Nachspeise (Konfekt, kunstvoll geschnitztes Obst) wird ein wunderbarer Liebestanz aufgeführt. Vier Träume aus Lächeln, Körpersprache, Gold und Seide. In der Originalkulisse.
Zum Fototermin mit der Lokalpresse werden Ingrid und Tim , Karin und Werner und natürlich Dieter und Wolfgang zur deutschen Delegation erklärt, so schnell wird man hier befördert!
Und zum Abschluss des Abends wünscht sich Herr Urip Santoso, der Leiter des Marine-Tourismus-Verbandes drei Lieder von Werner, der ist nämlich von Beruf Opernsänger. Und so schallen vor allem zum Erstaunen der Balinesen „Am Brunnen vor dem Tore“, ein wenig Operette und ein kurzes Trinklied aus „Rigoletto“ durch die tropische Nacht.
Zurück in der Marina hockt sich die neu ernannte deutsche Delegation dann noch für ein Glas Wein hier in mein Cockpit, man muss sich den ganzen unglaublichen Abend ja nochmal wechselseitig erzählen, damit man nichts davon vergisst!


Zurück zum Törn: Von Darwin nach Bali - August 2003

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