Samstag, 22.11.03 – Ein Hong ist eine oben offene Höhle. Oder eine runde Schlucht. Oder eine Insel mit einem Loch. Und Koh Muk hat den schönsten Hong. Und am allerschönsten ist er, wenn noch keine Touristen drin sind, deshalb fällt, nach 45-minütiger Überführung, schon um 07.30 h mein Anker vor dem Hong von Koh Muk. Dieser Hong ist nämlich nur schwimmend zu erreichen. 200 Meter durch eine stockfinstere Höhle. Drei Taschenlampen, ein wasserdichter Beutel mit den Fotoapparaten, die Schwimmente Gina (quasi als Kuscheltier gegen klaustrophobische Anfälle!) und meine sechst mutigen Höhlenforscher verschwinden in einem winzigen Loch in einer senkrechten Felswand. Kann man den Moment beschreiben, wenn man nach 200 Metern nasser, bodenloser Dunkelheit, ein paar Fledermäusen oben und ein paar Fischschwärmen unten plötzlich vom Felsen ausgespuckt wird und sich in einem kreisrunden Tobel mit hunderten Meter hohen, dschungelgrün überwucherten, mit Vogelgezwitscher gefüllten Steilwänden an einem weißen Palmenstrand wiederfindet? Meine Mannschaft pendelt zwischen einfacher Sprachlosigkeit und ansteckender Albernheit (incl. Sandburgen und Touristenfallen bauen!). Ein Hong. Welch eine Laune der Natur!!!! (Es gibt leider kein schönes Foto, weil man dafür eine 360°-Aufnahme machen müsste! Auf einem einzelnen Foto sieht man ja „nur“ den Strand oder die Felswand oder den Himmel oder die kleine Höhlenöffnung, aber nie das Ensemble! Einen Hong muss man erleben…)
Wieder auf See herrscht leichter Ostwind, die ersten Touri-Boote kommen, Zeit den Anker zu lichten und auf Kurs West den Blister zu setzen! Leises Dahingleiten bietet Zeit, das Gesehene nochmal in Erinnerung zu rufen, Details mit den Freunden auszutauschen. Ein Hong…
Auf Koh Rok Nok warten ja schon die nächsten Eindrücke: Extrem klares Wasser und ein als Naturpark geschütztes Riff lassen das Schnorcheln zu einem besonderen Vergnügen werden, außerdem gibt es weiter hinten am Strand einen Schrein zu bewundern, wo dem Liebesspiel gehuldigt wird. Und da sagt ein Foto einfach mehr als tausend Worte…
Zurück zum Törn: Von Singapur nach Phuket - Oktober 2003