21.09.2005

Mittwoch, 21.09.05 – Ausnahmsweise muss ich heute mal mit zwei Nachträgen beginnen, denn erstens hatten mich in Istanbul über Nacht ein paar Möwen komplett bekleckert, so dass ich zu einer zweiten Deckswäsche kam, und zweitens hatten wir vorgestern unterwegs Besuch von der türkischen Küstenwache, weil mein Kurs das Sperrgebiet bei der Insel Bati schnippelte. So wissen wir jetzt wenigstens, wo sich das Hochsicherheitsgefängnis samt PKK-Führer Erdokan befindet!
Heute wird meine Mannschaft schon gaaaanz früh geweckt, weil ein Fischkutter unter wildem Manövrieren neben mir anlegt und seinen Fang auslädt. Macht nichts, kräftiger Nordwind lockt uns sowieso nach draußen, um 08.20 h füllt sich die Fock und ab geht die Post in Richtung Dardanellen. Steffi und Martin haben das beste Ölzeug und harren während eines Gewitterschauers im Cockpit aus, der Rest steckt die Nase erst wieder in die frische Luft, als es im immer enger werdenden Fahrwasser immer spannender mit den Frachtern und Tankern (Rekord: vier nebeneinander!) und gleichzeitig landschaftlich immer schöner wird. An der allerengsten Stelle sind die beiden Ufer weniger als 1000 Meter voneinander entfernt, hier liegt das Städtchen Cannakale mit der kleinen Marina, wo eine Plastiktüte im Propeller zu einem doppelten Anlegemanöver führt: Einmal vorwärts als Notmanöver – und einmal tütenfrei rückwärts, damit alle über meine bequeme Gangway aussteigen können und nicht über den Bugkorb zu klettern brauchen.
Juan organisiert ein Taxi für morgen, danach stehen für heute nach einem windigen Segeltag nur noch eine warme Dusche und der Stadtbummel auf dem Programm.


Zurück zum Törn: Von Istanbul nach Izmir

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