Donnerstag, 27.10.05 – Während der Skipper Pfannkuchen brutzelt gehen die Mädels eine Runde schwimmen. Weil ein paar Fischer um etwas Benzin bitten und das Umfüllen ein Weilchen dauert, dauert auch das Schwimmen etwas länger, Nacktbaden ist in türkischen Fischerkreisen noch nicht so richtig gesellschaftsfähig
Der Wind aus der Düse zwischen Rhodos und dem türkischen Festland treibt mich schnell gen Osten! Kurz vor Marmaris gibt es dann noch einmal einen fest installierten Flautenstrich, aber dann beginnt die nächste Düse: fünf Windstärken aus dem Golf von Marmaris heraus, das ist eine herrliche Kreuz gegen den Wind, weil nämlich so gut wie keine Welle steht! Am Ruder wird immer nach genau zwei Wenden gewechselt, damit jeder mal das Vergnügen hat, mich mit Schräglage bis über die Fußreling gegen den Wind zu halten! In der Meerenge am Eingang zum großen Naturhafen von Marmaris (schon Lord Nelson ankerte seine Flotte hier!) wird der Wind dann noch mal böig und erfordert höchste Konzentration am Ruder und an den Schoten, „Klar zur Wende!” ist kein einzelnes Kommando mehr, sondern plötzlich ein Dauerzustand! Aber die letzen zwei Meilen sind dann wieder pure Entspannung.
Ein riesiger Kreuzfahrer sorgt für Kontrast in der osmanischen Altstadtsilouhette, ich bekomme einen Platz in der Marina und die Mannschaft verschwindet zu Köfte und Wasserpfeife in die Gassen des Basars.
Zurück zum Törn: Von Bodrum nach Göcek