02.10.2006

Montag, 02.10.06 – Zum Wachwechsel wird jeweils die Position eingetragen, die einzige Aufregung gibt es mit einem Kreuzfahrtschiff der Cunard-Line. Auf der Brücke wird wohl gerade gefeiert, jedenfalls nimmt mir der Pott das Wegerecht und zwingt uns zum Manöver des letzten Augenblicks. Trotz aller Technik an Bord und dreier gebannter menschlicher Augenpaare und des mitplottenden Radargerätes ist es wahnsinnig schwierig, den schnellen Kreuzfahrern auszuweichen: Es dauert ewig, bis man in dem Lichtertannenbaum die Positionsleuchten erkennen kann, wenn man sie dann sieht, ist der Kahn schon so nah, dass das Ausweichmanöver schon eingeleitet werden muss. Yachtradargeräte sind für so schnelle Begegnungen auch nicht genau genug, und auf Wolfgangs rechtzeitig abgesetzten Funkspruch reagiert bei den Herren von Cunard niemand. Wolfgang gibt erbost noch die Position und den Kurs des Partydampfers über UKW weiter, damit andere Schiffe vor dem Geisterfahrer gewarnt sind. Ein Fischer auf dem Weg zu seinen Fanggründen (also noch nicht trawlend) weicht etwas später brav aus, danach bleibt die Nacht ruhig. Mit Sonnenaufgang bricht allerdings wieder Hektik aus, diesmal allerdings wegen dauernden Angelalarms: Drei Mahi Mahi und ein Tunfisch landen in der Pütz, das wird ein Festessen in Weißweinsud mit Gemüsecurry am Abend in der Marina von Alicante!
Noch eine Neuigkeit: Seit 06.50 h befinde ich mich in der westlichen Hemisphäre, wir haben den Nullmeridian überquert! Hat zwar irgendwie niemand so richtig mitbekommen, trotzdem ist Kurs West jetzt im Westen!


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