Dienstag, 02.01.07 – Na gut, hier an paar Vorurteile: Italiener sind sehr gesellig, Amerikaner eher nicht. Jedenfalls kommt uns am Morgen ein italienischer Katamaran so nah, dass er meine Ankerkette um seinen Propeller wickelt. Klärt sich alles schadensfrei. Zwei kurze, aber schön windige Segelstunden später in der leider übervollen Saltwhistle Bay beschwert sich dann eine Amerikanerin mitten in meinem Ankermanöver, das wir ihr zu nahe kommen, das empfinden hier alle als überflüssig, zumal die Dame so offensichtlich recht hat, dass wir das Manöver ohnehin wiederholen müssen und aufgrund des felsigen Untergrundes dann rasch an eine gerade frei werdende Muringboje verholen. Kann hier an Bord niemandem die Stimmung vermiesen, die Bucht ist trotzdem traumhaft, leert sich gegen Abend noch ein wenig und wird ihrem Ruf, mit dem palmbestandenen Isthmus zu den Cays hinüber eine der schönsten Buchten der Welt zu sein, völlig gerecht. Der Spaziergang auf der Luvseite der Landzunge ist nur schwer zu toppen: Sonnenuntergang, jagende Pelikane, zufälligerweise auch noch ein großer Rahsegler beim Segelsetzen, danach zum Sundowner an die dezente Bar hinter dem weißen Strand.
Die Krönung des Tages trotzdem: Christian kocht Kallalu! Und danach noch ein schöner romantischer Gitarrenabend unterm Sternenhimmel, der Anita dazu verleitet, meinem Skipper ein Küsschen auf die Wange zu schmatzen.
Zurück zum Törn: Von St. Lucia nach Martinique