Freitag, 11.05.07 – Unter Abspielen der Nationalhymne wird das Sternenbanner samt Quarantäneflagge gehisst, Amerika, wir kommen!
Die SY Born mit Jochen und Crew ist ein paar Stunden vor mir eingelaufen und hat mangels Visa schon ziemlich Ärger mit den amerikanischen Behörden hinter sich. Wolfgang plant Plan B: Behördenbesänftigungsprogramm. Visa für alle und US-Segelerlaubnis für mich wurden schon im Vorfeld organisiert, jetzt geht es nur noch um Zigarren und Rum, weil alle „goods” abgegeben werden müssen. Aber Zigarren und Rum sind ja keine „goods”, sondern „bads”, weil ungesund. Also kommen in den abzugebenden Lebensmittelsack zwei Kilo alte Zwiebeln, eine einsame Zigarre und das restliche Brot. Damit zum Zollhaus. Und es klappt! Die Zöllner sind trotz des Geruchs aus dem Müllbeutel begeistert ob der Kooperationswilligkeit meiner Besatzung! Großes Lob von höchster Stelle und nur ein kleiner Anschiss am Rande, weil das Reisen zwischen Kuba und den USA nach neuester Lesart komplett verboten ist, das war 2000 übrigens noch anders. Von der Zigarre kommt nur die Banderole ab, dann steckt sie der Zöllner meinem Skipper in die Hemdtasche: „Dont tell anybody where it comes from!” Kontrolle an Bord findet nicht statt, der restliche Papierkram ist schnell erledigt, Party!
Das mit der Party ist deshalb besonders gut gelungen, weil die Colleges Frühlingsferien haben und Key West Kopf steht. Ich war ja wieder nicht mit, aber gerüchteweise sollen Walter, Thorsten und Jochen fast in eine Stöckelschuhschlägerei verwickelt worden sein, wohingegen Wolfgang von einem Königspudel umgerannt wurde und dann mit Nasenbluten an einem etwas obskuren Swimmingpool saß. Nachts um drei.
Alles Gute an Mama Weber zum 70sten Geburtstag! Freue mich auf Dich nächste Woche!
Zurück zum Törn: Von Havanna nach Miami