Dienstag, 10.07.07 – Pottendichter Nebel. Man sieht die Hand vor Augen nicht. Alles Warten nützt nichts, deshalb wird eine kleine Lücke in den Schwaden für den Ableger genützt, danach geht es im Blindflug weiter. Vorschriftsmäßig und reihum tutet eine/r nach dem anderen einmal pro Minute einen mehr oder minder langen Ton auf der Muschel, ansonsten wird auf das Glocken- und Gongschlagen der Bojen und auf das Tuten anderer Schiffe gelauscht. Die Hummerbojen sind natürlich weiterhin da, nur, dass man sie heute erst im letzten Moment sieht. Die Navigation findet bei dem Wetter über elektronische Seekarte und über Radar statt. Toni: „Da muss in ein paar Metern eine grüne Tonne kommen, ich habe sie ganz nah auf dem Radar!” Karin und Wolfgang: „Nee, noch nix. Doch, da, steuerbord voraus. Schon querab. Schon vorbei.”
Kurz vor Scituate, nur 16 Meilen weiter nördlich, denn bei dem Wetter muss man ja nicht unbedingt riesige Etmale machen, reißt der Nebel auf. In dem kleinen Hafen legt mich heute Toni an die Festmacheboje (geht immer abwechselnd hier mit den Anlegemanövern!), auch das Anfunken des Versetzbootes ist nun schon Routine, eine freundliche Skipperin mit ihrem rundherum gefenderten Boot „E-Z-Rider” bringt meine Crew zum Landspaziergang. Naja, eigentlich zum Schuhe kaufen, da merkt man die Frauenüberzahl bei diesem Törn. Hauptsächlich sind später dann aber doch ein paar Steaks für das Abendessen in den Rücksäcken. Und da werden natürlich nicht schon mal die Schuhsohlen draus gemacht!
Zurück zum Törn: Von New York nach Portland