Montag, 06.08.07 – Es ist bewölkt! Das hatten wir eigentlich noch gar nicht, denn entweder war es bisher sonnig – oder neblig. Die Windrichtung ist Südost -auch neu. Aber passend: Halber Wind, Vollzeugbrise, Rauschefahrt. Bis eine Hummerboje mich bremst. Irgendwann musste es ja so weit sein. Rosi halst mich ins Beiliegen und Stefan und Wolfgang lassen das Beiboot zu Wasser, fangen und kappen die Leine und haben Glück: Die Leine hing nur am Ruderblatt und nicht am Propeller, kein Problem, ein Souvenir, nämlich die Boje, mehr an Bord. (Für alle Tierfreunde: Der Hummerkorb ist natürlich für den Fischer verloren. Da das aber öfters passiert, haben die Fallen eine Fluchtklappe, damit der verwaiste Korb nicht zur immerwährenden Mördergrube wird.)
Kurz vor Jewell Island werden die Wolken immer dichter, und kaum, dass mein Anker sitz, geht ein schweres Gewitter mit Sturmböen nieder. Zwei Yachten gehen auf Drift, eine sitzt eine Weile auf dem Strand fest, kann sich aber mit der Flut alleine wieder befreien. Ich muss nur um die Festmacheboje des Naturparkwärters herumgelotst werden, als der Wind auf Nord dreht, ansonsten hält mein Anker. wie festbetoniert. Also wie immer. Wolfgang hat vom Bojenausweichmanöver trotzdem nasse Socken. Aber die waren eh reif für die Wäsche.
Weil es bei solchem Wetter unter Deck am gemütlichsten ist, wird mal wieder Stubenmusik gemacht. Das Akkordeon kommt erstmalig zum Einsatz, und die kleine Flöte aus Irland darf auch mal wieder an de Luft. Eine neue Variante für alle Kanonliebhaber: Wenn man die drei Stimmen von „Heut kommt der Hans zu mir” nicht nacheinander singt, sondern eine Gruppe immer den gleichen Abschnitt wiederholen lässt, dann geht das genau so lange gut, bis die Partei, die „Ob er aber über Oberammergau oder aber über Unterammergau” singen muss, in Lachen ausbricht. Also maximal 30 Sekunden. Aber dreißig sehr, sehr lustige Sekunden
(Barbara meint, das läge nur am „Famosen Grausen” und am frisch creierten Vanillelikör, aber Musikabende sind hier ja immer spaßig!)
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