Freitag, 19.10.07 – Kanal hört sich ja immer irgendwie langweilig an – und sieht vor allem auf der Seekarte langweilig aus: Schnurgerade! In Wirklichkeit sind die Kanalstück aber oft die landschaftlich schönsten, weil die Kanäle mitten durch den Urwald gebaggert wurden und es deshalb bis an die Wurzeln der Bäume tief sind. Große Eisvögel, Reiher, uralte Bäume und zauberhafte Moorlandschaften, alles fast zum Anfassen vom Cockpit aus. Im nächsten natürlichen Abschnitt kann ich wieder segeln, als am Nachmittag im Westen ein paar dicke Schauerwolken aufziehen, studiert der Skipper kurz die Karte und Manfred steuert mich in den nächstbesten Abzweig, das ist heute der Stade Creek. Wieder einer dieser Waldlichtungen, perfekter Schutz vor Wind und Welle, keinerlei Zivilisation bis auf eine einzige andere Segelyacht, deren Skipper uns gleich freundlich begrüßt. Gisela zaubert das nächste Gala-Diner, nach dem kurzen Schauer kommen die Sterne heraus und frische Luft kündigt eine neue Windrichtung an.
Zurück zum Törn: Von Baltimore nach Baltimore