Freitag, 09.11.07 – Aber an den Temperaturen merkt man, dass man in Florida ist! Mützen, Schals und Handschuhe werden wieder tief hinten in den Schapps verstaut, im Zickzack geht die Reise weiter durch die Marschen. Am Ufer überwiegen nun nicht mehr die alten Eichen, sondern Palmen und Kiefern. Nach knapp 50 Meilen liegt St. Augustine vor dem Bug, und weil Nordamerikas älteste Europäer-Siedlung einen Kulturstadtbummel erfordert (auch wenn Klaus sich wehrt), bekomme ich einen Platz in einer Marina.
Zur Entschuldigung für das beim fälligen Dieselnachbunkern entstandene Chaos hätte mein Skipper an dieser Stelle gerne eingefügt, dass er wegen einer leichten Erkältung leider Schnupfen hat und nichts riecht. Langer Rede kurzer Sinn: Der Tankwart hat wohl auch Schnupfen und außerdem seine Gedanken irgendwo anders und trotz der klaren Bestellung von Diesel habe ich fünf Minuten später den Tank voller Benzin. Toll. Wenigstens tut die Marinaleitung alles Menschenmögliche, um den Schaden wieder gut zu machen, ein Mechaniker mit einem Fass und einer Absaugpumpe ist in ein paar Minuten da, Wolfgang darf in meine Backskiste klettern und den Einfüllschlauch lösen, und schon bin ich wieder leer. Der letzte Rest wird mit ein bisschen Schaukeln durch die Ablassöffnung unten am Tank abgelassen, danach werde ich zum zweiten Mal vollgetankt. Komplett auf Kosten des Hauses, das ist wenigstens ordentlich kulant. Marinagespräch sind wir natürlich auch sofort, jeder hat Mitleid mit meiner Crew, die das alles gar nicht so schlimm findet -shit happens! Nur der Landausflug, der klappt heute natürlich nicht mehr. Dann eben laaange Duschen, auch mal schön. Und prinzipiell ja auch notwendiger als ein Stadtbummel
Zurück zum Törn: Von Baltimore nach Charleston