10.01.2008

Donnerstag, 10.01.08 – Mit dem ersten Büchsenlicht darf ich wieder über die Sandbank, Kurs weiter nach Süden und Westen, Richtung Bahama Bank. Um 15.30 befiehlt der Skipper Helmpflicht, denn ich überquere den Wendekreis des Krebses, wir sind in den Tropen. Als Willkommensgruß opfert sich ein kleiner Cero an der Heckangel, der kommt in die Suppe. Der nächst Barrakuda mal wieder nicht, schade. Trotzdem bricht hier an Bord das Angelfieber aus, an Backbord haben die Mädels den pink-silbernen „Aktivisten der ersten Stunde” unter Kontrolle, an Steuerbord die Jungs den grüngelben „Glubschi”. Der „Aktivist” liegt mit der Cero-Makrele in der Eßbarkeitstabelle vorne, „Glubschi” mit den Barrakudas nach Gewicht und Länge.
Für die Bahamas Bank gibt es immer noch keine wirklich aktuellen Seekarten, und selbst der Käpt’n eines Forschungsschiffes, den Wolfgang gestern Abend ausgequetscht hat, konnte nur mit den Achseln zucken. Die Amis dürfen ja auch nicht nach Kuba. Genau wie 2001 wählen wir wieder den Blossom Channel, und genau wie 2001 ist von den eingetragenen Sandbänken meilenweit nichts zu sehen. Kurz nach Sonnenuntergang bin ich sowieso über die Barre hinweg, der Rest der Nacht ist ein endlosen, leises Dahingleiten unter einem endlosen, leise funkelndem Sternenhimmel. Kein Streulicht, keine anderen Schiffe, kein Land nirgendwo, nur ich und fünf Menschlein, von denen vier gerade die erste echte Nachtfahrt ihres Seglerdaseins genießen.


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