Sonntag, 17.08.08 – Seit zehn Uhr ist er auf der Insel, Georg V. Tupou, lässt sich aber nicht sehen. Die Stadt erinnert an Apia am Sonntag, und das erinnerte ja bekanntlich an eine Westernstadt kurz vor dem Showdown der verfeindeten Banditengruppen. Nur die Luftballons zerpoppen in der Hitze.
Erster öffentlicher Auftritt des Königs soll die Abendmesse in der Freien Wesleyanischen Kirche sein, meine Crew geht hin und spielt Paparazzi: Es erscheinen die Prinzessinnen, es erscheinen der Premier- und andere Minister, es erscheint die Mutter des Königs. Es erscheint nicht: Der König.
Der Gottesdienst ist trotzdem ein Erlebnis, vier Chöre singen um die Wette und loben anstatt der Größe des Königs dann eben lieber die Größe Gottes. Lustigerweise wird die Hymne der Wesleyaner auf die Melodie des Deutschlandliedes gesungen, Wolfgang singt mit.
Nach der Kirche bietet es sich natürlich an, die Untertanen zu fragen, ob sie denn nun enttäuscht seien. Die meisten outen sich als Republikaner, freuen sich, dass der König innerhalb von zwei Jahren Tonga zur Demokratie umwandeln will und kennen die Kontaktscheue des Herrschers schon aus seiner Zeit als unbeliebter Kronprinz.
Zurück zum Törn: Von Samoa nach Tonga