26.09.2008

26.09.2008

Freitag, 26.09.08 – Leider bringt auch die Kontinentaldrift Fulaga nicht näher an unser Reiseziel, also Nadi, heran. Anker auf und weiter nach Nordwesten. Kräftiger Passat steht in der Riffpassage gegen den kräftigen Ebbstrom, weshalb kräftige Wellen mich bei der Ausfahrt aus der Lagune kräftig hin und her werfen. Danach geht kräftig die Post ab: Kleine Fock, ein Reff im Großsegel, Rauschefahrt. Der von der meuternden Bounty-Mannschaft ausgesetzte Käpt’n Bligh ist mit seinen Getreuen hier im offenen Boot lang gesegelt und hat damit Segelgeschichte geschrieben, einer der gewagtesten Törns der Seefahrt, von Tonga bis nach Timor. Heute sind die Riffe auf der Strecke alle verzeichnet und ich muss nur ein paar kleine Haken schlagen. Ein schöner Tunfisch landet im Cockpit und weil ich so schnell unterwegs bin, ist das Tagesziel schon um 14.20 erreicht. Ich liege in der Lagune von Komo vor Anker. Auf der anderen Seite der Insel soll es ein Dorf geben, und da es nach Brandrodung riecht, scheinen auch Bewohner da zu sein. Bei der Inselerkundungsexpedition findet meine Crew zwar ein paar versteckte Gärten in den Palmenhainen, aber Menschen bekommen die Jungs nicht zu Gesicht. Auch der Ausblick vom Gipfel bringt keine Klärung, nur die blaue Lagune, die grünen Bäume, die weißen Strände und irgendwo am Horizont die nächsten Inseln. Wir sind wieder alleine im nächsten kleinen Südseeparadies.
Didi entdeckt beim Schnorcheln einen Rotfeuerfisch, ich kann also wie versprochen eine kurze Beschreibung einer Unterwasserformenkombination anbieten (Farbe hatten wir ja vorgestern!) Rotfeuerfische bestehen irgendwo mittendrin auch aus einem Körper. Augen und Maul sind auch dran, man muss aber ein bisschen suchen oder zufälligerweise gerade von vorne draufschauen. Ansonsten bestehen Rotfeuerfische nur aus rotweiß gestreiften Federflossen. Oben, unten, rundherum: nur rotweiße, in alle Richtungen abstehende, an den Enden giftige Stacheln tragende Federflossen. Man kommt schön nah heran, weil die possierlichen Tierchen genau wissen, dass man sie ganz sicher nur einmal anfasst…
Am Abend ziehen ein paar Flughunde über das Cockpit, was darauf hinweist, dass skurrile Formen in Ausnahmefällen auch in der Luft zu finden sind.
Völlig formlos, aber sehr lecker: Wwolgangs Kochbananenpüree zu den Tunasteaks.


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