Montag, 13.07.09 – Ich habe vergessen, dass der Vulkan auf Ambrym gestern abends wieder schön geleuchtet hat, der scheint zurzeit alle paar Stunden einen Ausbruch zu haben. Heute vergesse ich aber nichts, obwohl ganz viel passiert ist:
Morgens wandern beide Crews auf der kleinen Insel durch den Dschungel bis zum Mini-Dorf. Hier lebt im Prinzip eine Großfamilie, allerdings sind die Männer gerade am Riff beim Langustenfischen. Die Clanchefin und drei der jüngeren Frauen sind aber zu Hause, da haben sie Glück gehabt. Heute findet nämlich die erste Brillenaktion statt, und wenn die sammelfleißigen Tennisfreunde in Forstern hätten sehen können, wie die alte Dame plötzlich bei Brillenversuch 22 aufspringt, weil sie erst alle Buchstaben im Testbuch und dann glasklar die Konturen der äußeren Inseln des Archipels erkennen kann, wie sie also zum Strand läuft und begeistert in alle Richtungen zeigt, und wie sie zurückkommt und die Brille an die Brust drückt und gar nicht weiß, was sie sagen soll, wie sie also völlig glücklich ist, also, das hätte die Tennisfreunde in Forstern schon recht stolz gemacht. Ich sag mal stellvertretend Dankeschön, wenn das so weitergeht, sind alle 25 Brillen in ein paar Tagen weg!
Segelmäßig geht es heute nur um die Ecke bis in die Banam Bay. Als mein Skipper die vier, fünf anderen Yachten sieht und dann feststellt, dass alle Besatzungen sich gerade am Ufer versammelt haben, da ist ihm sofort klar: Chief Seito hat mal wieder einen Tanznachmittag für die Yachties organisiert. Anker runter, Higgins ins Wasser, alle Mann an Land und schon geht es los. Bärbel, Klaus, Kirsten und Jo sind natürlich schwer begeistert – und Wolfgang auch, obwohl er nun schon zum dritten Mal dabei ist, wenn die Small Nambas (wegen der kurzen Penisköcher aus Palmblättern, im Gegensatz zu den Big Nambas mit geflochtenen Köchern) tanzen. Seito wünscht sich mehr Touristen für sein Dorf, fahrt mal hin!
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