Samstag, 15.08.09 – Um 08.30 h verspricht der Zöllner, um 10.00 h im Club zu sein. Wolfgang verspricht, um 10.01 h meine Leinen zu lösen und schreibt einen Beschwerdebrief. Den wollen die Mädels von der Rezeption aber nicht an das Schwarze Brett hängen, schade, bei Feigheit vor dem Feind ändert sich natürlich nix an den Manieren der Behörden.
Um 09.40 h ist der Zöllner da, bekommt keinen Guten Morgen gewünscht sondern eine Gardinenpredigt. Sein Assistent war Schuld, wer hätte das gedacht. Der Beschwerdebrief wird trotzdem überreicht, und dann kommen meine Leinen an Deck: 10.00 h 59 s.
Die Riffpassage klappt noch prima, kaum steckt mein Bug wieder im offenen Meer, da legt der Passat los, und nur mit klein gereffter Genua sause ich nach Westen.
Der Tag wird starkwindig, die Nacht auch. Aber da sieht man dann ja nicht, wie sich die durch die Strömung auf vier, fünf Meter senkrecht aufgesteilten Wellen von hinten anschleichen. Man hört sie nur. Und fühlt sie, wenn sie mein Heck anheben, meinen Bug ins Leere stürzen lassen und ab und zu das Cockpit besuchen. Der Autopilot kann nicht mehr eingesetzt werden, da ich bei den besonders hohen Brechern vor die Welle gedreht werden muss, damit mein Cockpit einigermaßen trocken bleibt. Drei Stunden Wache pro Nase, das hat es in sich.
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