07.09.2009

07.09.2009

Montag, 07.09.09 – Timor liegt vor dem Bug, 455 Meilen Strecke liegen hinter mir, als am Ankerplatz die Stimme des schon vor Wochen angeheuerten Schiffsagenten, Mr. Napa, aus dem UKW-Funkgerät ertönt. Mit Pässen und Schiffspapieren bewaffnet motort meine Crew im Beiboot an den Strand, wo Mr. Napa wartet. Ein extrem skurriler Quarantäneoffizier in Glitzerjacke und Camouflagesocken will dann sofort zur Kontrolle zurück an Bord, und auf dem Weg bis hierher bekommt Wolfgang vom schrägen Doktor einen Vortrag über die Schweinegrippe, seine Potenzprobleme, einen traditionellen Wundertrunk gegen Diphterie, Cholera und Lungenentzündung und die Probleme mit den Frauen gehalten. Die Kontrolle der Lebensmittel beschränkt sich hauptsächlich auf mein Medizinschapp, dass leider viagrafrei ist, und den Salontisch, in dem Rum und Gin aufbewahrt werden. Von letzterem füllt sich der Herr einen Viertelliter in eine leere Weinflasche ab und will dann wieder an Land. In Mr. Napas Wohnung, wo der Rest der Crew schon mal auf dem Fußboden Formulare ausfüllt, zeigt er dann seine Karatekünste, die tatsächlich beachtlich sind.
Trotzdem: Die Behördenhürden können heute nicht mehr alle genommen werden, aber ich bekomme wenigstens eine neue Handy-Nr: (0062) 0 81 337 243043.
Weil gerade Ramadan ist, wird nach Sonnenuntergang das Fastenbrechen mit einem schönen Nachtmahl begangen, so bleibt die Kost für meine Mannschaft abwechslungsreich: Nach Krokodil und Känguru und Australien, und nach Fisch und Fisch unterwegs (die „Reste“ vom Schwertfisch bekommen ein Fischer, der im Kanu um mich herumpaddelt und die Jungs auf dem Ausflugsboot neben mir) nun Fleischspießchen in Erdnusssauce, Gemüse aus dem Wok und Pfannkuchen mit Cheddar-Käse, Zucker und Kondensmilch.


Zurück zum Törn: Von Darwin nach Bali

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