Dienstag, 08.06.10

Dienstag, 08.06.10 Heute mal zum Thema Sicherheit. Da Wolfgang erstens mit mir gemeinsam und zweitens einigermaßen ausgeruht auf den Seychellen ankommen möchte, segeln wir beiden natürlich etwas anders als mit „full house“. Damit der Skipper möglichst wenig auf das Vorschiff muss, ist natürlich die Rollgenua in Betrieb. Wie immer bei Passatbesegelung in Lee, in diesem Fall an Steuerbord. Nach Luv ist nur die kleine Fock ausgebaumt, die kann eine Weile stehen bleiben, auch wenn es aufbrist, denn da kann ja dann vom sicheren Cockpit aus die Rollgenua eingerefft werden. Damit Gustav, mein treuer Autopilot, es nicht so schwer hat, und damit ich im Falle eines Zusammenstoßes nicht mit Vollgas irgendwo drauf brettere, hält Wolfgang meine Geschwindigkeit um die fünf Knoten, nicht mehr.
Ausguck geht hauptsächlich das AIS, und damit Wolfgang den Alarm hört und überhaupt, damit er immer einsatzbereit ist, schläft er im Salon. Schwimmweste immer griffbereit, die Lifeleinen an beiden Seiten schon fertig in den Strecktauen und schon vom Salon aus am Niedergang greifbar, aber das kennen meine Gäste unter euch ja, weil das hier an Bord immer so ist.
Im wasserdichten Rucksack sind alle wichtigen Papiere, das Not-GPS, die externe Festplatte mit allen gesicherten Daten und Reservebatterien verstaut, der Rucksack liegt griffbereit in der Backbordkabine am Niedergang. Das Handfunkgerät und der EPIRB müssten da im Notfall noch extra rein, aber die will Wolfgang bis dahin einsatzbereit an ihrem Stammplatz haben.
Damit alle wissen, wo ich bin, checke ich jeden Morgen um 07.00 h Ortszeit in das Fahrtenseglerfunknetz für die Gegend ein, außerdem bin ich wegen der Piraten beim Maritime Security Centre Horn of Africa (MSCHOA) gemeldet, die Jungs kennen meine Route und haben sich auch schon gemeldet und eine „safe and uneventful journey“ gewünscht. Die Aufpasser dort wissen auch, dass mein SatFon immer von 11.00 h bis 13.00 h MESZ angeschaltet ist und haben die Nummer.
Dass sich bis auf Ohrentropfen und Hustensaft kein Alkohol an Bord befindet, trägt auch zur Sicherheit bei, manchmal wäre Wolfgang nämlich schon versucht, ein Schlückchen gegen die Einsamkeit zu trinken.


Zurück zum Törn: Von den Malediven zu den Seychellen Mai/Juni 2010

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