Dienstag, 04.01.11 In den frühen Morgenstunden brist der Ostwind so weit auf, dass das Großsegel geborgen werden kann und ich meine geliebte Passatbeseglung auf das Vorschiff bekomme: Kleine Fock und teilausgerollte Genua, ruhiger kann man nicht durch den Seegang pflügen. Leider ist das trotzdem nicht sehr ruhig, aber hier ist ja auch nicht irgendwo.
Zweimal am Tag melde ich mich über Kurzwelle in einem Fahrtensegler-Funknetz, dem Peri-Peri-Net. Roy leitet das Ganze von Durban aus und berät uns mit der Wetterplanung. Für heute meldet er etwas mehr Wind als gestern vorhergesagt. Anstatt fünf bis sechs Beaufort wohl doch eher sechs bis sieben. Es sind sieben. Ein angefunkter Frachter (das geht mit dem AIS ja immer prima!) meldet bis zu fünf Meter Wellenhöhne, Wellenfrequenz laut Vorhersage acht Sekunden. Das kann man schon fast als stehende Welle bezeichnen. Kürzer und steiler geht nicht. Auf 34°35´S ist es außerdem kalt, selbst wenn wie heute ausnahmsweise die Sonne vom blauen Himmel scheint. Bei den Tankern, die uns im Verkehrstrennungsgebiet entgegenpflügen, weht die Gischt bis an die Brücke. Es hackt.
Wenigstens flaut es später in der Nacht so weit ab, dass der/die ein oder andere ein Mütze Schlaf eingemümmelt in alle verfügbaren Wolldecken findet.
Zurück zum Törn: Von Durban nach Kapstadt - Dezember 2010