Donnerstag, 06.01.11

Donnerstag, 06.01.11 Alles ganz anders: Plötzlich sternenklarer Himmel, ab Danger Point eine „wunderschöne Nacht“ (Logbucheintrag von Walter). Und dann Land in Sicht, herrliche, schroffe Berge, ein kleiner Seevogel weniger (Dirk traut seinen Augen kaum, als der kleine, rastende Flieger in einem Haifischmaul verschwindet), strahlend blauer Himmel, Sicht unendlich, Vollzeugbrise, Robben im Wasser, wieder Pinguine, Albatrosse, meterlange Kelpstängel, Kurs Tafelberg und Kap der Guten Hoffnung. Das peilt um 11.20 h querab, ist aber nur eine nette Zugabe zu dem Kap. Zum Kap Agulhas. (Für alle Nicht-so-viel-Segler unter euch: Es gibt drei große Kaps. Sie heißen „Die Hoorn“, also Kap Horn für Landratten, „Leuween“, die Südspitze Australiens, kennen Landratten ohnehin nicht, und „das Kap“, Agulhas, die Südspitze Afrikas, Kap der Guten Hoffnung für Landratten. Das offizielle Kap der guten Hoffnung ist ein felsiges Eckchen an der Halbinsel, die die False Bay südlich von Kapstadt bildet, der viel fotografierte Leuchtturm an der Südspitze dieser Halbinsel steht an Cap Point und markiert die Hafeneinfahrt in die False Bay, ist aber weder der südlichste noch der südwestlichste Punkt Afrikas. Das ist übrigens dann doch das Kap der Guten Hoffnung.) Ich bin also um DAS Kap gesegelt. Und ganz schön stolz darauf.
Vor der Einfahrt nach Houte Bay (quasi auf der Rückseite von Kapstadt hinter dem Tafelberg) sonnt sich ein gewaltiger Sonnenfisch. Diese skurrilen Tiere sehen aus wie ein abgebissener Walkopf, aber beim Fototermin entscheidet der verpennte Zwei-Meter-Teller dann doch, sich zu bewegen und abzutauchen. Ein Kelpstängel vertüddert sich noch eben im Propeller, kann aber schnell entfernt werden – was soll meine Crew noch schocken?! Auf den Stegen lümmeln sich die Seelöwen, freundliche Helfer nehmen meine Leinen an, hier weiß jeder, dass eine ankommende Yacht ein paar Geschichten zu erzählen hat. Ein wunderbares Ankommen nach einem wilden Ritt.
Die World-ARC, eine zweijährige Weltumsegelungsrallye, feiert heute Abend in der Marina ihr Abschiedsfest, und wir feiern das Fest im Yachtclub als Willkommensfeier für mich einfach mit. Die Tanzfläche rockt. Andreas von der „Otis“ und Dominique und Dominique von der „Kea“ freuen sich, meinen Skipper zu treffen, schon komisch, wo der immer Freunde trifft!


Zurück zum Törn: Von Durban nach Kapstadt - Dezember 2010

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