Donnerstag, 23.05.13 Und am Morgen sorgen die Fallböen dann für fliegendes Wasser. Eine Winddrehung auf Südost schickt ein paar auflandige Böen an meinen Ankerplatz, weshalb Markus und Wolfgang den zweiten Anker ausbringen, aber dann dreht der Wind rechtsherum auf Südwest und ich liege wieder gut. Die Straße von Samos ist weiß vor Gischt. Ganz ohne Segel hätte es mich auch bis nach Kusadasi gepustet. Aber mit der kleinen Fock geht es etwas schneller, bis über elf Knoten schnell, um genau zu sein. Dagmar steuert mich heldenhaft durch das Getöse, nur in ein paar ganz harten Böen greift Wolfgang kurz selber ans Steuer. Wir fliegen. Acht Beaufort durchgehend, in Böen neun, in den Fallböen hatten wir leider anderes zu tun, als zu messen… Christian zum Beispiel schnippelt unter Deck mal eben einen Gemüsesnack, manche Menschen sind einfach etwas seefester als andere.
Vor Kusadasi liegt ein riesiger Kreuzfahrer, der ein prima Lee zum Segelbergen produziert, und beim Anlegen in der Marina helfen dann die Marineros. Schlauerweise weisen sie mir einen Platz zu, der so eng ist, dass ich ohnehin nicht seitlich vertreiben kann. Wolfgangs Kommentar, als ich sicher am Liegeplatz bin: „An manchen Tagen bin ich besonders froh, mit genau diesem Schiff unterwegs zu sein…“
Abends Bazarbummel, ganz klassisch. Und ganz entspannt.
Zurück zum Törn: Von Kusadasi nach Kusadasi im Mai 2013