Dienstag, 09.04.2019

Dienstag, 09.04.2019 Jetzt mal was ganz anderes. Nämlich ganz anderes Wetter. Für heute abend ist Kaltfrontdurchgang gemeldet, und da wir nun auf der Wetterseite von Kuba sind, muss ein super sicherer Ankerplatz her. Davon gibt es bis Havanna nur vier, fünf Stück – und einer liegt 14 Meilen weiter mitten in den Mangroven von Cayo Rapado Grande. Die Einfahrt in das Hurricane Hole ist extrem kniffelig, weil der Himmel schon bedeckt ist und man die Wassertiefe so nicht an der Wasserfarbe abschätzen kann. Die Nordseite eines zu umfahrenden Riffs ist mit einer Stange markiert, die ca. 20 cm aus dem Wasser ragt. Aber ich war 2008 zuletzt hier und weiß, dass es geht. Und es geht. Ein letzter Suchkringel, um die Wassertiefe am Ankerplatz zu testen, dann gräbt sich mein Pflugscharanker in den Schlick. Um mich herum nur Wurzelwerk und grüne Blätter. Pedro und Jorge kommen per Ruderbötchen zu Besuch, sie haben Dienst auf einem kleinen Fischervesorgungsposten um die Ecke. Ohne Langusten im Gepäck, die haben nämlich Schonzeit! Ach so! Deshalb die magere Ausbeute an Bord in diesem Jahr. Beim letzten Mal in der Gegend wurde ich ja noch förmlich zugeworfen mit den leckeren Krustentieren… Die Fischer verabschieden sich wieder, netter Besuch war das.
Durch eine letzte Lücke im Geäst kann man erkennen, wie draußen die Böen durch die Bucht fegen. Ich dagegen in der geschützten Minilagune. Schwere Regengüsse, Donnergrollen im Hintergrund, Winddrehung eher als gemeldet, Nudeln mit Pesto zum Abendessen – und dann eine absolut ruhige Nacht – bei mir im Ententeich.


Zurück zum Törn: Von Cienfuegos, Kuba nach Havanna - März 2019

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