Von Azoren nach Azoren – Juni 1999

Sonntag, 13.06.99 – Viele Delphine verabschieden uns vor dem Hafen, der Wind weht erst aus Südwest, dreht zur Nacht auf Südost und schiebt uns mit fünf Beaufort Richtung Terceira. Leider liegen die einzelnen Inseln so weit auseinander, daß man keinen gemütlichen ersten Einsegeltag veranstalten kann, leider macht sich das in „Maritimer Unpäßlichkeit“ bemerkbar. Aber es ist eine schnelle Reise, über fünf Knoten im Schnitt, deshalb liegen wir schon um 08.15 h am

Montag, 14.06.99 – im neuen Fischereihafen von Praia da Vitoria. Ausruhen, rumbummeln, Leihwagen organisieren… Übrigens hat es bis gestern (Einsendeschluß:Wolfgangs Geburtstag!)noch keine richtigen Einsendungen zum Rätsel vom Überführungstörn Kapverden – Kanaren gegeben, deshalb verlängern wir die Frist bis zu Cristoph Glasers Geburtstag! Jetzt aber ran, nachdenken, navigieren!

Dienstag, 15.06.99 – Rundreise im Leihwagen: Heiße Quellen, alte Dörfer, tiefe Höhlen, steile Küsten und immer irgendwo ein Fest. Aber der Haupteindruck ist grün. Grün mit ganz viel bunt, wegen der Millionen Blumen und Hortensienbüsche!

Mittwoch, 16.06.99 – Mit südöstlichen Winden kann man prima nach Graciosa segeln, nur kann man dann dort nirgends anlegen, weil der Wind genau in die beiden möglichen Häfen steht. Um 21.30 scheitert der letzte Versuch, einen geschützten Ankerplatz zu finden, dann dreht Dieter meinen Bug nach Südwesten, Kurs Fajal! Nachts ärgern Regenschauer meine Mannschaft, aber mir tut das Süßwasser nach den trockenen Kanaren und Kapverden richtig gut!

Donnerstag, 17.06.99 – Und die Crew wird in Horta für die nasse Nacht entschädigt. Wir finden morgens um 07.30 h ein Plätzchen im „Viererpack“ an der Mole der Marina und werden von der Nachbaryacht mit Tee und Kaffee für alle begrüßt. Irgendwie sahen die drei aber auch schon von weitem so aus, als ob „Erste Hilfe“ nötig wäre…

Freitag, 18.06.99 – siehe: 21.06.1999

Samstag, 19.06.99 – siehe: 21.06.1999

Sonntag, 20.06.99 – siehe: 21.06.1999

Montag, 21.06.99 – Ein gaaanz langes Wochenende. Weil man hier angesteckt wird. Bazillus Nauticus. Wer hier mit seinem Schiff ankommt, hat mindestens tausend Meilen Atlantik hinter sich, die meisten (nämlich die aus der Karibik) sogar dreitausend…
Alte Freunde treffen, neue Freunde treffen, die Insel erkunden, ein Bild auf die Mole malen, alte Bilder (das von „Curieux JoJo“ von vor sechs Jahren und das von der Bavaria „JoJo“ vom April…) suchen und natürlich in „Peters Cafe Sport“ sitzen und Geschichten hören, die immer besser und dramatischer werden, je weiter der Abend fortschreitet…

Dienstag, 22.06.99 – Der Wind hat auf Süd gedreht, also wird die Rückreise nach Ponta Delgada angetreten. 140 Meilen liegen vor dem meinem Bug, leider muß ein großer Teil davon motort werden. Trotzdem machen die langen Strecken Spaß: Fahrtensegeln ist eben nicht immer das mediterrane Inselhüpfen von Bucht zu Bucht, hier draußen auf dem Atlantik muß jeder neue Hafentag erst hart ersegelt werden, dafür genießt man den Landfall und den Anleger aber auch ganz anders!

Mittwoch, 23.06.99 – Nach dreißig Stunden kann das oben beschriebene Genießen dann wieder genossen werden: Wir liegen wieder in Ponta Delgada. Meinem Liegeplatz gegenüber steht die „African Queen“ an Land, das Schiff der Hympendahls, die ein besonderes Weltumseglerbuch geschrieben haben: Sie beschränken sich nämlich auf die Beschreibung von Menschen, die sie unterwegs getroffen haben, lesenswert! (Hympendahl, Segeln über dem Vulkan, Delius Klasing oder bei mir an Bord!)

Donnerstag, 24.06.99 – siehe:25.06.1999

Freitag, 25.06.99 – sind wieder Besichtigungstage, da sagen die Fotos mehr als viele Worte…

Samstag, 26.06.99 – siehe: 28.06.1999