Von Azoren nach Lacoruna – Juli 1999

11.07.1999

Sonntag, 11. Juli 1999

Sonntag, 11.07.99 – Landausflug im Leihwagen. Wäre nämlich schade, wenn die Mannschaft nichts von den Azoren mitkriegen würde. Außerdem haben sonntags auch in Portugal die Supermärkte geschlossen, das große Bunkern für die Überführung kann also sowieso erst morgen stattfinden.
Ich darf bei Landausflügen ja nie mit, wegen der Kosten für den Tieflader und so… aber trotzdem haben mir die Azoren gut gefallen: Die Landschaft ist grandios, Flora und Fauna sind einmalig und die Leute sind total nett. Hört sich an wie ein Spruch aus dem Werbeprospekt. Das macht nichts, wenn es mir irgendwo gefällt, mach ich gerne Reklame dafür!

12.07.1999

Montag, 12. Juli 1999

Montag, 12.07.99 – Das Bunkern ist gar nicht so einfach, weil sich die Törndauer nur schwer abschätzen läßt: Wenn es ganz toll läuft, brauchen wir für die 900 Meilen acht Tage. Wenn es ganz toll blöd läuft, dauert es fast doppelt so lange. Hängt alles von der Lage des Azorenhochs ab, je weiter südlich es liegt, um so besser, weil wir dann eher in westliche Winde auf der Hochdruck-Nordseite kommen. Das bedeutet zwar schlechtes Wetter für Deutschland, aber da bin ich leider mal egoistisch und wünsche mir das so…
Das Abschiedsessen findet in einem rosa-plüschigen Restaurant unter der Begleitung deutscher Telefonsex- Fernsehwerbung statt, weil der Wirt es etwas zu gut mit der Gastfreundschaft meint und der Crew den Sender DSF auf den Kneipenbildschirm einstellt…leider hat er die Zeitverschiebung nicht beachtet, in Deutschland ist nämlich längst Mitternacht! Und was da dann so auf DSF los ist, spottet jeder Beschreibung!

13.07.1999

Dienstag, 13. Juli 1999

Dienstag, 13.07.99 – Das Ausklarieren hat so seine Hindernisse. In der Marina-Rezeption ist nämlich der Kreditkartenautomat kaputt, und von der Mannschaft haben natürlich alle das Bargeld ausgegeben, das nächste Land soll schließlich Spanien sein!
Das Ablegen hat auch so seine Hindernisse: Wir liegen nämlich als zweite von innen in einem Viererpäckchen und unser direkter äußerer Nachbar ist nicht an Bord. Aber mit viel Ziehen und Schieben und mit vielen Helferlein auf den umliegenden Booten klappt alles prima. So Blauwassersegler unter sich sind da doch etwas praktischer als so manche Chartercrew in der Ostsee oder im Mittelmeer.
Draußen weht ein leichter Ostwind, deshalb umrunden wir Sao Miguel im Uhrzeigersinn. Das ist zwar ein Umweg, führt uns aber eher in freies Wasser. Unterwegs wird die Wacheinteilung abgemacht: Schwedisches System mit Joker!, und dann kann die erste Nacht auf See kommen!

14.07.1999

Mittwoch, 14. Juli 1999

Mittwoch, 14.07.99 – Rasmus ist mit den Standhaften: Nach einigen Motorstunden in der Nacht dreht der Wind auf Nordwest drei, Seegang nur eins bis zwei, traumhaftes Segeln mit 60° am Kompass. Die ersten Tümmler begleiten uns am frühen Abend, so soll es weitergehen!

15.07.1999

Donnerstag, 15. Juli 1999

Donnerstag, 15.07.99 – Heute fahren wir in den Zoo (allerdings leider z.T. unter Maschine): Schon um Mitternacht der erste Delphin, am Morgen dann bei glattem Wasser 15 !! Schildkröten, über Mittag zwei große Schulen Tümmler, am Nachmittag zwei Wale (Kuh mit Kalb?) am Horizont und abends Lamm (-koteletts!)!

16.07.1999

Freitag, 16. Juli 1999

Freitag, 16.07.99 – Brigitte und Wolfgang bauen mich zum Schmetterling (Großsegel an Backbord, Fock an Steuerbord) um, das paßt gut zum gestrigen Zoo! Der Wind hat auf Südwest gedreht, also sind wir am Nordrand des Azorenhochs angekommen. Der Luftrduck ist bei 1026 hp, das paßt auch ins Bild. Jetzt müssen wir nur weiter nördlich als eigentlich nötig zielen, um am Kap Finisterre nicht gegen einen dort häufigen „Portugiesischen Norder“ aufkreuzen zu müssen. Alles wie im Bilderbuch bisher!

17.07.1999

Samstag, 17. Juli 1999

17.07.1999

Samstag, 17.07.99 – „Ist es ein Toplicht von einem Frachter? Oder ist es ein heller Stern, der gerade aufgeht? Wecken wir den Skipper, oder wecken wir ihn nicht? Auf dem Radarschirm ist nichts zu sehen, also wecken wir ihn nicht.“ Die Nächte spielen mit den Sinnen: Wenn der Horizont im Dunst liegt, hat das Auge keine Waagerechte mehr, manche Welle hört sich an wie der Atem eines Wals, und manchmal sind die Sterne unten, weil da das Plankton leuchtet, wenn der Himmel von vorbeiziehenden Wolken verdunkelt wird.
Der neue Tag bringt erst schönes Segelwetter, dann einen Thunfisch an der Angel, und dann den ersten Regen. Eine schwache Kaltfront zieht über uns hinweg, der Wind dreht dadurch auf Nordwest, auch gut!

18.07.1999

Sonntag, 18. Juli 1999

Sonntag, 18.07.99 – Eigentlich wollte die Mannschaft ja endlich mal mit der Astronavigiererei anfangen. Aber dann hat der Skipper sich erst an den Computer gesetzt und geschrieben, außerdem muß der Thunfisch in den Ofen, und überhaupt macht in der Sonne liegen auch Spaß! Einziger Arbeitseinsatz des Tages: Das gestern eingebundene Reff im Großsegel wurde wieder ausgeschüttet. (Das heißt wirklich ausschütten!)

19.07.1999

Montag, 19. Juli 1999

Montag, 19.07.99 – fehlt!

20.07.1999

Dienstag, 20. Juli 1999

Dienstag, 20.07.99 – fehlt!

21.07.1999

Mittwoch, 21. Juli 1999

Mittwoch, 21.07.99 – fehlt!

22.07.1999

Donnerstag, 22. Juli 1999

Donnerstag, 22.07.99 – fehlt!

23.07.1999

Freitag, 23. Juli 1999

Freitag, 23.07.99 – fehlt!

24.07.1999

Samstag, 24. Juli 1999

Samstag, 24.07.99 – fehlt!