Von Phuket nach Phuket – Nov./Dez. 2003

28.11.2003

Freitag, 28. November 2003

Freitag, 28.11.03 – Und Tschüss! Mein Skipper lässt mich alleine an 40 Meter Kette in der Bucht liegen und erkundet Phuket. Und weil Phuket so klein nun auch wieder nicht ist, übernachtet er auf der anderen Inselseite und stellt das Moped vor dem ersten Bierchen am Abend auf den Hotelparkplatz. Neue Freunde sind mal wieder schnell gefunden, auch weil die Einheimischen meist schnell merken, dass Wolfgang kein „Normaltourist“, sondern eher ein Kollege (schließlich im Tourismus tätig!) ist.

29.11.2003

Samstag, 29. November 2003

Samstag, 29.11.03 – Und weil die ganze Clique heute einen Bootsausflug geplant hat, schließt sich Wolfgang an. Kann einfach nicht genug vom Schiffchenfahren kriegen…

30.11.2003

Sonntag, 30. November 2003

Sonntag, 30.11.03 – Weiter mit dem Moped über den Nordteil der Insel: Ein großes Museum, ein schöner Wasserfall, ein Gibbon-Rehabilitationszentrum im Nationalpark und die Tempelanlage Wat Chalong stehen auf dem Besichtigungsprogramm. Und am Abend ist der Käpt’n wieder an Bord und genießt die Ruhe.

01.12.2003

Montag, 01. Dezember 2003

Montag, 01.12.03 – Das Moped kommt zurück zum Verleih (dauert 10 Minuten), die Wäsche wird abgeholt (dauert 5 Minuten) und in dieser Viertelstunde verschwindet eines von Higgins Paddeln! Entweder ist es beim Rangieren der am gleichen Strandabschnitt arbeitenden Taxiboote irgendwie unter die Räder gekommen oder es hat irgendwem gut gefallen… Am ärgerlichsten ist auf jeden Fall, dass heute keine Zeit mehr bleibt, ein neues Paddel zu besorgen, um 13.40 h lichtet Wolfgang nämlich den Anker und wir beide segeln 18 Meilen nach Norden, bis hinter die Insel Ko Nakha Noi.

02.12.2003

Dienstag, 02. Dezember 2003

Dienstag, 02.12.03 – Und heute nochmal 15 Meilen weiter bis in die Yacht Haven Marina an der Nordspitze Phukets. Da soll nämlich die nächste Crew zusteigen – und am Nachmittag ist die erste Hälfte auch schon da: Birgit Cramer und Thomas „Viete“ Menke (beide aus Bochum, aber gebürtige Warsteiner, Viete ist zwei Häuser südlich von Wolfgang zu Hause! Bei nur drei Wochen Altersunterschied könnte die erste Begegnung schon im Kreissaal stattgefunden haben!) sind nach Kuba zum zweiten Mal „Willkommen an Bord“!!
Der Abend vergeht mit den neuesten „Warsteiner Nachrichten“ wie im Fluge…

03.12.2003

Mittwoch, 03. Dezember 2003

Mittwoch, 03.12.03 – Rosi Kolb aus Fürth ist auch schon mehrfach hier an Bord mitgesegelt, am Vormittag kommt sie gut gelaunt aus Bangkok an und räumt „ihre“ Achterkabine ein. Mit dem Leihwagen erledigen die vier schonmal die Einkäufe auf einem schönen Markt, danach wird ein Wasserfall besichtigt. Ein junger Thai verdient sich als Führer auf dem Dschungellehrpfad ein schönes Trinkgeld, weil er meiner Crew viele kleine Wunder zeigt, an denen man sonst schnell vorbei gegangen wäre: Wasserabweisende Lotusblätter, eine Stabheuschrecke, eine riesige Spinne, winzige Schmetterlinge undundund.
Am Abend ist mit der Ankunft von Helmut Kunert aus München die Crew komplett, der erste gemeinsame Abend lässt auf eine lustige Reise hoffen…

04.12.2003

Donnerstag, 04. Dezember 2003

Donnerstag, 04.12.03 – Schiffs-und Sicherheitseinweisung, wie immer… aber dann geht es auch schon los: Der Nordost-Monsun bläst mit schönen vier Beaufort und lässt dann zum Abend hin nach, so werden gleich das Ausreffen und der Vorsegelwechsel geübt!
Ko (Insel) Yao Yai hat an seiner Westseite reihenweise schöne Buchten, vor einem besonders weißen Strand gefällt es allen gut, wir ankern. Badeplattform runter und rein ins warme Wasser! Zur Erfrischung, zum Spass – und um die Angelleine aus dem Propeller zu schneiden, die hat ein nicht näher zu bezeichnender Skipper nämlich vergessen einzuholen…
Mitten in der Nacht gucken Viete und Wolfgang sich den Himmel an. Riesige Sternschnuppen als Zugabe zu Mars, Saturn und Jupiter. Und zu all den Sternen, die hier kein Streulicht stört.

05.12.2003

Freitag, 05. Dezember 2003

Freitag, 05.12.03 – Gemütlich im Cockpit frühstücken, ein wenig schwimmen, dann ein paar Meilen segeln, wieder ankern und dann einen Hong (s. 28.11.03!) erkunden: Ko Phanak hat zwei davon, in den ersten führt eine Höhle, durch die man am besten mit einem Kajak paddelt, zumindest machen das die Normaltouristen so. Mit dem Schlauchboot geht es auch, allerdings ist die Strömung recht stark, und leider darf man den Außenborder nicht benützen, weil das die Fledermäuse irritieren würde und außerdem die Abgase in der engen Höhle sicher unerträglich wären. Und nun fehlt das zweite Paddel… fünf Abenteurer im Beiboot… ein reißender Unterwasserfluss… Dunkelheit… muschelbewachsene Wände… Fledermäuse… nur ein Paddel… ein im Schlick steckender Skipper… Krokodile (vielleicht)…Abenteuer pur!
Der zweite Hong ist einfacher erreichbar, einfach mit Higgins (mein Beiboot!) durch eine kurze „Unterführung“ – und schon ist man drin.
Damit ist das „Hong-Hopping“ für heute aber noch nicht beendet, am endgültigen Übernachtungsankerplatz zwischen Ko Yai, Ko Na Khae und Ko Hong gibt es (wie der Name schon sagt!) nämlich noch einen Hong, von dem aus man noch in einen weiteren Hong gelangen kann, und dann käme noch ein dritter, für den aber am Abend der Wasserstand schon zu hoch ist, die Höhe in der Zufahrtshöhle reicht bei auflaufendem Wasser nicht mehr aus. Die Landschaft macht sprachlos. 309 Meter hohe, senkrechte Felswände vor meinem Bug und hinter meinem Heck. Ein paar Nashornvögel, viele Seeadler und ein Waran waren auch dabei.

06.12.2003

Samstag, 06. Dezember 2003

06.12.2003Samstag, 06.12.03 – Nochmal in den Hong, weil das Licht jetzt zum Fotografieren besser ist. Ein Fischer verkauft uns ein paar Scampis frisch aus dem Netz. Und dann ein wenig Slalom um „James Bond Island“ herum, schaut euch einfach mal „Der Mann mit dem goldenen Colt an“ und denkt euch uns mitten in die Kulisse! Nach drei Stunden Zick-Zack erreichen wir Koh Pan Yi, am Fuße dieser gewaltigen Kalknadel hat sich ein Fischerdorf (Viete: „Dödelhausen!“, wegen der mal wieder eindeutigen Form des Felsens…) auf Stelzen gebildet, bei frischen Krabben in Knoblauch an Curry-Reis lässt sich der Exodus der Tagesausflügler bequem abwarten. Am Nachmittag holt ein Longtail-Boot meine Crew ab und ganz in Ruhe führt der thailändische Skipper die fünf über den Khlong (Fluß) Koh Pan Yi. Dieser Fluß fließt erst in einer spektakulären Höhle durch eine Berg hindurch und dann noch um einen Berg herum. Ich weiss auch, dass Flüsse nicht um Berge herum fließen können, aber das Longtail ist nach vorne weggefahren und von achtern wiedergekommen! Im Kreis um den Berg da vorne herum! Ein Fluß!!! 3500 Jahre alte Wandmalereien gibt es außerdem zu bewundern, dazu Muschelsammler im Fluß (zwei Kilo Muscheln für zwei Euro und eine kleine Schachtel Zigaretten!!), und der Abend im langsam aufatmenden Dorf (tagsüber fallen wirklich Heerscharen von Touristen ein!) rundet den wundervollen Tag ab. Sankt Nikolaus ist irgendwie dabei auf der Strecke geblieben, beim Absacker im Cockpit prostet Wolfgang dem Schutzpatron der Seefahrer zu und grüßt hiermit alle Kläuse und Nicos!!

07.12.2003

Sonntag, 07. Dezember 2003

07.12.2003Sonntag, 07.12.03 – Kurs Südost, aus dem flachen, grünen Wasser der Ao (Bucht) Phang Nga in Richtung der Korallenriffe und des klareren Wassers. Zwischen Koh Ku Du Yai und Koh Ku Du Noi wird Mittagsrast gemacht, es gibt Muscheln (haben prima in der Pütz übernachtet und spucken während des Segelns im Spülbecken rum!) an Pesto-Nudeln… und nach ein paar weiteren Meilen (Rosi tapfer bei umlaufenden Winden am Ruder!!!) kommt Koh Hong (davon gibt es mehrere!!!) in Sicht. Von Krabi aus kommen tagsüber viele Ausflugsboote hierher, aber die lichten schon alle den Anker, als meiner gerade erst fällt. Schon lange vor Sonnenuntergang haben wir die Insel fast für uns alleine, nur eine weitere Segelyacht und die Naturparkranger am Ufer teilen sich die Stille, das kleine Korallenriff und den Strand mit uns. Die Ranger zaubern später in ihrer Unterkunft ein einfaches, leckeres Dinner für meine Mannschaft, die Reste bekommt der 1,8 Meter große Waran, dem die Nähe der Menschen offensichtlich nichts mehr ausmacht. Abschließend ein Verdauungsspaziergang bei Vollmond, weißer Sand, Palmen im Wind, mein einsames Ankerlicht am unteren Rand des Sternenhimmels…

08.12.2003

Montag, 08. Dezember 2003

Montag, 08.12.03 – Koh Hong hat den größten Hong: 200 Meter im Durchmesser, einfach mit dem Dinghi durch eine Lücke in der Felswand zu erreichen. Ein perfekter Naturhafen, leider nur für Boote mit wenig Tiefgang, sonst hätte ich ja bestimmt auch mal hinein gedurft. Helmut und Wolfgang erkunden später noch den kleinen Dschungellehrpfad, dann kommen mehr und mehr Ausflugskutter und Longtails (Das sind übrigens Langboote mit gewaltig lauten, drehbar gelagerten Dieselmotoren. An einer langen Welle, dem Longtail, sitzt hinten der Propeller. Gesteuert wird durch Schwenken der ganzen Apparatur.), Zeit für ein paar Meilen unter Segeln.
In Ao Nang hat sich am Strand ein kleiner Badeort gebildet, und weil Obst und Gemüse gerade zur Neige gehen nutzen wir die Zivilisation für einen Nachschubstopp. Außerdem ist einmal pro Woche eine Kneipe mit Live-Band und Billiardtisch auch nicht zu verachten! Wobei da fast nichts draus geworden wäre, weil nämlich etwas Dünung auf den Strand rollt und das Anlanden mit dem Beiboot eher einer Strandung gleicht. Aber die Hosen und Röcke trocknen schnell…

09.12.2003

Dienstag, 09. Dezember 2003

Dienstag, 09.12.03 – Vielleicht reicht als Kommentar für den heutigen Tag, dass es auf einigen Gabentischen in Deutschland dieses Jahr sehr, sehr orientalisch zugehen wird! Rosi und Helmut lassen sich teilthaimassieren (für den ganzen Körper reicht beim ausgedehnten Shopping leider die Zeit nicht…), die ersten Fotos werden entwickelt und bewundert, Gemüse und Obst werden auch nicht vergessen und schon ist der Tag rum. Erschöpft werden am Abend die Schätze des Morgenlandes unter Deck verstaut, danach hat niemand mehr Lust auf Trubel, der Tag endet mit einem gemütlichen Dinner im Cockpit. Mit Blick auf die Ladenzeile, aber mit ausreichend Abstand…

10.12.2003

Mittwoch, 10. Dezember 2003

Mittwoch, 10.12.03 – Es regnet! Das ist ja mal was Neues! In einer kurzen Schauerlücke werde ich vier Meilen weiter verholt, bis auf den Ankerplatz zwischen Ko Dam Hok und Ko Dam Khwan. Normalerweise kommen die Longtails und Ausflugsboote scharenweise hierher, aber wegen des schlechten Wetters bleiben wir ziemlich unter uns, nur ein paar unerschütterliche, ewiglächelnde Japaner zischen winkend vorbei.
Im Salon und in den Kojen breitet sich Campingplatzstimmung aus: Jeder kuschelt sich mit einem Buch in ein gemütliches Eckchen (davon gibt es ja reichlich hier, eigentlich bestehe ich unter Deck nur aus Gemütlichkeit!), irgendwer zaubert immer irgendwelche Leckereien in der Pantry, der Teint wird geschont und niemand empfindet den „vergammelten“ Tag als verlorenen Tag!

11.12.2003

Donnerstag, 11. Dezember 2003

Donnerstag, 11.12.03 – Heute ist wieder tolles Segelwetter! Eine kräftige Brise hat die Wolken weg geschoben, wir rauschen durch die Inselwelt. Birgit bekommt glänzende Augen hinter dem Steuerrad, als die Logge ständig über sieben Knoten anzeigt. Um 16.30 h ist der Spass leider vorbei, weil wir das Tagesziel, den Strand Laem Koh Wang auf Koh Lanta erreicht haben. Koh Lanta gilt immer noch als Geheimtip, nur ein paar kleinere, meist recht pfiffige Restaurants (u. A. eine norwegisch-thailändisch Kochschule!) haben sich unter den Palmen etabliert, auf gemütlichen Liegen betrachtet meine Mannschaft nach der bisher besten Kokos-Meeresfrüchte-Suppe der Reise einen Feuerjongleur und lauscht gutem, alten Sixtie’s Sound.

12.12.2003

Freitag, 12. Dezember 2003

Freitag, 12.12.03 – Nur das mit dem Wäsche waschen, dass können sie noch nicht so gut auf Koh Lanta. Die Klamotten kommen zwar gefaltet, aber nicht wirklich sauberer als vorher aus der Laundry zurück, naja, trotzdem bleibt der Gesamteindruck sehr positiv, sonst gibt es ja eigentlich nix zu nörgeln…
Am Nachmittag geht es mal wieder auf „Kurs West“, rüber nach Koh Phi Phi Le, in der seit dem Film „The Beach“ mit Leonardo di Caprio berühmten Maya Bay ist ziemlich weit innen eine Muringboje frei – Glück gehabt! Bunte Korallenriffe direkt unter meinem Kiel, senkrechte Felswände rundherum (fast ein Hong!), ein kitschig weißer Strand im Scheitel der Bucht, Dschungel und nur zwei etwas weiter draußen ankernde Megayachten und ein paar Fischer, die sich vor der Frühschicht noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen, mit ihren Longtails voller buntbeflaggter Netzbojen im flachen Wasser. Eine Rettungsaktion gibt es noch zu berichten: Ein Gast des für einen späten Tauchgang kurzfristig hinter uns vermurten Ausflugsbootes schwimmt alleine los und tritt und fasst in Ufernähe in einen Seeigel – und schreit um Hilfe. Megayacht hin – Tauchboot her: die einzige mit einem schnell verfügbaren Beiboot bin mal wieder ich! In Sekundenschnelle ist der Außenborder angeklemmt – und die Erste Hilfe besteht dann in der Beruhigung des völlig aufgelösten und recht panischen Kanadiers, der wohl zu viele Horrorgeschichten über tödliche Gefahren gehört hat. (Wolfgang: „No, you are definetely not going to die…“) Trotzdem hier nochmal an alle Schnorchler und Schwimmer in den Tropen und überall: Nie ohne Schuhe in flaches Wasser – und nichts, ganz einfach gar nichts anfassen!!!

13.12.2003

Samstag, 13. Dezember 2003

Samstag, 13.12.03 – Die Fischer wecken uns sehr früh, weil natürlich jeder mal eben schauen will, wer denn da auf der schönen dunkelroten Yacht im Cockpit geschlafen hat. Das frühe Aufstehen hat aber auch seine Vorteile: Am Vormittag schrillt nämlich der Neckermänner-Alarm: Schlagartig füllt sich die Bucht mit Tauch- und Ausflugsbooten jeder Größe und auch jeder Lautstärke, plötzlich sieht aus, was gestern und noch vor wenigen Stunden eine perfekte Idylle war, wie der Eisbach im Münchner Englischen Garten bei 35° im Schatten: restlos angefüllt mit Menschen! Aber da hat meine Crew ja schon längst ein paar wunderschöne Schnorchelgänge hinter sich. Boje los, eine Insel weiter! Koh Phi Phi Don kennt ihr ja schon vom letzten Törn, das Bummeln durch die engen Gassen macht auch heute wieder Spass, Rosi findet das Restaurant mit dem besten Blick auf den Sonnenuntergang, wobei der fast wegen eines mannschaftsinternen „Vier Gewinnt“- Turniers übersehen worden wäre! In manchen Kneipen stehen Gedulds-oder Gedächtnisspiele zur Gästeunterhaltung ja weiterhin anstelle von Glücksspielautomaten rum! Hoffentlich bleibt das hier noch so! Helmut wird jedenfalls Champion! Thai-Boxen steht später natürlich auch wieder auf dem Programm, aber nur als Zuschauer…

14.12.2003

Sonntag, 14. Dezember 2003

14.12.2003Sonntag, 14.12.03 – 10.30 h: Motor an, Anker nicht auf. Die Kette hat sich über Nacht bei leichten, umlaufenden Brisen um einen Korallenkopf gewickelt. Beim Abwickelversuch durch Kreise-Fahren verbessert sich die Lage nicht, zum Schnorchel ist es zu tief, Motor wieder aus, Beiboot wieder ins Wasser, Wolfgang fährt ins Dorf und kommt mit Keith, einem britischen Tauchlehrer und entsprechender Ausrüstung zurück. Und so kommt mein Skipper zu seinen ersten beiden „Arbeitstauchgängen“, bei denen die Kette zwar auch nicht komplett, aber wenigstens zum größten Teil gerettet werden kann…
Zum Trost gelingt auf dem Weg nach Koh Yao Yai das Sonnenblumenvollkornbrot ganz prima und zum weiteren Trost ist der weitläufige Ankerplatz an der Südspitze der Insel ein Traum von Abgeschiedenheit und Ruhe nach den teilweise recht trubeligen letzten Tagen!

15.12.2003

Montag, 15. Dezember 2003

15.12.2003Montag, 15.12.03 – Morgens weht der Nordost-Monsun meistens am besten, um 10.00 h sind Fock und Großsegel gesetzt, mit halbem Wind (Seitenwind) nach Nordwesten. „Schönes Segeln“ steht im Originallogbuch, übersetzt heisst das: Vollzeugbrise, blauer Himmel mit ein paar verstreuten Schäfchenwolken, glattes Wasser, Rosi und Helmut abwechselnd am Ruder, Birgit in der Sonne und Viete im Schatten auf dem Vorschiff! Wolfgang liest unter Deck den neuen Spiegel und kontrolliert ab und zu auf der elektronischen Seekarte, ob „die da oben“ auch alles richtig machen…
Auf Koh Nakha Noi ist am Nordende ein schöner Ankerplatz vor einer Perlenfarm. Die hat aber schon geschäftigere Tage gesehen, bis auf ein Hausmeisterehepaar und ein paar verlassene Vorführräume und ein scheinbar nie in Betrieb gewesenes, leerstehendes, kleines Resorthotel ist von den Touristenströmen vergangener Tage nichts zu sehen. Der herrliche, schneeweiße, weiche Strand gehört uns allein. Zur Unterhaltung organisiert der Skipper ein Einsiedlerkrebsrennen: In die Mitte eines ca. metergroßen Kreises im Sand darf jeder einen selbst gefangenen Einsiedlerkrebs setzten, der erste Krebs, der mit seinem Schneckenmietshaus den Rand erreicht, hat gewonnen. Und das ist Birgits vorher müde belächelter Winzling mit seiner Mini-Turmschnecke! Soweit die Erwachsenenvergnügungen, bis Frau Hausmeisterin das Abendessen fertig hat: es gibt leckere Fischsuppe, gebratenen Tintenfisch, Fisch und Fischfrikadellchen. Mit Reis. Zum Nachtisch erklimmt der Hausmeister eine Palme, es gibt Kokosfleisch und Kokoswasser, dazu Sonnenuntergang, zwei nette Hunde und (mangels Englischkenntnissen der Hausmeisterei) lustige Unterhaltung mit Händen und Füßen – prima

16.12.2003

Dienstag, 16. Dezember 2003

16.12.2003Dienstag, 16.12.03 – Wir haben es mal wieder überhaupt nicht eilig, denn erst am späten Nachmittag ist Hochwasser und damit nur wenig Querströmung in der Yachthaven Marina. Und das brauchen wir für ein sicheres Anlegemanöver. Bis dahin wird also bei leichtem Wind gemütlich das Fahrwasser hinaufgesegelt, bis dann doch direkt vor dem Steg zum letzten Mal für diesen Törn die Segel geborgen werden. 198 Meilen haben wir in den letzten beiden Wochen zurückgelegt, das ist nicht wirklich viel, zeigt aber eigentlich nur, dass sich die Mannschaft viel Zeit zum Erkunden, Schnorcheln, Rumbummeln, Fotografieren (hier vor dem Hafen noch eine schöne alte Dschunke unter vollen Segeln!) und natürlich zum Weihnachtsshopping genommen hat… Urlaub pur!
Das Abschiedsdinner im Marina-Restaurant leidet wie meistens unter wechselhafter Stimmung: Schade, dass es vorbei ist, aber schön, dass es so schön war!

17.12.2003

Mittwoch, 17. Dezember 2003

Mittwoch, 17.12.03 – Die alte Mannschaft hat gerade mal die Taschen auf den Steg gestellt, da trudelt der erste „Neue“ schon ein. Und im Laufe des Tages komplettiert sich die nächste Crew, während die andere sich nach und nach verabschiedet. „Gute Reise“ also einerseits – und „Willkommen an Bord!“ andererseits für Gabi Schürer, Gerdi Bauerfeind, Alexander Pöschl (alle aus München), Sylvia Buhr (Lörrach) und Wolfgang Gutt aus Menden. Bis auf Gabi sind alle hier schon mehrere Törns mitgefahren, so werden am ersten Abend wilde Geschichten aus den USA, aus Kuba, Panama, Tonga und Neuseeland erzählt.
Wie immer, wenn Wolfgang Gutt an Bord ist, gibt es eine neue Rechtschreibregelung zur Vermeidung von Verwechslungen: Skipper Wolfgang wird für die nächsten drei Wochen zu Wwolfgang, und Wolfgang Gutt zu WolfgangG!