Von Phuket nach Phuket – Dezember 2003

18.12.2003

Donnerstag, 18. Dezember 2003

Donnerstag, 18.12.03 – Im Leihwagen macht sich die Mannschaft auf den Weg nach Süden: Zum Supermarkt, zum Ausklarieren (weil der Törn bis nach Langkawi/Malaysia gehen soll!) und für ein wenig Besichtigungsprogramn. Der Reihe nach: Beim Zoll will der gleiche Einwanderungsbehördenoffizier wie beim letzten Mal (am 26.11.03!) alle Crewmitglieder persönlich sehen. Die sind aber mal wieder nur unvollständig da, weil nur fünf Personen in das Auto passen und Gabi sich bereit erklärt hat, in der Marina zu bleiben. Da das Büro aber brechend voll ist und durch das Erscheinen von Alex, Sylvia, WolfgangG und Gerdi aus den Fugen zu bersten droht, verzichtet der Beamte auf das exakte Durchzählen und winkt freundlich ab. Wenn nicht so ein Trubel in der Bude gewesen wäre, hätte man den Stein, der Wwolfgang vom Herzen fällt, gut plumpsen hören können!
Wat Chalong wird Alex‘ und Wwolfgangs neuer Lieblingstempel. Nicht, weil er so groß und bunt ist, sondern weil man in einem extra Ofen Sylvesterkracher für die Götter opfern kann! Das macht Spass!!
Der nötige Großeinkauf wird in einem Supermarkt erledigt, Mittagessen gibt es in einer kleinen Garküche am Straßenrand und Obst und Gemüse werden vom Frischmarkt geholt, weil die Sachen viel besser sind und länger halten als die Nur-mäßig-frisch-Waren aus der Kühltheke.
Am Abend fallen nach dem anstrengenden Tag alle sechse früh in die Kojen…

19.12.2003

Freitag, 19. Dezember 2003

19.12.2003Freitag, 19.12.03 – Nach der Schiffs- und Sicherheitseinweisung geht es bei Sonnenschein und leichter Brise nach Südosten bis zu den ersten kleinen Inseln. Und weil es dort so schön ist, fällt der Anker wieder vor der Perlenfarm auf Ko Nakha Noi! Das Hausmeisterehepaar wurde zwischenzeitlich durch zwei junge Männer abgelöst, die es sich nicht nehmen lassen, für meine drei Mädels die frischesten Kokosnüsse von den Palmen zu holen. Dazu feinster, weißer Sand, klares Badewasser, Seeadler und die beiden netten Hunde, die Reise fängt ja gut an!

20.12.2003

Samstag, 20. Dezember 2003

Samstag, 20.12.03 – Der Wind hat aufgefrischt, aber die lange Insel Ko Yao Yai in Luv von uns verhindert, dass sich Seegang aufbauen kann – und dann macht segeln besonders viel Spass! Ein Schwarm Fregattvögel genießt die steife Brise auf ihre Art und Weise: ohne einen einzigen Flügelschlag mal eben 30, 40 Meter in die Höhe steigend! Gut fünf Stunden später sind wir 33 Meilen weiter und ergattern eine Muringboje in der Maya Bay auf Ko Phi Phi Le. Wie auf Kommando legen die letzen Ausflugsboote nach und nach ab – und so haben wir die traumhafte Filmkulissenbucht mit der neben uns ankernden „Summertale“ mehr oder weniger für uns alleine. Summertale-Skipper Martin und sein Gast Gabi kommen zum Abendessen vorbei, Wwolfgang und Martin kennen sich seit Darwin und haben gemeinsam das deutschsprachige Kojencharterweltumsegelungsmonopol! (Falls jetzt Einwände von Kollegen kommen: Uns ist jedenfalls niemand sonst bekannt, der eine Kojencharterweltumsegelung fährt, ohne dabei länger stationär zu sein! Yachten, auf denen notgedrungen mal ein Chartergast eingeladen wird, lasse ich nicht gelten, zumal das ja auch meistens in die Hose geht!)

21.12.2003

Sonntag, 21. Dezember 2003

Sonntag, 21.12.03 – Die Traumbucht lockt auch heute wieder reichlich Tagesausflügler an… draußen weht ein wunderbarer Wind, also heisst es: „Boje los!“
An der Südspitz von Phi Phi Le gibt es eine Hong-ähnliche Bucht, und diesmal darf ich auch hinein, bzw. hindurch, denn es gibt eine Einfahrt und eine Ausfahrt zwischen den Felswänden. Landschaftsalarm!!!
Im freien Wasser werden Großsegel und Fock gesetzt, Rauschefahrt, Kurs wieder Südost! Zweimal begleiten uns Delfine, beim ersten Mal spielen sie eine ganze Weile um meinen Bug herum, beim zweiten Mal machen sie in ein paar hundert Metern Abstand wilde Kapriolen. Meine verspielten Außenbordskameraden…
Eine Schauerbö beschleunigt mich nochmal auf über sieben Knoten, obwohl Alex und Sylvia das Großsegel vorsichtshalber geborgen haben! Am Ankerplatz zwischen Ko Rok Nok und Ko Rok Nai lassen Wind und Seegang aber schnell nach, die Zeit bis Sonnenuntergang reicht noch für einen kleinen Strandspaziergang, die Nacht ist ruhig und teilweise schon wieder sternklar.

22.12.2003

Montag, 22. Dezember 2003

Montag, 22.12.03 – Bucht- und Schnorcheltag: An Land gibt es einen steilen Wanderweg bis zu ein paar Aussichtspunkten, den kleinen Tempel mit den Dildos unter dem Banyan-Baum, die Warane, Eichhörnchen und für die Nicht-Schnorchler bei Ebbe Mördermuscheln, eine Mini-Muräne, Fische ohne Ende zwischen den strandnahen Korallen. Der Tempel ist übrigens nicht dem Liebesspiel geweiht, wie Wwolfgang das beim letzten Besuch behauptet hat, sondern dem Erfolg beim Fischen. Der Zusammenhang mit den Männlichkeitssymbolen ist wohl Kraft und Stärke.
Im Wasser gibt es ein wunderbar buntes und lebendiges Korallenriff zu bewundern, die Höhepunkte sind eine fette Muräne, riesige Mördermuscheln und eine winzige, aber unglaublich leuchtend weiß-orangefarbene , skurrile Nacktwarzenschnecke. Zum Abendessen kochen die Naturparkranger Fisch oder Huhn mit Reis, meine Crew lässt es sich bei leichter Brise unter Palmen schmecken, unter ständiger wechselseitiger Beobachtung der riesigen Warane auf dem Weg zum Toilettenhäuschen!

23.12.2003

Dienstag, 23. Dezember 2003

Dienstag, 23.12.03 – Fast 50 Meilen liegen vor meinem Bug, deshalb sind wir schon um 08.10 h unterwegs. Morgens ist der Wind üblicherweise am kräftigsten, am späteren Vormittag lässt er dann etwas nach, unter Blister können wir so den ganzen Nachmittag nach Süden segeln. Später schläft der Wind ganz ein, durch die schöne Butang-Inselgruppe müssen wir bis an den Ankerplatz in Lee von Koh Lipe motoren. Lipe wurde den Seezigeunern als Ersatz für den Verlust ihrer Fischfanggründe bei der Errichtung des Butang-Nationalparks von der Regierung geschenkt. Dafür musste das Dynamit-Fischen eingestellt werden, das scheint zu funktionieren, schon bei der Suche nach einem korallenfreien Plätzchen zum Ankern verzweifelt mein Skipper, denn wir müssen auf über 20 Meter tiefes Wasser ausweichen! Am Strand hat sich etwas Rucksacktourismus etabliert, nette Kneipen locken zum Landgang…

24.12.2003

Mittwoch, 24. Dezember 2003

24.12.2003Mittwoch, 24.12.03 – Bucht-Schnorchel-Feiertag! Teil a) wie gehabt mit Inselrundgang bis zum Seezigeunerdorf, Schnorcheln am Riff etc. Ein paar Stunden verbummeln die Weihnachtsmänner und -frauen faul in der Hängematte. Am Abend zum Teil b) werden dann die Geschenke, die Weihnachtsmannmützen und die Tischdekoration samt Kiefernzapfen (von Gabi, Sylvia und Gerdi) an Land gebracht und zusammen mit Gabi und Martin von der „Summertale“ wird in einem einfachen, neuen, schönen Restaurant Weihnachtsbescherung gefeiert. Fröhliche Weihnachten an alle Daheimgebliebenen!!! Christstollen (von Alex) und handgemachtes Marzipan (von Claudia, Skippers Schwester) gibt es als Vorspeise, bevor das Buffet geplündert wird.
Viel später am Abend trifft sich noch eine kleine deutschsprachige Runde an der Bar mit dem lustigen italienischen Barkeeper, Caipiroschka im milden Nordost-Monsun anstelle von Glühwein im Schneegestöber! Die Dhingifahrt zurück zum Ankerplatz verläuft trotzdem wunderbarerweise fast unfallfrei und trocken!

25.12.2003

Donnerstag, 25. Dezember 2003

25.12.2003Donnerstag, 25.12.03 – Der Wind hat wohl auch ein wenig gefeiert und macht nach einem ordentlichen Start am Morgen schon am Vormittag eine Pause. Über Mittag brist es aber wieder auf, erst in Lee von Langkawi werden Großsegel und Fock wieder geborgen.
Ich bekomme einen Liegeplatz in der Royal Langkawi Yacht Club Marina, wo uns Malaysia mit einem kräftigen Regenschauer begrüßt. Und dieser Schauer ist so schön, dass Gabi aus der Duschkabine rauskommt und im Freien ihre Haare ausspült.
An Weihnachten bleibt hier an Bord weiterhin die Küche kalt: Nach einem Spaziergang an der Uferpromenade entlang treffen sich alle im Seglerlokal „The Pier“.

26.12.2003

Freitag, 26. Dezember 2003

Freitag, 26.12.03 – Die Mannschaft teilt sich auf: Gabi, Sylvia, WolfgangG und Summertale-Gabi gehen im Hauptort Kuah Schaufenster plündern, und Gerdi, Alex und Wwolfgang machen einen Bootsflug mit einer Tauchschule nach Pulau Layar. Da werden täglich ein paar hundert Touristen hingekarrt, aber unter Wasser ist man dann ja mit seinen Tauchpartnern alleine und kann die Stille genießen. Gerdi macht einen Schnuppertauchkurs und sieht gleich beim ersten Mal einen riesigen Barsch. Herzlichen Glückwunsch zum „Ersten“ und immer ein paar Bar Luft in der Flasche! Alex und Wolfgang sehen trotz schlechter Sicht viele Anemonen samt „Nemos“, eine wunderbare Schlucht voller weißer, pink- und lilafarbener Weichkorallen und zwei echte Steinfische, außerdem werden am Strand Schwarzspitzenriffhaie und ein enormer Barracuda als Touristenattraktion gefüttert.
Ganz untouristisch werde ich wieder mit Wasser, Obst, Gemüse und zollfreien Getränken vollgebunkert, und trotzdem bleibt am Abend noch Zeit um eine kleine Kunsthandwerksausstellung zu besuchen. WolfgangG bewundert die Glasbläser, Gerdi und Sylvia üben den Bambustanz, der an das „Gummitwist“ vom Schulhof erinnert, nur das anstatt Gummiband zwei lange Bambusstangen im Takt hin und her bewegt werden. Gabi und Alex lassen sich porträtieren und Wwolfgang versucht vergeblich, den ganzen Haufen zusammen zu halten. Aber auch alleine findet jeder später wieder hierher, der Liegeplatz ist ja auch nur um die Ecke!

27.12.2003

Samstag, 27. Dezember 2003

Samstag, 27.12.03 – Weil wir noch eine Fotorunde vor dem riesigen Adlerstandbild neben der Fährpier drehen und weil ein gemütliches Frühstück eben etwas länger dauert, dreht die „Summertale“ ihren Bug schon etwas eher aus dem Hafen. Um sie wieder einzuholen, fahren wir eine Abkürzung durch einen unkartografierten Kanal. Das ist ziemlich spannend, zumal der Wind gegen die Strömung eine kabbelige Welle aufwirft. Aber immerhin kommen wir wieder auf Sichtweite an die drei Meter längere Janneau heran.
Im Nordosten von Langkawi schrillen mal wieder die Landschaftsalarmglocken. Eine Mischung aus vorgelagerten Inseln, steilen, hohen Bergen auf der Hauptinsel und Flusslandschaften voller Mangroven zwischen senkrechten Felswänden lässt die Kameras im Dauerfeuer klicken!
Der Name „Hole in the Wall“ beschreibt den Ankerplatz ganz gut: plötzlich tut sich in der Felswand an Backbord eine ca. 50 m breite Lücke auf, wie durch einen Torbogen gleite ich hindurch um in eine weitläufige Flusslandschaft einzutauchen. Beim zweiten Abzweig rechts hat eine geschäftstüchtige Familie zwei Kristallkronleuchter in der schwimmenden Fischfarm aufgehängt und betreibt nun dort ein einzigartiges Restaurant. Zum Service gehören Festmachebojen fast direkt am luftigen „Salon“ und ein Longtail-Boot, mit dem meine Mannschaft eine Ausflug durch die Mangroven macht. Einen Programmpunkt nach dem anderen bietet der malaiische Skipper: Erst werden dutzendweise verschiedene Seeadler mit einem per Außenbordmotor zerhäckselten Suppenhuhn angelockt, dann geht es weiter durch das Mangrovenlabyrinth zu einer Höhle voller Fledermäuse (incl. Fledermauskindergarten!), dann an einer großen Affenhorde vorbei zu einem natürlichen Tunnel, der dieses Flußsystem mit dem nächstwestlicheren verbindet!
Zurück am Liegeplatz vor dem Speisesaal werden nur schnell die Fotoapparate unter Deck verstaut, bevor der Tag mit einem wunderbaren Fischessen endet. Wunderbar vor allem deshalb, weil man sich seinen Fisch in den Netzen und Becken der Farm aussuchen darf: frischer geht es nicht!

28.12.2003

Sonntag, 28. Dezember 2003

Sonntag, 28.12.03 – Ein Schwimmbagger, der die Fahrrinne und das Bojenfeld vor dem Verlanden retten soll, und die ersten Pauschaltouristen stören die morgendliche Idylle. Aber wir wollen ja ohnehin weiter, mit vier Beaufort aus dem Nordosten auf Kurs Nordwest bis an die Nordspitze von Tarutao. Auch diese Insel steht unter Naturschutz, in einer Bucht ganz im Norden ist eine weitere Rangerstation zwischen Palmenstrand und Dschungel eingerichtet, direkt davor ankern wir. Ein kleiner Spazierweg führt bis zu einem kleinen Pavillon, von dem aus sich mit einer Flasche Wein der herrliche Sonnenuntergang bewundern lässt…
Die „Summertale“ wird ab morgen in etwas größeren Etappen segeln, deshalb gibt es heute noch eine Abschiedsparty, zu der festlich aufgekocht wird: Wwolfgang serviert seine berühmte Kürbissuppe und Summertale-Gabi und Gerdi zaubern aus all den frischen Zutaten vom Markt in Kuah ein echt thailändisches Tom Yam Gemüse mit Zitronengras, Chili, Kokosmilch und diversen Geheimnissen! Mein Skipper hat zusätzlich zum Ess-Vergnügen die Gitarre ausgepackt, Martin den Rotwein aus der Bilge; der Abend wird mal wieder lang und länger…

29.12.2003

Montag, 29. Dezember 2003

Montag, 29.12.03 – Mit traditionellem Muscheltuten wird der „Summertale“ Gute Reise gewünscht, und wenig später sind wir auch wieder unterwegs, 22 Meilen bis hinter Koh Phetra, eine dieser Inseln, die einfach nur senkrecht aus der Tiefe aufsteigen. Unter der gewaltigen Steilwand herrscht absolute Flaute, der Fels strahlt bis zum Sonnenuntergang kräftig Hitze ab, Wwolfgang geht zur Abkühlung zwischen den Felsen schnorcheln und holt sich dabei eine kulinarische Kopfverletzung, als er sich beim Tauchen nach einer leckeren Languste beim Aufsteigen an die Oberfläche an einer ebenfalls appetitlichen Auster die Stirn aufschlägt… Gerdi grinst sich eins beim Verarzten…

30.12.2003

Dienstag, 30. Dezember 2003

Dienstag, 30.12.03 – Ab und zu muss ich ja das Wetter einfügen, auch wenn euch 28° im Schatten, blauer Himmel und schöne Segelbrisen vielleicht vor Neid noch ein wenig weiter erblassen lassen…
Das Tagesziel lautet Ko Muk, nachdem die letzten Ausflugsboote abgelegt haben und Wwolfgang die Taschenlampen gefettet hat, schwimmt meine Mannschaft mit Unterstützung von einem Rettungsring und der Bordgummiente „Gina“ in den Hong. Durch einen dunklen, Gurgelgeräusche von sich gebenden Tunnel mitten in die Insel hinein. Wo sich plötzlich eine kreisrunde Schlucht mit einem kleinen Strand und viel Dschungel auftut. Ein unbeschreibliches Naturerlebnis.
Am südlichen Ende von Ko Muk liege ich für die Nacht etwas geschützter als direkt vor dem Hong, außerdem gibt es dort ein paar kleine Restaurants, eines etwas erhöht am Steilufer, meine Crew genießt frischen Fisch mit Blick über die Bucht!

31.12.2003

Mittwoch, 31. Dezember 2003

Mittwoch, 31.12.03 – Frühstück im Hong! Bei Niedrigwasser passt nämlich das Beiboot durch den Tunnel – und so können nicht nur die Teekannen, sondern auch die Fotoapparate an dieses spezielle Fleckchen Erde gebracht werden! Vogelgezwitscher und eine kühle, an das Innere einer gotischen Kirche erinnernde Atmosphäre, bis die ersten Sonnenstrahlen über den Kraterrand kriechen.
Sylvia steuert mich später bei böigem Wind an der Leeseite von Ko Lanta entlang, und weil wir den letzten Tag des Jahres ein wenig feiern wollen, ankern wir vor dem Ferienort Laem Koh Wang. Mit einem schönen, thailändischen Sylvesterbuffet, mit viel Spass bei der „Reise nach Jerusalem“ (Gerdi gewinnt eine Flasche Bier!), beim Luftballontanz und beim richtigen Tanzen, mit einem Strandspaziergang, mit den heiligen Böllern vom Tempel bei Phuket und mit einiger Bewunderung für den Mut, mit dem die Thais versuchen, Sylvesterraketen möglichst waagerecht abzuschießen, feiern wir in das neue Jahr!

01.01.2004

Donnerstag, 01. Januar 2004

Donnerstag, 01.01.04 – Frohes Neues Jahr!!!! Hier fängt es gut an, bei weiterhin beständigem Traumwetter schafft meine Mannschaft immerhin ein Ablegemanöver um 11.40 h, also noch vor Mittag! Auf den 26 Meilen bis Ao Nang legt sich aber fast jeder das ein oder andere Stündchen in die Koje – und auch der Abend wird ganz gemütlich hier an Bord im Cockpit verbracht..

02.01.2004

Freitag, 02. Januar 2004

Freitag, 02.01.04 – Ao Nang ist der Ankerplatz für Krabi, allerdings muss man ein paar Kilometer mit dem Kleinbus fahren. Das hindert vor allem meine weiblichen Törnteilnehmer nicht am verschärften Schnäppchenjagen! Wwolfgang erledigt inzwischen die seit Langkawi (Malaysia!) fälligen Einreiseformalitäten, danach reicht die Energie schon wieder für den nächsten Kneipenbummel! Irgendwie schwammen dann noch mehrere Menschen im Mondschein und ziemlich unbekleidet um mich herum, wegen der Dunkelheit konnte ich aber keine Details erkennen…

03.01.2004

Samstag, 03. Januar 2004

Samstag, 03.01.04 – Karen Connelly schreibt in ihrem schönen Thailand-Buch „Touch the Dragon“ über die Phang Nga Bucht: „The rocks have gone mad“ („Die Felsen sind verrückt geworden“). Besser kann man die Szenerie nicht beschreiben. Leider hat man beim Schluchtensegeln nicht so viel Wind, der Motor schiebt uns bis vor das Stelzendorf Koh Pan Yi, wo die übliche Taktik angewendet wird: Abwarten bis die Touristen weg sind und dann ganz in Ruhe bummeln und erkunden, mit den Einheimischen zu Abend Essen, dabei die Katze und das Kaninchen kraulen und ganz nebenbei für morgen ein Longtail-Boot chartern!

04.01.2004

Sonntag, 04. Januar 2004

Sonntag, 04.01.04 – WolfgangG schafft es tatsächlich, seinen gestrigen Geburtstag bis heute zu verheimlichen! Herzlichen Glückwunsch nachträglich!!! Der Geburtstagsausflug geht mit einem guten Boot und einem noch besseren Skipper durch die engsten Mangrovenkanälchen bis zu einer alten Wohnhöhle, weiter an Felswänden voller Stalaktiten entlang bis zu dem großen Tunnel, durch den der Fluss Klong Pan Yi hindurch fließt, dann weiter zu den 3500 Jahre alten Felszeichnungen hinter meinem Ankerplatz, wodurch auch bei diesem Ausflug wieder der große Berg, der aussieht wie Lipso, umrundet wurde. Unter Garantie der einzige Bootsausflug der Welt, bei dem ein Fluss durch den einen Berg und um den anderen Berg herum fließt!
Auf eigenem Kiel geht es dann weiter zum James Bond Island, irgendwie möchten doch alle das Foto knipsen, das alle Thailandfahrer von dem kippeligen Felsen knipsen!
Und mit dem Besuch der Hongs von Koh Hong (knietief durch den Schlamm und unter Verlust von Sylvias Schlappen, aber dafür bis in den hintersten der drei hintereinander verschachtelten Hongs!!!) endet das dichtgepackte Besichtigungsprogramm für heute. Zwei Fischer kommen mit ein paar Scampis vorbei, ein paar Baht, eine kleine Schachtel Zigaretten (Restbestand aus Indonesien, extra für solche Zwecke) und ein altes Käppi wechseln den Besitzer – und das Abendessen wird mal wieder fürstlich.

05.01.2004

Montag, 05. Januar 2004

05.01.2004Montag, 05.01.04 – Aber heute geht das Programm gleich weiter! Als erstes kommen wieder die Fischer vorbei und versorgen uns mit Scampis und Blauen Schwimmkrabben (die kleinste erinnert Gabi so sehr an den schlauen Sebastian aus „Arielle, die Meerjungfrau“, dass sie ihr die Freiheit schenkt!), dann geht es nochmal in den Hong auf Hong und dann in all drei Hongs auf Koh Phanak. Ich schwelge jetzt nicht nochmal seitenweise in Naturbeschreibungen und Tunneldurchfahrtsabenteuern, Dschungelbildern im Gegenlicht und Beibootstrandungen im Dunkeln. Ist sowieso ziemlich unvorstellbar. Genau wie die Riesenqualle vor Ko Wa Yai, die einen ganzen Fischschwarm unter ihrem Schirm beherbergt. Oder wie die Seeschlange, die neben unserem Ankerplatz auftaucht und Ausschau hält. Oder wie die Seehechte, die für uns ein Wasserballett veranstalten. Oder wie der Geschmack von Blauen Schwimmkrabbenbeinen (Gabi streikt…) oder von wirklich frischen Prawns (Gabi streikt nicht!). Oder wie der Blick an den Palmen von Wa Yai vorbei bis zu den „verrückten Felsen“ in der Phang Nga Bay…
Der einzige Minuspunkt: ein Loch im Beiboot, aber das lässt sich schon kleben!

06.01.2004

Dienstag, 06. Januar 2004

Dienstag, 06.01.04 – Weil bis zum Hochwasser am Nachmittag noch ein paar Stunden Zeit sind, wird der Vormittag gemütlich vertrödelt. Es gibt Pfannkuchen auf zweierlei Art zum Frühstück, danach wird geschwommen oder gelesen. Leider reicht der Wind später nicht zum Segeln, aber für die paar Meilen bis die Yacht Haven Marina macht das nichts. Die sonst übliche Trauer am Törnende wird heute durch rege Betriebsamkeit ersetzt, denn 80 Meter neue Ankerkette und eine neue Fock werden angeliefert und müssen natürlich verstaut bzw. ausprobiert und markiert werden. Vielen Dank für’s Mithelfen! Zwischendurch werden die Taschen gepackt und so vergeht die Zeit bis zum Abschiedsdinner sehr schnell.

07.01.2004

Mittwoch, 07. Januar 2004

Mittwoch, 07.01.04 – Drei Stunden Großreinemachen, ein schnelles gemeinsames Frühstück, am Flughafen Küßchen links und rechts mit viel Vorfreude auf die nächsten Törns, über die Hälfte der Mannschaft hat ja schon für den Sommer gebucht!
Wolfgang wuselt noch ein wenig rum (Gasflaschen zum Auffüllen und Wäsche zum Waschen geben…), und genießt später ein Bierchen mit schweizer-algerischen Freunden im Cockpit, da kommen Olga Blanco-Suarez und Vivian Lotterschmid und wenig später auch Rico Zettner (alle aus München) in der Marina an. Captain Jack von der „Matelot“ und Ingrid und Timm von der „Sonnenschein“ schließen sich zum Abendessen an, so bekommt die neue Mannschaft gleich einen prima ersten Eindruck vom Segelerleben der Langfahrer. Mit abschließendem Absacker hier an Bord, Jack spendiert seine letzte Flasche Ouzo…