Von Havanna nach Isla de la Juventud

17.01.2008

Donnerstag, 17. Januar 2008

Donnerstag, 17.01.08 – Wolfgang bringt die Wäsche weg, organisiert Kleinkram etc.

18.01.2008

Freitag, 18. Januar 2008

Freitag, 18.01.08 – Kleinkram, ein paar Leute und Stegnachbarn kennenlernen.

19.01.2008

Samstag, 19. Januar 2008

Samstag, 19.01.08 – Auch nicht viel aufregender!

20.01.2008

Sonntag, 20. Januar 2008

Sonntag, 20.01.08 – Die nächste Kaltfront ist in der Nacht über uns gerauscht und Wolfgang spaziert mal zur Außenmole raus, um sich das Spektakel in der Hafeneinfahrt vom sicheren Land aus anzuschauen. Und er freut sich über die sehr, sehr weise Entscheidung des Hafenmeisters, uns am letzten Montag nach Havanna zu schicken. Über den Riffen kocht das Meer.

21.01.2008

Montag, 21. Januar 2008

Montag, 21.01.08 – Das Gasflaschendrama vom letzten Jahr wiederholt sich. Ist sogar noch dramatischer geworden, weil die Raffinerie nicht mehr an Privatleute ausliefert. Diverse Gasflaschenfüllversuche von diversen Leuten scheitern kläglich.

22.01.2008

Dienstag, 22. Januar 2008

Dienstag, 22.01.08 – Das Gasflaschendrama bleibt spannend und unterhält mit der Weile die komplette Marinabelegschaft, den Sicherheitsdienst und natürlich alle anderen Schiffsbesatzungen.

23.01.2008

Mittwoch, 23. Januar 2008

Mittwoch, 23.01.08 – Und dabei bleibt es auch heute? fast! Denn Jose kennt einen, der einen kennt, der Zugang zu einem Restauranttank hat? und so kann wenigstens meine große Reserveflasche schon mal gefüllt werden, denn mit dem Adapter für die Campinggasflaschen ist gerade eine andere Suchmannschaft in der Innenstadt unterwegs.
Am Abend kommen Anita, Monika und Norbert Geißler an Bord, Anita fährt immerhin schon ihren dritten Törn mit mir ? und Norbert und Monika ihren siebten oder achten, incl. Verlobung und Hochzeitsreise! Der Stegzöllner ist gnädig und kontrolliert die natürlich schon am Flughafen kontrollierten Taschen nur von außen, danach steht einem gemütlichen Abend ja nichts mehr in Wege. Martin, Skipper einer Yacht unter österreichischer Flagge (Martin lebt aber in New York) ist auf ein Bierchen vorbeigekommen und erzählt wilde kubanische Schmuggelgeschichten -und meine Crew erzählt natürlich wilde Galateia-Geschichten!

24.01.2008

Donnerstag, 24. Januar 2008

Donnerstag, 24.01.08 – Das Bunkern dauert auf Kuba natürlich etwas länger als in anderen Ländern. Die Getränke gibt es beim Schiffsausrüster in der Marina, Obst und Gemüse im nahegelegenen Vorort (wenig Auswahl, aber dafür frisch vom Feld), die Konserven hat der Supermarkt und das Brot bekommt man im Café. Mit einem netten Taxifahrer ist am Nachmittag alles erledigt, ich bekomme noch den Dieseltank aufgefüllt ? und dann werde ich schon an die Zollpier verholt, es geht auf Nachtfahrt. Die Behördenhordenhürden liegen mal wieder hoch, aber während der Skipper unter Deck Formular um Formular unterschreiben darf, machen Anita, Monika und Norbert schon mal die Segel klar und mich zum Auslaufen bereit.
Und dann folgt eine dieser wunderbaren, sternenüberfluteten Nachtfahrten bei leichter Brise und nur geringem Seegang, in denen die bequem ausgerollte Genua reicht, um mich lautlos nach Westen zu ziehen. Ein, zwei Frachter erscheinen am nördlichen Horizont im dortigen Verkehrstrennungsgebiet, Havannas Lichtschein verblasst nach und nach, der aufgehende Halbmond übernimmt dafür die Beleuchtung ab Mitternacht, alles ist so, wie es sein soll: toll.

25.01.2008

Freitag, 25. Januar 2008

Freitag, 25.01.08 – Früh am Morgen liegt Cayo Levisa schon vor dem Bug, für die Riffpassage östlich der Insel reicht das Tageslicht aber noch nicht, also nehmen wir die gut betonnte Rinne im Westen. Leider ist direkt vor dem Ankerplatz die Betonnung zu Ende, und ich darf mal wieder eine kleine Furche in den weichen Sand ziehen, aber das ist ja nix Neues auf Kuba?
Am Steg des kleinen Hotelresorts darf ich für die Schiffspapierekontrolle kurz längsseits gehen, danach hänge ich ein paar Meter weiter am Anker, während meine Mannschaft sich von Nachtfahrt und Jetlag erholt und in den Kabinen noch eine Runde pennt.
Am Nachmittag sind dann alle wieder fit für ein leckeres Abendessen im winzigen Hotel (ein gutes Dutzend einfacher Strandhütten, ein gemütlicher Speisesaal und eine Terrasse mit Blick gen Mexiko). Ich darf währenddessen die nächste Kaltfront abwettern, die kommen zu Zeit reichlich knapp hintereinander! Aber wenigstens geht unser Timing auf, heute wäre ich unter Umständen gar nicht aus der Marina Hemingway herausgekommen!

26.01.2008

Samstag, 26. Januar 2008

26.01.2008

Samstag, 26.01.08 – Die Kaltfronten kommen aber nicht nur schnell, sie gehen auch schnell wieder: Strahlend blauer Himmel! Die Crew packt die Badehose ein und verbummelt den Tag am Strand. Am zweiten Tag ist man hier ja quasi schon Stammgast, die Zweimanncombo spielt auch zum Mittagessen, ein deutscher Tourist quasselt Anita die Ohren voll und am Ankerplatz gesellt sich ein kanadischer Katamaran zu mir. Grenzt ja fast an Massentourimus…

27.01.2008

Sonntag, 27. Januar 2008

Sonntag, 27.01.08 – Gestern hat Wolfgang noch merkwürdige Transfers organisiert – und heute kann man das Ergebnis bestaunen: Christian kommt beruflich bedingt ein paar Tage verspätet aus Kassel angereist und bringt seine Fast-Verwandte Ulrike Brauhardt-Sommer aus Hofgeismar mit. Ulrike war noch nie bei mir an Bord, aber man kennt sich schon seit Jahren von einigen Familienfesten bei den Hammanns. Wolfgang tutet zur Begrüßung mit der Muschel, als das kleine Fährboot vom Festland ankommt, kurz danach sind die beiden Neuankömmlinge in die Crewliste eingetragen und Ulrike bekommt ihre erste Bordlebenseinweisung. Ist ja alles erstmal nicht so einfach, wenn man noch nie eine Schiffstoilette oder eine Automatikrettungsweste zu bedienen hatte! Christian kennt das ja alles schon und schmeißt nur lässig seine Klamotten in die Ablagefächer.
Eigentlich wollten wir heute auch schon ein paar Meilen segeln, aber entgegen der Vorhersage bläst der Wind aus dem Westen – und es ist bedeckt. Das ist ausnahmsweise ein k.o.-Kriterium, weil wir ohne Sonnenschein den Weg durch die Riffpassage nicht finden können. Alternativprogramm: Salsa-Kurs mit dem Hotelanimateur! Teilnehmerzahl: sechs. Anita, Monika, Ulrike, Norbert, Christian und Wolfgang. Bei Wolfgang ist es ja bekannt,, dass sich das Salsa-Gelenk in der Hüfte erst nach ein paar Mojitos bildet, tröstlich, dass es dem Rest nicht viel besser geht. Dabei sein ist alles!

28.01.2008

Montag, 28. Januar 2008

Montag, 28.01.08 – Der Koch versorgt uns zum letzten Mal mit frischen Brötchen, dann schleiche ich über die Korallen ins freie Wasser – und dann gibt es mal wieder Rauschefahrt! Ein Reff im Großsegel, ein gutes Stück Genua und ab die Post. 41 Meilen durch den Golf von Mexiko, an Backbord die vorgelagerten Mangroveninseln, an Steuerbord irgendwo Louisiana. Durch einen breiten Pass geht es am Abend wieder hinter das schützende Riff, und hinter Punta Alonso de Rojas kennt der Skipper einen wunderbar geschützten Ankerplatz hinter hohen Mangroven. Ein einsamer Ententeich. Und Sterne ohne Ende. Lupo (mein geniales bildstabilisierendes Fernglas) holt den Andromeda-Nebel und den Orion-Gasnebel an Bord, außerdem den bunt funkelnden Sirius, die Plejaden, Mars und was sonst noch alles leuchtet, bis der halbe Mond aufgeht und alles überstrahlt.

29.01.2008

Dienstag, 29. Januar 2008

Dienstag, 29.01.08 – Morgens früh um 03.30 h klingelt der Wecker, weil ein Monstermeteorit an der Erde vorbeizieht. Alle verrenken die Hälse, finden nix und gehen wieder ins Bett.
Deshalb dauert das mit dem Ablegen dann später bis um 11.00 h. Großes Frühstück, Morgenschwumm, eincremen – dauert alles ein bisschen. Macht aber auch nichts, denn heute bleibe ich innerhalb des Riffs, wir segeln in glattem Wasser knappe 20 Meilen weiter und ankern schon wieder. Sogar vier Mal! In der ersten Bucht (bei Cayo Rapado Chico) probiert Wolfgang alle drei Anker, aber auf glattem Fels mit dünnem Seegrasbewuchs hält nix. Also doch noch eine Meile weiter in die Mangroven von Cayo Rapado Grande. Da hält der Anker sofort, der nächste einsame Ententeich, als Abendprogramm heute zur Abwechslung Gitarrenmusik.

30.01.2008

Mittwoch, 30. Januar 2008

Mittwoch, 30.01.08 – Morgens früh um 03.30 h klingelt der Wecker, weil „jemand” gestern vergessen hat, ihn abzustellen.
Nach dem Ableger (keine Angst, wieder schön verbummelt um 11.00 h, wir haben zur Zeit keine Eile!) sagt der Skipper zu Christian: „Hol mal die Kamera, wenn ich mich gestern nicht getäuscht habe, dann hängt an der Stange, die das Riff vor der Insel markiert, ein lustiges Warnschild!” Stimmt: „Caution! Wet Floor!” (Vorsicht, nasser Fußboden!) , eines von diesen gelben Aufstellschildern, die die Putzkolonnen haben. Aber stimmt ja irgendwie, das mit dem nassen Fußboden…
Ein paar Meilen weiter rudern ein paar Fischer in meinen Kurs hinein, ich werde beigedreht und die Verhandlungen beginnen: Drei Langusten für etwas Rum, ein Paket Spaghetti und eine Dose Obst. Guten Appetit für beide Seiten.
Uli, Christian und Wolfgang versuchen dann noch, ein paar Haie zu angeln und hängen sich als Köder an die Badeleiter. Klappt aber nicht. Wenigstens sind die drei so schön sauber geworden!
Vor dem kleinen Fischerdorf Los Arroyos kommen natürlich wieder zwei Küstenwachler zur Kontrolle an Bord, danach dürfen aber alle an Land und den gepflegten Ort erkunden. Da eine echte Galateia-Touristenattraktion immer dann entsteht, wenn die Touristen die Attraktion sind, gibt es heute eine Super-Touristen-Attraktion. Das Dorf hat eigentlich nur eine größere Straße, zwei kleine Läden, einen Bierausschank, zwei Schulen, einen open-air-Friseursalon, einen Kindergarten und eine Menge Leute, die am Abend sechs Deutsche bestaunen, ihnen Obst und Gemüse verkaufen oder sie zum Kaffee in ihre bescheidene Wohnung einladen. So ist Kuba, wie es nur wenige kennen, aber so ist es wirklich.

31.01.2008

Donnerstag, 31. Januar 2008

31.01.2008

Donnerstag, 31.01.08 – Ein paar Dinge mussten erst noch organisiert werden, frischer Salat und Bananen z.B. Und außerdem war die Einladung gestern so nett, dass sie heute gerne noch mal angenommen wird. Man könnte länger bleiben, Freundschaften schließen, Ausflüge machen. Schade, dass wir wieder ein Stückchen weiter müssen. Zum Trost findet sich der nächste wunderschöne Ankerplatz ein paar zünftige, windige Segelmeilen weiter südlich. Ein Fischerboot liegt da auch schon – und es dauert natürlich wieder nur ein paar Minuten, bis vier große Langusten den Besitzer wechseln…Monika setzt schon mal den großen Topf mit Salzwasser auf, während Ulrike lernt, das Beiboot zu lenken und es auch prima bis zu einem kleinen Muschelstrand und zurück schafft.
Weil die Langusten so riesig sind, dass sie nur einzeln in meinen Monstertopf passen, blanchiert der Skipper eine nach der anderen, danach werden die freundlichen Krabbbeltiere halbiert, gesäubert und mit Knoblauchbutter fertig gebacken. Dazu einfach der frische Salat von gestern und eine Hand voll Reis. Das wären in Deutschland mal wieder ein paar hundert Euro gewesen. Und da hätten die Langusten sicher nicht mehr geknackt, wenn man reinbeisst!

01.02.2008

Freitag, 01. Februar 2008

Freitag, 01.02.08 – Eine ganz leichte Brise zieht mich nach Westen an das Kap San Antonio, die äußerste Ecke Kubas. Von hier aus sind es nur 60 Meilen bis Mexiko, von hier aus geht die Reise nach Osten weiter – und von hier an bin ich wieder in der Karibik! Der Golf von Mexiko verabschiedet uns mit einer leckeren, großen Raubmakrele an der Angel (Am Herd: Christian in Rekordzeit, nur kurz in Butter gebraten, etwas Pfeffer und die Pro-Forma-Beilagen, den die Filets sind mehr als reichlich für sechs Leute) – und die Karibik empfängt uns mit einem schönen Sonnenuntergang und einem leichten Rumpunsch.
Wenn man in der Karibik gegen den Passat nach Osten muss, dann ist Flaute gutes Wetter. „Carpe Diem!” sagt der Skipper dann, die Strömung hilft auch kräftig mit und nach ein paar Stunden unter Motor erreichen wir so gegen 23.20 h das kleine Tauchhotel „Maria La Gorda”.
Christian verscherzt sich seinen gerade als Blitzkoch errungenen Ehrenstatus, weil er beim Ausleuchten des Ankerplatzes mit dem Handscheinwerfer ganz fasziniert die aufgeschreckten bzw. angelockten Fische bewundert, während Wolfgang (ins Dunkel stierend) knurrt: „Jetzt ist aber ausnahmsweise mal nicht der richtige Moment zum Tiere gucken!”

02.02.2008

Samstag, 02. Februar 2008

Samstag, 02.02.08 – Morgens sieht man erstmal, wie schön es hier ist: Endloser weißer Sandstrand, ein kleines Tauchhotel und glasklares Wasser. Beim ersten Erkundungsspaziergang lernt meine Crew nicht nur die Gegend, sondern auch Inge und Hans vom Katamaran „Wanderlust” kennen. Die beiden sind gestern aus Belize angekommen und hatten ganz schön gegen den Passat zu kämpfen.
Die Tauchschule nimmt nicht nur Hotelgäste, sondern gerne auch Yachties mit zu den Tauch- und Schnorchelausflügen. Da ja genug Ausrüstung an Bord ist, muss nur die Bootsfahrt zum Riff bezahlt werden: 3,- Euro pro Nase, da kann man ja nicht nein sagen. Der Obertauchlehrer überredet Wolfgang dann doch noch zu einem richtigen Tauchgang, Tarierweste, Pressluftflasche etc. sind in Reserve auf dem Tauchboot vorhanden, rein in das nasse Vergnügen! Auf vier bis zehn Meter tiefe befindet sich ein wunderschöner Korallengarten, eine neugierige Schildkröte und ein prächtiger Barrakuda sind nur zwei von hunderten Attraktionen unter Wasser. Die Bucht ist zur Karibik hin offen, das Riff stürzt ein wenig weiter südlich auf über 200 m Tiefe ab und der Haupteffekt davon ist „Sichtweite unendlich” Unter Wasser! Und natürlich enormer Fischreichtum! Es brodelt nur so um die Korallen herum! Ulrike hat so was noch nie gesehen und ist total begeistert, wie das halt so ist, wenn man eine völlig neue Welt kennen lernt.
Zurück am Ankerplatz wird das Abendessen gemeinsam mit Inge und Hans im Restaurant eingenommen, die beiden laden dann noch zum Absacker auf die „Wanderlust”, wie das dann so abläuft brauche ich den Seglern unter euch ja nicht weiter erklären…

03.02.2008

Sonntag, 03. Februar 2008

03.02.2008

Sonntag, 03.02.08 – Logischerweise müssen heute alle ein wenig länger schlafen. Aber wir haben heute tagsüber auch nicht wirklich Eile, erst am Nachmittag wird meine Ankerkette supervorsichtig aus den Korallen gehievt, damit da unten nichts kaputt geht: Wolfgang schnorchelt vor meinem Bug, Norbert bedient die Ankerwinsch und Christian steuert nach Anweisung vom Bug um die Korallen herum. Bleibt alles heile unter Wasser!
Mit Sonnenuntergang erreichen wir das erste Kap, der am Nachmittag oft starke Wind hat nachgelassen und ich kann mich am Ufer entlang nach Nordosten mogeln. Christian angelt noch schnell einen kleinen Horseeye Jack, der muss bis morgen auf die Pfanne warten.

04.02.2008

Montag, 04. Februar 2008

Montag, 04.02.08 – Um Mitternacht, beim Wachwechsel an Christian und Ulrike, brist der Wind aus dem Nordosten wieder auf und den Rest der Nacht liege ich auf Steuerbordbug mit Kurs Ost-Südost. Als Wolfgang und Anita um 04.00 h übernehmen, da sind die Wellen schon etwas ausgeprägt, zum Trost sehen die beiden Venus und Jupiter extrem hell und dicht beim nur noch sichelförmigen Mond stehen, toll! An Mars im Stier und Saturn im Löwen hatten wir uns ja schon gewöhnt! Nach Sonnenaufgang übernehmen Norbert und Monika wieder, und als um 10.50 h der Wind wieder auf Ost-Südost dreht, da wenden wir und erreichen bald den Schutz der Isla de la Juventud. Hans und Inge (die ebenfalls abgelegt haben) melden zwei Barrakudas an der Angel, aber das können wir kurz nach der Riffpassage toppen: Ein Barrakuda wird wieder entlassen, ein fliegender Fisch,der irgendwann in der Nacht an Deck gesprungen ist, ebenfalls, danach beißt ein wunderschöner Mutton-Snapper. Knapp fünf Kilo, feinstes, zartes, helles Fleisch…
Am Ankerplatz in der Ensenada de los Barcos an der Nordwestecke der Isla wird ein Festmenü gekocht: Der Jack verliert das Kochduell gegen den Snapper, weil er nicht so superzart ist, dazu gibt es gebratene Kochbanane und ein leckeres Mango-Ingwer-Sößchen…
Und dann fallen sechs kleine Seglerlein nach 24 Stunden auf See müde und satt in die Kojen…

05.02.2008

Dienstag, 05. Februar 2008

Dienstag, 05.02.08 – Die letzte Ankerbucht der Reise muss natürlich noch ausgekostet werden. Erst gegen Mittag werden wieder die Segel gesetzt, ein paar Delfine freuen sich mit mir über die schöne Brise. Mit ein paar Kreuzschlägen gegen den Wind und leider auch gegen die Strömung, aber weiterhin in prima seegangsgeschütztem Wasser, erreichen wir am Abend Nueva Gerona. Wolfgang brutzelt unterwegs noch ein paar Snapperburger aus den letzten Filets. Das Einklarieren im Stadthafen geht ausnahmsweise mal ohne Schiffskontrolle von statten, weil die Behördenhordenhürden auf einer dänischen Yacht beschäftigt sind, die gerade aus Mexiko angekommen ist. Da steht einem kleinen Stadtbummel nichts mehr im Weg, bis auf Anita und Ulrike waren ja alle schon mal hier; Christian 2000, Norbert und Monika 2001 und ich nun schon zum vierten Mal. Hat sich nix geändert seit dem letzten Frühjahr, leider auch nicht der Gestank vom Fluss…
Beim Abendessen darf die Erstseglerin Ulrike dann rekapitulieren, was sie in den letzten Tagen alles zum ersten Mal in ihrem Leben gemacht hat: segeln, schnorcheln, Delfine in der Natur sehen, Frischestfisch essen, Lobster essen, Nachtfahrt, Korallen gucken, Haare waschen mit Salzwasser, angeln, Schiffstoilette bedienen, endlosen, streulichtfreien Sternenhimmel betrachten…da freue ich mich, dass es ihr gefallen hat! (den anderen natürlich auch!!!)

06.02.2008

Mittwoch, 06. Februar 2008

Mittwoch, 06.02.08 – Weil der Wasserdruck aus der Keramikabteilung der Hafenbehörden kaum bis zu meinem Liegeplatz reicht, werde ich mit der Heckdusche abgespült. Der Tank kann ja danach gaaaaanz langsam wieder voll laufen. Und dann ist es mal wieder so weit: Die Taschen stehen gepackt auf dem Kai, Abschied nehmen. Wehmütig, wie immer. Naja.
Zeit zum traurig sein bleibt nicht viel: Kaum ist die eine Crew weg, steht die nächste am Hafentor. Wolfgang muss nur schnell eine aktuelle Crewliste schreiben, dann dürfen alle am Wachpersonal vorbei und an Bord: Herzlich Willkommen für Rosi Kolb, Brigitte Drott und ihren Brder Rudi Turnwald sowie Daniel Doswald. Auch schon alle reichlich a Bord gewesen, Rosi und Daniel zuletzt von Santo Domingo/DomRep bis Santiago/Kuba, Brigitte von Samoa bis Tonga und Rudi Anno 2001 von Havanna bis Nueva Gerona.
Dennis, ein freundlicher Dienstleister, der meinen Skipper gestern abend angesprochen hat, bringt einen Sack voller Obst und Gemüse vorbei und führt meine neue Mannschaft zum Abendessen in einen Palador, also in ein Privatrestaurant. Die „Villa Marizol” hat auch Zimmer zu vermieten, und weil die Familie so nett ist, mache ich hier mal wieder Reklame und verrate euch die Telefonnummer: 046 322502, Dennis ist unter 046 326304 erreichbar.