Von Izmir nach Kusadasi – September 2013

Samstag, 05.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

Samstag, 05.10.13  Schon wieder Crewwechsel, wie die Zeit verfliegt… die einen sind schon früh auf dem Weg zum Flughafen, WolfgangG bleibt noch 14 Tage an Bord, und Hannes und Stephan kommen am Nachmittag, bzw. Caroline am frühen Abend an und komplettieren meine Mannschaft für die Reise zurück nach Kusadasi. Willkommen an Bord!
Da wundern sich die Neuankömmlinge über die fast frostigen Temperaturen, Windfinder meldet gefühlte drei Grad für die Nacht. Immerhin sind alle Mücken erfroren, außerdem ist es im Marinarestaurant prima geheizt.

Sonntag, 06.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

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Sonntag, 06.10.13 Das Gute an der Wetterlage: Der Wind passt! Wegen der Schiffs- und Sicherheitseinweisung verzögert sich der erste Ableger zwar wie immer ein wenig, aber dann rauschen wir los. Und weil es bei strahlend blauem Himmel läuft und läuft und läuft, bringe ich den Golf von Izmir erstmalig an einem einzigen Tag hinter mich. Mit ein paar schönen Kreuzschlägen zum Schluss laufe ich mit dem letzten Tageslicht in den Hafen von Foca ein. Über die Liegegebühr im Fischereihafen  darf man sich ein wenig ärgern, aber an einem solchen Tag kann mir und meiner Mannschaft nichts die gute Laune verderben. Krönender Abschluss: Ein großer Red Snapper frisch vom Grill an der Uferpromenade im Zentrum des kleinen Städtchens.

 

Montag, 07.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

Montag, 07.10.13 Das Barometer steigt auf bisher ungesehene 1030 hp und der hohe Luftdruck sorgt weiterhin für frischen Wind aus Nord. Der passt natürlich prima für die Reise an Lesbos entlang, an Chios hinunter und bis in die Marina von Cesme. Leuchtende Augen bei den Rudergängern. In der Marina helfen die Stegmatrosen beim Anlegen, perfekter Service. Für das Abendessen sitzt man wieder hinter der Kathedrale am gemütlichsten – und sogar draußen, denn so ganz, ganz langsam steigen die Temperaturen doch wieder.

Dienstag, 08.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

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Dienstag, 08.10.13 Wwolfgang weiß nicht so richtig, wie wir die letzten vier Tage noch verbringen sollen, ich bin ja nun schon über die Hälfte des Weges gesegelt! Also wird die Mannschaft erst einmal zwecks Burgbesichtigung in die Altstadt geschickt, und so gegen 12.30 h geht es erst weiter. Auf dem Weg nach Südosten kommen ein paar Delfine vorbei und machen Saltos, leider sind sie wieder weg, bevor die Kameras an Deck sind. Manche Momente muss man sich eben einfach auf der biologischen Festplatte speichern. In der prima geschützten Ankerbucht Sapdere Limani bauen ein paar türkische Arbeiter gerade die letzten Reste von Zivilisationsanzeichen ab, sie zerlegen eine alte Stromleitung und transportieren sie stückchenweise per Fischerboot aus der Bucht. Um fünf haben die Jungs aber Feierabend – und wir die Bucht für uns alleine. Stephan und Caroline wagen den Sprung ins Wasser und behaupten, dass es gar nicht kalt ist. Naja… aber jedenfalls ist der Sommer wieder einigermaßen zurück. Nach Sonnenuntergang beleuchtet ein schmaler, zunehmender Mond den Sternenhimmel, mein Superfernglas Lupo wird ins Cockpit geholt und Wwolfgnag erklärt den Andromeda Nebel. Von dort aus, von diesem kleinen, unscheinbaren Nebelchen unterhalb der Cassiopeia sieht nämlich alles andere, sehen alle anderen sichtbaren Sterne aus, also auch unser Sonnensystem, wie ein kleines, unscheinbares Nebelchen. Der Andromeda-Nebel ist die nächstgelegene – und zufälligerweise recht ähnliche Galaxie zur Milchstraße, unserem kleinen Zuhause… Da es ja nur 20 Millionen Lichtjahre bis dorthin sind, winkt Wwolfgang mal ein bisschen rüber.

Mittwoch, 09.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

Mittwoch, 09.10.13 Buchtbummeln macht ja auch morgens Spaß, es wird mal wieder Mittag, bis ich meinen Bug ins offene Wasser stecke. Der Wind ist nur noch schwach, reicht aber gut zum Segeln und fühlt sich jetzt wirklich nach Badehose an. Entspannung pur. Und Zeit genug, mal in den Sigacik Golf hinein zu segeln, der bleibt sonst ja gerne auf dem Weg nach Osten links liegen. Ganz hinten liegt die Teos Marina, wie alle Marinas top gepflegt und mit 42,-€ auch nicht zu teuer. Die Hälfte vom kroatischen Preisen, und ein Viertel vom Preisniveau der Balearen. Der Ort selber ist nett, aber unspektakulär, die Fischrestaurants sind erstklassig wie überall in der Gegend. Da kann man das gesparte Geld ja dann prima anlegen!

Donnerstag, 10.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

Donnerstag, 10.10.13 Das Schönste kommt zum Schluss: Am Kap Doganbey liegt eine der wenigen Buchten, in denen der Vulkanismus seine Spuren hinterlassen hat. Die Felsen leuchten küpfergrün und eisenrot – und unter meinem Kiel blubbert eine kleine heiße Quelle. Das kitzelt an meiner Kielsohle!
Ein Monsterkatamaran quetscht sich später noch ins Eck – und als die Jungs ihren Generator dann ausschalten ist auch wieder Ruhe in der Bucht. Bis dahin konnten Stephan und Wwolfgang aber wenigstens mal eben mit dem Fernglas gucken, was im Fernsehen läuft. Wieso man allerdings überhaupt an einem so wunderbaren Ort bei so wunderbarem Sternenhimmel und so wunderbarem Wetter fernsehen möchte, erschließt sich mir weiterhin nicht. Zumal bei mir an Bord ja viel ferner gesehen wird, nämlich einzeln in jeden Mondkrater. Und natürlich wieder zum Andromeda-Nebel. Nahsehen ist übrigens auch manchmal lustig, denn Stephan entdeckt das Leuchtplankton. Ich habe Kloschüsseln mit Innenbeleuchtung!

Freitag, 11.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

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Freitag, 11.10.13 Der beliebteste Platz an Bord ist heute auf dem Vordeck. Sonnenbaden. Leider aber Flaute bis Kusadasi – aber wir sind ja mehr als genug gesegelt. Der Törnabschluss ist wie immer ein Bummel durch den Basar. Da merkt man allerdings dann doch, dass die Saison rum ist, die Gassen sind zwar noch belebt, aber schon recht leer. Das Team vom Öz Urfa freut sich um so mehr, als meine Crew zum Abendessen kommt. Guten Appetit!

Samstag, 12.10.13

Montag, 14. Oktober 2013

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Samstag, 12.10.13 Fast hätte das mit der Putzattacke nicht geklappt, weil das Wasser in der Marina kurzzeitig ausfällt. Um 13.00 ist alles aber erledigt, mein neuer Mitsegler Georg ist auch schon da – und alle zusammen gehen feiern. Die Marina hat nämlich für heute aller Liegeplatzinhaber zum Grillen eingeladen, was vor allem mal lecker ist. Wwolfgang trifft aber auch liebe, alte Freunde von unterwegs, die sich auch für Kusadasi als Heimathafen entschieden haben. Ist ja auch wirklich prima hier.