Von Kuşadası nach Kuşadası Mai /Juni 2014

Sonntag, 25.05.14

Montag, 02. Juni 2014

Sonntag, 25.05.14 Der übliche, kurze Einkaufsbummel, die Schiffs- und Sicherheitseinweisung – und schon der erste Ableger. Eine leichte Brise zieht mich bis Posidonion auf Samos, das ist ja sowas wie der Klassiker für den ersten Sonntag. Glasklares Wasser, in das Ada auch gleich hinein will, die Taverne am Ufer mit dem perfekten Beibootsteg, der kleine Strand: Urlaub pur.

Montag, 26.05.14

Montag, 02. Juni 2014

Montag, 26.05.14 Am tollsten sind heute natürlich die Delfine, die mich eine Weile begleiten! Die begeistern nicht nur Ada…
Wind und Wetter passen weiterhin bestens, leichte Brisen ziehen mich leise bis nach Agathonisi. Mein Lieblingsankerplatz vor dem Restaurant von Georgios und seiner Sabine ist auch noch frei, nur Ada ist von so viel Aufregung derart müde, dass sie noch vor der Hauptspeise auf einem Bettchen aus sechs Stühlen einschläft.

Dienstag, 27.05.14

Montag, 02. Juni 2014

Dienstag, 27.05.14 Es ist genau wie bei den Kindertörns letztes Jahr: Morgens ist eh noch wenig Wind, also geht es mit Ada an Land und dort auf den Spielplatz. Die „Großen“ gehen schwimmen oder ins Café. Nach dem Ablegen ist die Kleine dann mit all den Aktivitäten beim Segelsetzen gut beschäftigt, danach schläft sie ein Weilchen – oder auch nicht. Dann spielt die Crew mit ihr im Cockpit oder unter Deck. Da hat Wolfgang ihr aus dem Leesegel der Salon-Sitzbank an Steuerbord ein Super Kinderbett gebastelt, aus dem sie auch nicht rausfallen kann, falls sie einschläft. Seit gestern habe ich übrigens auch wieder Relingsnetze! Liebe Eltern, die letzte Ausrede ist nun auch keine mehr… Segeln mit Kindern ist prima!
Und zum Ankern in der Südbucht auf Lipso, da ist sie natürlich wieder dabei, hilft, die Verschlüsse der Baumpersenning zu zumachen und räumt das Tauwerk auf. An Land sind Kinder hier ja immer überall sehr herzlich Willkommen, und am spannendsten ist heute die Küche des „Delaila“: Da brutzelt Feta in Honig-Sesam-Kruste, da werden zentimeterdicke Tunfischfilets in die Pfanne gehauen, da wird literweise Wein an die Schweinsmedaillons gekippt – da schmeckt es!

Mittwoch, 28.05.14

Mittwoch, 04. Juni 2014

Mittwoch, 28.05.14 Die Südbucht von Lipso ist ja auch so ein Ort, wo man eigentlich gar nicht wieder weg will… Aber so gegen Mittag stellt sich Sabine ans Ruder, Wolfgang holt den Anker auf und wir segeln 14 Meilen bei weiterhin schönem, leichten Südwestwind bis in den Stadthafen von Patmos. Da das Kloster oben auf dem Berg nachmittags geschlossen hat, wird nur die Unterstadt, also Scala, erkundet. Ada freut sich über einen Spielplatz – und die Erwachsenen freuen sich über den schattigen Dorfplatz mit den alten Platanen – und über das nächste leckere Abendessen in einer griechischen Taverne.

Donnerstag, 29.05.14

Mittwoch, 04. Juni 2014

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Donnerstag, 29.05.14 Der Wind dreht heute auf Südost, und weil uns die Nachbaryacht so langsam auf die Pelle rutscht, Wolfgang den Stadtkai aus ebensolchen Gründen ohnehin nicht besonders mag und weil außerdem mehr Wind gemeldet ist, werde ich an den Schwimmsteg in der gegenüberliegenden Mini-Marina verholt. Zum Glück. Aber dazu später…
Weil fünf (na gut, viereinhalb…) Personen nur schlecht in ein Taxi passen, mietet mein Skipper für 25,-€ ein kleines Auto – und schon ist meine Mannschaft unterwegs und bestaunt das Höhlenkloster, das Festungskloster, die frisch renovierten Windmühlen, den Spielplatz und die Bucht Ormos Grikos. Da frischt es dann plötzlich auf, Schauerböen, harte Schauerböen: Zeit, mal eben zurück an Bord zu kommen.
Am Stadtkai ist schon völliges Chaos ausgebrochen, und eine vor Anker liegende 56-Fuß-Yacht driftet führerlos auf den Kopf meines Schwimmsteges zu. Weil mittlerweile fliegendes Wasser durch den Hafen fegt, kann auch kein Beiboot gewassert werden. Arri, ein befreundeter griechischer Skipper, seine Freundin Monika, der englische Skipper von der Yacht auf der anderen Seite des Schwimmsteges, und meine Crew warten geduldig auf die Kollision. Die zerstört dann wenige Minuten später weder meinen Bugkorb noch das Heck von dem Engländer, sondern nur ein bisschen Beton am Steg und eine kleine Ecke an der großen Yacht. Wolfgang, Monika und Arri springen über, Wolfgang kann den Motor starten, Arri und Monika schaffen es, die Ankerwinsch zum Leben zu erwecken – und schon geht die Rettungsaktion los!
Meine Mannschaft hat unterdessen Deckwache, wer weiß, was da noch so auf mich zu treibt.
Ein schweizerischer Skipper ruft rüber „Wohl zu wenig Kette gesteckt!“ und Wolfgang antwortet: „Wir retten die nur, ist doch gar nicht meine!“
Am Fährkai wartet schon die Küstenwache, und die französische Crew der Yacht taucht auch auf. Großes Erstaunen… Arri, Monika und Wolfgang werden als Helden des Tages gefeiert, der Beitrag der heldenhaften Küstenwache ist die Küstenwachautotaxifahrt zurück auf die andere Hafenseite, weil Monika und Wolfgang ja keine Zeit hatten, Ölzeug anzuziehen, – und am Abend bringt der französische Skipper (nebenbei Präsident eines großen französischen Konzerns…) eine Flasche Champagner vorbei. Ein wohlverdientes Prost – und Hafenkino die ganze, lange Nacht lang… ich liege an acht eigenen Leinen plus Muring auf einem der wenigen Logenplätze…

Freitag, 30.05.14

Mittwoch, 04. Juni 2014

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Freitag, 30.05.14 Auf einmal ist es wieder schön, die Sonne lässt sich wieder seh’n, Arki ist das Tagesziel. Bei Isidoros ist eine von den beiden Bojen frei, seine Mama freut sich wie immer, wenn ich mit Gästen ankomme und spielt gleich mit Ada und einem Spielzeugauto, so spektakulär der gestrige Tag war – so unaufgeregt urlaubsmäßig ist es heute wieder.

Samstag, 31.05.14

Mittwoch, 04. Juni 2014

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Samstag, 31.05.14 Und genauso wunderbar geht es weiter: Einfach ein gemütlicher Segeltag mit leichter Brise, Sonnenschein, Flaggenwechsel (den macht Ada natürlich, kann ja schon Knoten!) und Ankunft in der superkomfortablen Marina von Didim.

Sonntag, 01.06.14

Mittwoch, 04. Juni 2014

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Sonntag, 01.06.14 In Didim, dem antiken Didyma, muss man natürlich den Apollon-Tempel besichtigen. Und die Schildkröten dort. Und in der Stadt lecker Essen. Und in der Marina die Wäsche abgeben. Und in den Pool hüpfen. Und ganz lange duschen. Und im Yachtclub gepflegt zu Abend speisen. Und schon ist der Tag rum.

Montag, 02.06.14

Mittwoch, 04. Juni 2014

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Montag, 02.06.14 Der Wind macht ein Päuschen und sammelt sich für die nächste Attacke. Ich werde nur zehn Meilen in meine Lieblings-Waldbucht verholt, Buchtbummelbadetag. Wolfgang schnorchelt eine große Pfahlmuschel hoch (schon leer, ich weiß, dass sie immer seltener werden und streng geschützt sind!), Sabine kocht leckere Nudeln, Ada planscht mit Hella um die Badeplattform herum, dann wird Higgins, mein Beiboot zum Trampolin umfunktioniert. Am Abend wird der neue Mond bewundert. Hella und Wolfgang quatschen als letzte in dieser superstillen Nacht und vergleichen das Leuchtplankton mit dem Sternenhimmel. Fazit: beides wunderschön.

Dienstag, 03.06.14

Dienstag, 10. Juni 2014

Dienstag, 03.06.14 Was gibt es Schöneres, als morgens in einer einsamen Bucht aufzuwachen, im Cockpit zu frühstücken und die Stille zu genießen?
Leider betrifft die Stille auch den Wind, aber für die paar Meilen bis zurück nach Didim macht das ja nichts. Sabine legt mich nachmittags in der Marina rückwärts an den Schwimmsteg, denn von hier aus solle es morgen mit Südwind rauf nach Samos gehen. Das Südwind-Problem hatte ich ja schon mal erklärt: Die Anker- bzw. Liegeplätze sind dann rar, weil bei der Landschaftsgestaltung vor ein paar Millionen Jahren vergessen wurde, die Buchten und Häfen gleichmäßig um die Inseln zu verteilen.

Mittwoch, 04.06.14

Dienstag, 10. Juni 2014

Mittwoch, 04.06.14 Mit dem Südwind gibt es heute noch ein Problem: Er hält sich nicht an die Wettervorhersage. Die hat nämlich behauptet, ab Mittag würde es abflauen und nicht mehr mit sechs bis sieben, sondern nur noch mit vier bis fünf Beaufort blasen. Mittags fliegt aber leider die Gischt über die Außenmole, vor der Hafeneinfahrt rollen die Grundseen vorbei und an ein Auslaufen ist überhaupt nicht zu denken. Als es am frühen Abend dann tatsächlich endlich nachlässt, da ist es zu spät, um vor Einbruch der Dunkelheit und den dann gemeldeten Gewittern die Marina von Samos zu erreichen. Wir sind eingeweht. Die gute Nachricht: Es gibt deutlich unkomfortablere Orte, um eingeweht zu sein! Abends ist Galateia-Pizza-Party im Yachtclub am Pool.

Donnerstag, 05.05.14

Dienstag, 10. Juni 2014

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Donnerstag, 05.05.14 Der Skipper auf der Yacht neben mir meint, dass es am Dienstag wieder schwachwindig werden soll und man dann wieder segeln kann. Es ist ein Trauerspiel, wie viele Segelschoner hier unterwegs sind. (Segelschoner sind nicht zu verwechseln mit segelnden Schonern! Ersteres sind die Leute, die immer morgens bei Flaute motoren, um auf keinen Fall in den Genuss einer schönen Brise zu kommen, zweiteres sind tolle Zweimaster!)
Rückseitenwetter: Ein paar Restwolken am Morgen, dann blauer Himmel, frischer Meltemi, sechs Beaufort, in Böen sieben, kleine Fock, zwei Reffs im Großsegel und eine knackige Kreuz rauf nach Agathonisi. Halbzeit ist in Lee von Leros, das passt prima für einen Snack und eine kleine Pinkelpause ohne Seegang.
Ada findet es unter Deck nicht so toll, aber im Cockpit hat sie ihre helle Freude am Geschaukel und sogar an den gelegentlichen Gischtspritzern. Meine Bugwelle produziert lauter kleine Regenbogen, Wolfgang singt ständig lustige Lieder und ich arbeite mich beständig rauf nach Norden. Am Ruder wird sich gerne abgewechselt, heute will mich jeder mal durch die Wasserberglandschaft steuern.
In Agathonisi verpetzt uns ein Fischer bei der Küstenwache, weil er gesehen hat, dass Ada die Gastlandsflagge erst im Hafen wechselt (draußen war das ja zu wellig!), aber der schönste griechische Küstenwachlehrling des Jahres erledigt den Papierkram schnell und freundlich. Wenn es nach Wolfgang gegangen wäre, hätte er sich gerne noch ein bisschen Zeit lassen können…
Georgios und seine schwäbische Sabine freuen sich, meine Crew am Abend froh und munter in ihrer Taverne bewirten zu können, nach so einem tollen, wenn auch anstrengendem Tag gibt es ja viel zu erzählen! Georgios haut eine frisch geangelte Goldbrasse auf den Grill, ein wunderbarer Abend.
Zurück an Bord fällt Ada müde in die Koje, was gut ist, weil Hella und Wolfgang noch eine Geheimaktion starten…

Freitag, 06.06.14

Dienstag, 10. Juni 2014

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Freitag, 06.06.14 Es gibt nämlich frisch gebackene Muffins zum Frühstück! Mit drei Kerzen drauf! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Ada! Luftballongeschmückt trete ich die letzten 40 Meilen bis Kusadasi an, was im Lee von Samos zeitweise etwas kabbelig ist, aber dann in glattem Wasser durch die Samos-Straße und weiter mit Halbwind bis vor die Marina nochmals ein wunderbarer Segeltag wird. Ada steht nun schon sturmerprobt im Steuerrad (das „im“ ist kein Rechtschreibfehler!), Rauschefahrt. So gegen sechs sind die 223 Meilen dieses Törns dann rum, was für aufregende zwei Wochen!
Um 19.30 h kommt meine Crew nach den beiden langen Segeltagen heute und gestern bestens restauriert aus der schicken Keramikabteilung der Marina zurück, Zeit für den traditionellen Basarbummel in der Innenstadt. Ada trägt natürlich ihre Geburtstagskrone und bekommt im einen Laden einen Luftballon  und vom netten Kellner im Öz Urfa sogar eine kleine Geburtstagstorte geschenkt. Das ist schon Klasse, wie kinderlieb die Türken sind!

Samstag, 07.06.14

Dienstag, 10. Juni 2014

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Samstag, 07.06.14 Meine zweieinhalb Stunden Beautysalon (Putzattacke…) sind heute hauptsächlich eine Entsalzung. Mein Skipper lässt sich beim Barbier seines Vertrauens noch Bart und Haare stutzen, das sieht alles nach Abschied aus. Wolfgang fliegt morgen für vier Wochen nach Deutschland, Ada, Hella, Bernhard und Sabine haben alle noch ein paar Tage Kusadasi angehängt. Viel Spaß dabei! Und Danke für die schöne Zeit mit Euch!
Ich darf bis zum 05.07. ein bisschen vom windigen Frühjahr ausruhen, bis dahin könnt ihr ja ein bisschen im Logbuch der vergangenen Jahre stöbern oder mal auf www.wolfgang-segelt.de einen netten Gästebucheintrag hinterlassen, ich würde mich freuen! Außerdem sind vom 12.07.-26.07.14 noch drei Plätze frei! One-Way nach Izmir! Superklassetörn, schaut mal im Logbuch den gleichen Törn im Mai an, der war toll! Und der im Juli wird auch wieder toll! Mitsegeln! Weitersagen!
Herzlichst, eure Galateia.