Von Kusadasi nach Kusadasi – April 2015

Samstag, 25.04.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

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Samstag, 25.04.15 Ich schwimme wieder! Wolfgang ist schon seit einer Woche hier und hat meinen Rumpf poliert, das Deck vom Sahara-Staub befreit, das Antifouling erneuert und die üblichen Saisonstartarbeiten erledigt. Ich bin wie neu. Also wie immer … Im Kranbecken lädt der Segelmacher noch meine neue Fock und die gewartete Rettungsinsel ein – und schon tuckere ich rüber zum Schwimmsteg. Am Nachmittag läuft die Saison an: Hakan, weiterhin mein Lieblingstaxler, liefert Timo und Jakob an der Badeplattform ab, frisch eingeflogen aus München. Den Begrüßungsschluck gibt es wegen akuter Kühlschrankleere ausnahmsweise nicht an Bord, sondern Im Bebop, aber auf der netten Terrasse dort ist es ja auch schön.
Die Kühlschrankleere wandelt sich nach dem Großeinkauf in Kühlschrankfülle, und damit der Kühlschrank auch schön voll bleibt, wird das erste Fischgelage im Restaurant oberhalb der Marina veranstaltet. Lecker…

Sonntag, 26.04.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

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Sonntag, 26.04.15 Frühstück, Schiffs- und Sicherheitseinweisung, Leinen los! Die letzte Kältewelle ist vorbei, bei tollem Segelwetter rauschen wir in Richtung Samos. Ein paar Tümmler kommen längsseits und begrüßen uns in der neuen Saison. Danke sehr! Timo: „So nah hatte ich die noch nie!“
In Phytagorion sind auch am Sonntagabend noch alle Behörden besetzt, Wolfgang klariert mich offiziell ein. Es gibt ein neues, vereinfachtes EU-Formular, die Kosten sind mit 45,-€ etwa gleich geblieben. Das läuft wie jedes Jahr, schnell, problemlos und sehr freundlich. Willkommen in Griechenland!

Montag, 27.04.15

Mittwoch, 06. Mai 2015
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Montag, 27.04.15 Einer dieser Segeltage, die man nicht enden lassen will. Strahlend blauer Himmel, leichter Meltemi, und Agathonisi ist einfach zu nah. Also weiter bis nach Didim, in die eleganteste Marina der Gegend. Und zum schönsten Tempel! Die Säulen, mit denen die Römer die Griechen anno 100 beindrucken wollten, schaffen das bis heute.
In Didim macht es immer besonders Spaß, in die „normale“, also nicht-touristische Türkei einzutauchen. Ein bisschen Chaos auf den Straßen, Läden ganz ohne gefakte T-Shirts und ein Restaurant, das für 10,-€ pro Nase auch die hungrigsten Seglermägen füllt. Taxiservice zurück zu Marina gibt es umsonst dazu. Willkommen in der Türkei!

Dienstag, 28.04.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

Dienstag, 28.04.15 Wie gemeldet dreht der Wind auf Süd und nimmt nach und nach von drei auf vier auf fünf auf sechs auf sieben auf in Böen acht zu.  Reffen, Vorsegelwechsel, die erste Gischt im Cockpit und glänzende Augen bei den Steuerleuten. Wildes Meer im Kanal zwischen Lipsi und Leros. 35 Meilen in fünf Stunden, Timo schafft 11,2 Knoten als V-max (Höchstgeschwindigkeit) zwischendurch. Aber Lipsi hat ja einen prima gegen Süd geschützten Hafen – und ich ergattere den Logenplatz innen am Stadtanleger. Da findet dann leider eine Entdieselungsaktion statt, der Tankfüllstandsfühler hat geleckt.
Der beste Koch der Insel, Manoli, kommt vorbei und preist sein Lokal oben an der Kirche an, und natürlich reservieren meine drei Sturmvögel gleich einen Tisch. Das mit der Außenbordsverpflegung klappt vorherragend!

Mittwoch 29.04.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

Mittwoch 29.04.15 Mit nur einem schwachen Wolkenband anstelle des normalen Frontdurchgangs nach Südwind dreht der Wind wieder auf West. Nur schwach heute, aber es passt prima zum Halsen üben zwischen den Inseln um Arki und Lipsi herum. Um 17.00 h liegt Agathonisi vor dem Bug, am Kai ist noch ein Plätzchen frei. Sabine freut sich über meinen ersten Besuch in diesem Jahr, ich mich auch! Zicklein in Zitronensoße, vorher der beste Oktopussalat der Welt (Wolfgang darf solche Aussagen ja tätigen !).

Donnerstag, 30.04.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

Donnerstag, 30.04.15 Morgens passiert viel: Flüchtlinge werden auf eine kleine Fähre verladen, ich muss meinen Liegeplatz für das Wasserschiff räumen, und ich bekomme eine Reservemutter für die Steuerbord-Lichtmaschine aus dem Generatorschuppen der Insel. Kleine Panne zum Saisonstart, beim ersten Törn des Jahres muss eben die ein oder andere Schraube noch festgezogen werden.
Bei halbem Wind laufe ich dann wieder ständig acht Konten auf dem Weg zurück nach Norden. Posidonia war ja auf dem Hinweg wegen des Einklarierens in Phytagorion ausgefallen, heute ankern wir aber in meiner Samos-Lieblingsbucht. Klares Wasser, perfekter Windschutz, Freunde aus Kusadasi, die auch schon unterwegs sind, gute Kneipe am Ufer, wunderbar. Der Wirt hat heute neben frischem Fisch eine Languste im Angebot, die gerade beim Wechsel ihrer Schale war. Softshell-Languste. Manchmal muss man einfach Glück haben, denn bessere Langusten gibt es nicht…

Freitag, 01.05.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

Freitag, 01.05.15 Um den Dieselverbrauch auf neue Minusrekorde zu senken, wird der Motor nur als Unterstützung für die Ankerwinsch gestartet – und dann gleich wieder ausgeschaltet. Unter Segeln gleite ich aus der Bucht, und ab dem Ostkap von Samos steht die Logge dann wieder auf acht Knoten. Kusadasi könnt gerne ein bisschen weiter weg sein.
Bei sieben Motorstunden (das könnte fast Negativ-Rekord sein, denn das sind wirklich nur kurze Anlegemanöver) gegenüber 166 gesegelten Meilen lohnt es sich mal wieder nicht, an die Tankstelle zu fahren, Jakob zirkelt mich gleich rückwärts an den Liegeplatz. Abschiedsdinner im Restaurant oberhalb der Marina, die Fischkur von Timo und Jakob muss ja ein würdiges Ende finden!

Samstag, 02.05.15

Mittwoch, 06. Mai 2015

Samstag, 02.05.15 Ein letztes Frühstück, eine kleine Shopping-Tour, dann geht es zum Flieger. Kommt mal wieder, das hat großen Spaß gemacht mit euch!
Der Tag vergeht mit Marina-Rutine: Die Bettwäsche wird von der Reinigung abgeholt, der Staubsauger läuft auch Hochtouren – und die nächste Crew kommt heute erst später am Abend.