Von Santiago nach Cienfuegos, Kuba – Februar 2019

Freitag, 15.02.2019 Stadtbesichtigung und abends in die Kneipen. Wolfgang weiß ja vom Dienstag schon, wo die besten Bands spielen. Der Abend wird unvergesslich. Details ausschließlich von den teilnehmenden Personen zu erfragen!

Sonntag, 17.02.2019 Mit der Sonne kommt auch der Wind, ich gleite leise bis in den Naturhafen Marea del Portillo. Am Ufer stehen ein paar einsame Häuser, ein paar Meter weiter bin ich alleine zwischen den Mangroven. Was für ein Unterschied zur Stadt! Marlon und Rico schnorcheln die Wurzeln nach Langusten ab, finden aber nichts. Ein Behördenvertreter kommt kurz vorbeigerudert und checkt die Papiere, alles gut. Danach wieder Stille. Schön hier!

Montag, 18.02.2019 Das erste Frühstück in einer einsamen Bucht ist schon was Besonderes! Morgens aufwachen, die Augen reiben, die Landschaft bewundern, eine Runde schwimmen, Kaffee kochen, Brot und ein Ei dazu, danach dann doch weitersegeln. Heute bis an das Cabo Cruz – und da das ganze Programm von vorne! Ein einsamer Ankerplatz hinter einem Korallenriff, trotzdem kurzer, lustiger (der Ruderknecht springt Rückwärtssaltos vor lauter Freude über die angebotene Cola) Behördenbesuch, dann wieder Einsamkeit.

Dienstag, 19.02.2019 Das Riff ist genial zum Schnorcheln! Viele Korallenköpfe voller Fische, Seeanemonen, Seesterne, Schnecken und und und. Erklärter Liebling ist ein großer Kugelfisch, der mit seinen Teddyaugen aus einer Höhle lugt. Deshalb geht es auch erst am Nachmittag ein paar Meilen weiter. Anka angelt einen Barracuda, der leider wieder entlassen werden muss, da zu groß und damit Ciguatera-gefährdet. Macht nichts, kaum sind Anka, Marlon und Rico in Las Colorados vom Landausflug zurück, wo es Sandwiches und Kokosnüsse in einem Ausflugslokal gibt, kommen in der Dunkelheit zwei Fischer heimlich vorbei und verkaufen uns vier schöne Langusten für ein paar Euro. Die gibt es dann morgen…

Mittwoch, 20.02.2019 Und weil schon eine Stunde nach dem Lossegeln eine schöne 60-cm- Raubmakrele an der Angel hängt, ist die Verpflegung für heute erstklassig. Also wie immer…
Zwischen den Inseln, die den Pass Quatros Reales bilden, kann man auch prima ankern- und ab hier bin ich in der Inselwelt der Jardinos de la Reina, der „königlichen Gärten“. Keine Behörden mehr, vielleicht ein paar Fischer, aber eigentlich jeden Tag eine Insel nur für uns. Heute die erste. Leuchtplankton beim nächtlichen Baden. Unglaublich, dass selbst Marlon wie ein Engel aussieht!

Donnerstag, 21.02.2019 Zehn Meilen weiter – Wolfgangs Lieblingsinsel. Ein kleiner Strand, eine Sandbank voller Schlossmuscheln für das Abendessen, ein zahmer Leguan, der Menschen sonst nur aus der Ferne kennt, Fregattvögel und Pelikane in der Luft. Und zum absoluten Paradies wird es, als Marlon aus den Muscheln das beste Risotto mit Meeresfrüchten seines Lebens kocht…

Freitag, 22.02.2019 Im Zickzack durch das Inselwirrwarr. Nachmittags schön unter Gennaker, dessen Warsteiner-Reklame hier draußen mangels Zuschauern leider wirkungslos bleiben wird… wir sind alleine unterwegs. Und das bleibt auch am Ankerplatz hinter Algodon Grande so. Abends wie immer Fisch frisch von der Angel, heute Tuna und eine kleine Raubmakrele, Anka hat ein frisches Körnerbrot gebacken.

Samstag, 23.02.2019 Andere Menschen!!! Aber erst einmal eine große Königsmakrele an der Angel. Die reicht für mehrere Mahlzeiten… So macht es nichts, dass die Fischer, die später ebenfalls in der perfekten Lagune von Cayo Cuervo ankern, erst Langustinos für morgen anbieten können, meine Mannschaft ist bestens versorgt! Am Privatstrand finden Rico, Marlon und Anka einen riesigen, alten Schildkrötenpanzer, ein paar wunderschöne Kaurischneckengehäuse. Und das Gefühl: Eigentlich müsste man hier einfach bleiben.
Aber wir haben andere Pläne, und nach ein paar schönen Stunden und einem Decksbürsten-über-Bord-Manöver schleiche ich über die Riffkante in tiefes Wasser. Bei der aktuellen Hochdruckwetterlage ist nachts immer der schönste Wind, und den nutzen wir an der Außenkante des Inselreviers entlang für ein paar schöne, nein, herrliche Nachtsegelmeilen nach Nordwesten.

Sonntag, 24.02.2019 Durch den Pass zurück in die Inseln muss ich hoch am Wind segeln! Das ist das erste Mal seit September 2018, wenn man von ein paar Hafeneinfahrten absieht. Macht auch mal wieder Spaß! Die Inseln der Jardines de la Reina enden hier südlich von Trinidad, aber meine Mannschaft gönnt sich noch einen letzen Tag Einsamkeit, bevor wir in die Zivilisation zurückkehren. Heute mal ein kleiner Strand mit einem Baobab. Und mit einem Pelikan, der sich zwar selbst mit feinstem Makrelenfilet nicht füttern lässt, aber trotzdem zutraulich an die Badeplattform kommt und später ein Stündchen neugierig auf meiner Reling sitzt und meiner Mannschaft beim Entspannen zusieht.
Mittlerweile ist ein kleiner Wettbewerb entbrannt, wer als erster „Schön hier!“ sagt. Heute gewinnt Rico. Der hat übrigens schon in Santiago für den Spruch des Törns gesorgt, als der dem Kellner das Trinkgeld mit „It’s O.k. so!“ überreichte. Nach zwei Mojitos klang das leicht verschliffen, weshalb der Kellner die Rechnung noch mal kontroliierte: „Eso queso?“ („Das ist Käse?“) Der Schnack läuft hier seitdem im Dauerbetrieb…

Montag, 25.02.2019 Anka hat sich noch Delfinbesuch gewünscht, deshalb kommt heute ein Muttertier samt Jungem vorbei und zeigt ihm ein schönes, rotes Segelboot mit vier netten Menschen drauf. Zwei Riffe und einmal Schlamm schieben in den Mangroven – und schon bin ich in der Marlin Marina Trinidad. Die ist winzig und unspektakulär aber super geschützt. Den Komfort gibt es hier eben nicht in der Marina, sondern im Hotel nebenan. Typisch kubanisch eben.

Dienstag, 26.02.2019 Wenn man eine Altstadt, die Weltkulturerbe ist, mit einer erstklassigen Salsa-Band auf den Treppenstufen neben der Kathedrale und sehr, sehr guten und netten Restaurants und Kneipen kombiniert, dann hat man die perfekte Kulisse für einen Nachmittag und Abend mit ganz, ganz viel Spaß! Einsamkeit war gestern…

Freitag, 01.03.2019 Landausflug zu einem der schönsten Wasserfälle der Welt. Da sagt ein Bild einfach mehr als viele Worte. Das lohnt die Stunde Wanderung durch den Dschungel!