Sonntag, 21.03.99 – Der Ernst des Yachtdaseins beginnt doch wieder: Vormittags Schiffs- und Sicherheitseinweisung,
dann geht es um 13.00 h Anker auf. Der Passat weht kräftig, also werden zwei Reffs ins Großsegel gebunden, Raumschotskurs nach Sal-Rei auf Boavista, 27 Meilen in viereinhalb Stunden, tolles Segeln, wenn der Seegang nicht so hoch wäre. Meinen Aldo und Doris wenigstens…
Auf der Insel Sal-Rei, die die Bucht vom gleichnamigen Ort vor Wind und Seegang schützt, ist eine große Fahrtenyacht gestrandet. Menschen versuchen zu retten, was zu retten ist, aber die Yacht liegt so hoch auf den Felsen, das ein Abbergen unmöglich scheint.
Wolfgang schaudert es immer, wenn er das Ende eines großen Traumes auf irgendwelchen Klippen sieht. Als stete Mahnung an alle, die vorbeisegeln, liegen die Rümpfe dann noch ein paar Jahre, bis der Ozean seine Arbeit vollendet hat.
Nach dem Ankermanöver sieht man den Grund für die Strandung: Sal Rei hat eine neue Mole, die noch nirgendwo verzeichnet ist. Die Yacht hat da wohl hingewollt und zu wenig Abstand zur Insel gelassen.
Legerwall nennt man solche Situationen, wo irgendein Schaden am Ruder, am Motor oder an der Takelage schnell zum Schiffsverlust durch auflandigen Wind und zu wenig Platz zum Manövrieren kommt.
Schiffe gehen an Land kaputt, selten auf See! Sage ich ja immer!