Sonntag, 12.11.06 – Die Böen pfeifen zwar weiterhin von den Bergen hinab, aber draußen weht es stetig. Erst mit vier bis fünf, dann mit sechs, sieben, in Böen acht Beaufort. Ein kleines Stückchen Genua ausgebaumt nach Luv, und ab die Post nach Gran Canaria! Eine britische Yacht fährt parallel, außerdem sorgen ein Frachter, ein kleiner Tuna an der Angel, eine Fähre, der doch recht hohe, na gut, sehr hohe (Manfred: gute drei, Klaus: knappe vier Meter), Seegang und eine weitere Grasmücke für Unterhaltung. Und endlich ist mal eine Grasmücke schlau genug, die ganze Zeit an Bord zu bleiben und erst beim Anleger in Las Palmas davon zu fliegen! Sie versorgt sich unterwegs aber auch geschickt, indem sie kleine Sandfliegen aufpickt, die ebenfalls den Weg von Afrika hierher geschafft haben. Zwischendurch rastet sie auf Giselas Kopf, auf Bärbels Schulter, an Manfreds Brust, auf dem Steuerrad und am liebsten unter der Schlaufe von Klaus Badeschlappe im windgeschützten Schuhkorb. Kein weiteres Seebegräbnis, sondern nur ein fröhlicher Abschied an der Wartepier der Marina.
Einen Liegeplatz bekomme ich auch noch, am Steg neun, ganz am Anfang, zentraler geht nicht, prima. Morgen soll dann auch noch die Muringleine erneuert werden, bisher ist sie zu kurz, um mich ordentlich vom Steg abzuhalten. Nach 856 Meilen (Malaga-Las Palmas) ohne Probleme oder Schäden wäre ne Macke vom letzten Liegeplatz des Törns ja auch ein echter Witz!