Von Fortaleza nach Grenada – März/April 2011

Mittwoch, 23.03.11

Montag, 28. März 2011

Mittwoch, 23.03.11 Der Staubsauger saugt die letzten Krümel aus den Ritzen, mein Deck wird ein letztes Mal abgespült und schon bin ich crewfein für die nächten Gäste: Am Abend kommen Tim Meier und Axel Fischer aus München an, herzlich Willkommen an Bord!

Donnerstag, 24.03.11

Montag, 28. März 2011

Donnerstag, 24.03.11 Gestern war es ja nun schon ein bisschen zu spät für einen Sprung ins Wasser, aber heute genießen Axel und Tim die ersten Sonnenstrahlen am Schwimmbad. Am Nachmittag wird frisch gestärkt gearbeitet, denn ich werde vollgebunkert. Tim war noch nie auf einer Fahrtenyacht und wundert sich, wo das alles hin gestaut werden soll. Wolfgang grinst – und nach einer halben Stunde ist bis auf die prallen Gemüsenetze unter der Salondecke nichts mehr von dem Großeinkauf zu sehen. Zur Belohnung verholt sich meine Crew ins Centro Culturel, wo es neben dem gewagt konstruierten Kunstpalast viele nette Kneipen und Restaurants gibt. Das mit dem Übersetzen der Speisekarte üben wir noch, dann werden anstatt Tintenfischen auch keine Hacksteaks mit Käse mehr geliefert. Der Absacker wird an einer der kleinen Strandkneipen zelebriert – und da schlägt der Regen zu. Fortaleza säuft ab. Der Wirt bringt meine Jungs mit einem Sonnenschirm bis an den Straßenrand und der Taxifahrer legt religiöse Musik auf, falls Beten beim Durchqueren der Wassermassen helfen sollte. Bei mir sind alle Luken dicht, und so gegen Mitternacht fällt eine müde Mannschaft in trockene Kojen.

Freitag, 25.03.11

Donnerstag, 31. März 2011

Freitag, 25.03.11 Zwecks Ausklarierung aus Brasilien begibt sich meine Mannschaft auf den üblichen Behördenhordenhürdenlauf zu Einwanderungsbehörde, Zollbehörde und Hafenmeisterbehörde. Das ist wie immer teilweise skurril, teilweise lustig und hauptsächlich langweilig. Freitags soll man ja ohnehin nicht aus dem Hafen auslaufen, da passt es gut, dass noch ein weiterer Nachmittag am Pool verbummelt werden kann, außerdem wollen Tim und Axel auch noch in die schöne Churrasceria. Schmeckt super!

Samstag, 26.03.11

Donnerstag, 31. März 2011

Samstag, 26.03.11 Heute ist es aber so weit. Nach dem Frühstück werden meine diversen Leinen (und das sind wegen des manchmal in den Hafen stehenden Schwells einige!) eingeholt, ganz zum Schluss kommt der Anker aus dem Schlick und dann dreht sich mein Bug in der Hafeneinfahrt nach Nordwesten. Ein Schauer zieht knapp an mir vorbei, herrliches, einfaches Segeln mit der Rollgenua, abends ein paar Bohrplattformen und dann eine schöne, sternenklare erste Nacht.

Sonntag, 27.03.11

Donnerstag, 31. März 2011

Sonntag, 27.03.11 Die Crew geht angeln. 125 cm Wahoo, das macht genau einen Kühlschrank voll Filet, Tim bekommt glänzende Augen. Die Reise ist sowas wie die Belohnung zur bestanden Prüfung zum Koch, und derartige Filets gibt’s selbst beim Dallmayr (wo Tim gelernt hat!) nicht!

Ein kleines Kreuzfahrtschiff schwatzt kurz mit uns, aber die armen Jungs haben ihre Fische ja immer nur aus der Kühltruhe…

Wettermäßig nähere ich mich nun schon der Innertropischen Konvergenzzone, wo Nord- und Südhalbkugel windmäßig aufeinanderprallen und dabei heftige Regenschauer bilden. Dem ein oder anderen kann ich ausweichen, aber am Nachmittag duscht sich die Crew im weichsten Wasser der Welt.

Montag, 28.03.11

Donnerstag, 31. März 2011

Montag, 28.03.11 Axel erschrickt, als mitten in der Nacht eine Seeschwalbe vom Solarpaneel auffliegt, der Galateia-Zoo füllt sich mal wieder. Am Nachmittag zieht eine große Delfinschule vorbei, Fliegende Fische sausen um mich herum, Portugiesische Galeeren segeln durch die Wellen  und den Wahoo gibt es in frischem Curry an Pellkartoffeln. Wolfgang degradiert sich freiwillig zum Spüldienst.

Dienstag, 29.03.11

Donnerstag, 31. März 2011

Dienstag, 29.03.11 Regen an, Regen aus, Südostwind an, Südostwind aus, Nordostwind an, Nordostwind aus. Das kann ganz schön anstrengend sein, vor allem nachts, kein Wunder, dass Axel und Tim den Äquatorübergang um 11.00 h fast verpassen! Neptun hat aber aufgepasst und sorgt für eine wettermäßig etwas verkürzte, aber trotzdem zünftige Äquatortaufe für „Eckhardt vom Äquatorrestaurant“ und „Steven von der Datenwolke“, beide frisch mit der Machete rasiert.

Mit den diversen Fischgerichten nerve ich euch vorerst nicht weiter, damit ihr nicht auf die Computertastaturen sabbert, Tim macht aber immer Fotos, heute von „Confiertem Wahoofilet an Mango Chutney, dazu Poisson Crue auf Polynesische Art“

Ganz nach Lehrbuch steht der Wind seit dem Äquator im NNE, also Nordostpassat. Noch unstet und schauerdurchsetzt, aber schon gut für ein bisschen Hoffnung, dass wir bald wieder Sonnenschein bekommen.

Mittwoch, 30.03.11

Dienstag, 05. April 2011

Mittwoch, 30.03.11 Logbuchmäßig einer der kürzesten Einträge der Reise: Wolfgang trägt morgens „Weiterhin Scheiweta“ ein, und am Nachmittag schreibt Axel: „Motor macht komische Geräusche, Salzwasserpumpe festgelaufen, Skipper repariert heldenhaft“ Nach dem trotzdem formidablen Abendessen folgt noch „Mot an zum Test und Batterien laden, alles ok. 22.10 h Mot aus.“ Wind weiterhin super, Regen auch.

Donnerstag, 31.03.11

Dienstag, 05. April 2011

Donnerstag, 31.03.11 Der Skipper hat ja eigentlich für diesen Streckenabschnitt mit leichten, umlaufenden Winden kalkuliert, die äquatorialen Kalmen waren in der Zeit der Großsegler ja berüchtigt für tagelanges Umherdümpeln. Bei uns nichts dergleichen, es läuft und läuft, ein 130er Etmal nach dem anderen, nur die Feuchtigkeit versucht meinen Jungs auf’s Gemüt zu schlagen. Schafft sie aber nicht, Stimmung ist eben einfach feuchtfröhlich!

Freitag, 01.04.11

Dienstag, 05. April 2011

Freitag, 01.04.11 Axel liest eine SMS von Ute vor: „Bürgerkriegsähnliche Zustände in Französisch Guyana, Raketenbasis von Fremdenlegion gesichert!“ Wolfgang guckt sparsam aus der Wäsche. Bis Axel grinst: „April, April…“ Kein Scherz: Sonnenschein! Über drei Stunden lang! Reicht exakt für einen Sonnenbrand auf Tims Oberschenkeln. Dazu schon zwei Knoten Schiebestrom, weil der Amazonas ab hier mithilft, weiterhin schnelle Reise. Und nachts schauen sogar ab und zu alle Sterne des Weltalls durch die Wolken, denn hier am Äquator sieht man natürlich beide Hemisphären am Firmament! Den Großen Wagen und das Kreuz des Südens gleichzeitig. Wunderschön.

Samstag, 02.03.11

Dienstag, 05. April 2011

Samstag, 02.03.11 Der Funker eines Gastankers hat Langeweile und quatscht eine Weile mit meiner Crew, ein rekordverdächtiges 180er Etmal mit teilweise über 10 Knoten Geschwindigkeit über Grund katapultiert mich nach Nordwesten, um 09.00 h wird schon die Gastlandsflagge gewechselt und um 18.30 h liege ich vor Anker zwischen den Iles de Salut, besser bekannt als Teufelsinsel und Verbannungsort für „Papillon“, General Dreyfus und viele hundert anderer Sträflinge, die hier ein menschenunwürdiges Dasein fristeten. Für eine kleine Erkundungstour zu den beiden anderen Fahrtenyachten reicht die Energie noch, der große Inselausflug muss bis morgen warten. Fast tausend Meilen in gut einer Woche, da ist eine Pause mehr als wohlverdient.

Sonntag, 03.04.11

Dienstag, 05. April 2011

Sonntag, 03.04.11 Heute geht es an Land! Die alten Kasernenanlagen sind liebevoll restauriert, die Insel ist Naturschutzpark, es gibt ein kleines Hotel mit gutem Restaurant in den alten Gemäuern und ein freundlicher Gendarm kontrolliert formlos meine Schiffpapiere.
Nach kurzem Rundgang ist klar: Die wuchtigen Wehranlagen sind beeindruckend, aber viel schöner sind Flora und Fauna! Tim war noch nie auf einer tropischen Insel und steckt seine Nase in jede bunte Blüte, in den Bäumen turnen Kapuzineräffchen und eine Brüllaffenähnliche Sorte, Aras und Blaue Amazonen flattern krächzend durch die Wipfel und am Boden laufen hunderte Meerschweinchen umher! Sind die süüüüß! Besonders gegrillt…
Die „Otis“ mit Wolfgangs Freund Andreas ist ebenfalls aus Fortaleza angekommen, zusammen mit zwei verrückten Franzosen wird erst im Restaurant und später noch bei mir an Bord gefeiert, bis die Gitarre heiß läuft. Axel ist gedanklich schon in der Karibik, denn er leidet unter selektivem Hören: Als Andreas erzählt, dass ihm das Gas ausgegangen ist und er auf Alkohol (Ethanol) zum Kochen umsteigen musste, versteht er „Mir ist das Gras ausgegangen und ich musste auf Alkohol umsteigen!“ Da wundert er sich natürlich, was für bekiffte Bekannte Wolfgang hat…

Montag, 04.04.11

Freitag, 08. April 2011

Montag, 04.04.11 Der Vormittag wird geruhsam verbummelt – und dann werde ich alleine gelassen! Axel, Tim und Wolfgang haben sich auf dem Monster-Charterkatamaran eingebucht, der für die Insel als Fähre fungiert. In den Grundseen vor der Flussmündung, die den Hafen von Kourou bildet, unterschneiden beide Rümpfe des Gefährts, was bei Wolfgang leichtes Stirnrunzeln hervorruft. Scheint ihm nicht die sicherste Art zu reisen zu sein. In Kourou ist schon ein nettes Zimmer im Motel „Le Gros Bec“ reserviert, nach dem Einchecken wird nur noch ein kleiner Spaziergang in den Ort unternommen, Abendessen gibt’s beim Chinesen um die Ecke.

Dienstag, 05.05.11

Freitag, 08. April 2011

Dienstag, 05.05.11 Kourou ist nicht wirklich ein Touristenzentrum, weshalb sich das Mieten eines Leihwagens als nicht ganz so einfach wie geplant herausstellt, aber mit freundlicher Unterstützung einer Ingenieursgattin löst sich auch dieses Problem. Ingenieursgattinen gibt es hier reichlich, denn der Weltraumbahnhof ist natürlich der größte Arbeitgeber der Region. Womit wir dann endlich beim Thema wären: Nach kurzem Strandbummel und Marktbesuch (zwecks Obst für die Weiterreise) steht meine Mannschaft aufgeregt in der Ankunftshalle der Raketenabschussbasis. Axel ist von den dreien der größte Sience-fiction-Fan und kommt während der Rundtour gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Dass man bis mitten auf die Ariane-5-Startrampe oder mitten in die Kontrollzentren darf, damit hatte aber auch niemand gerechnet. Viel zu viele Eindrücke für diesen Kurzbericht, zumal ich ja mal wieder nicht mitdurfte…

Mittwoch, 06.04.11

Freitag, 08. April 2011

Mittwoch, 06.04.11 Andreas von der „Otis“ hat die beiden Nächte lang auf mich aufgepasst, aber ich hänge ja fest am Anker. Weil’s zu zweit lustiger ist geht die „Otis“ ebenfalls mittags Anker auf, und bei traumhaftem Wetter, kräftigem Schiebestrom und mäßigem, angenehmen Nordostpassat segeln „Otis“ und ich ein kleines Regattachen nach Nordwesten.

Donnerstag, 07.04.11

Freitag, 08. April 2011

Donnerstag, 07.04.11 Ein einziger Mini-Schauer ist für die Nacht vermerkt, ansonsten kommt der zunehmende Mond gerade wieder um die Ecke, die ISS rauscht passend zu Kourou über mich hinweg und ein paar Sternschnuppen lassen keine Wünsche offen. Hinter uns  (wo sonst?) leuchtet das Toplicht von der „Otis“, Andreas quatscht morgens noch eine Runde über Funk mit uns, Tim fängt fasst eine Spanische Makrele (springt im allerletzten Moment vom Haken…), Wolfgang backt zwei frische Brote, ein Delfin kommt kurz vorbei, am Nachmittag gibt es gesunden Obstsalat, ich bin schon 174 Meilen vorwärtsgekommen und alles ist gut.

Freitag, 08.04.11

Mittwoch, 13. April 2011

Freitag, 08.04.11 Die nächste sternenklare Nacht, aber dann kein wolkenloser Tag: Morgens stehen hohe Cirren am Himmel, die ein seltenes Phänomen produzieren: Neben der durchscheinenden Sonne steht eine Nebensonne. Wenn schon nicht an einem wolkenlosen Himmel, dann wenigstens doppelt! Der Wind dreht ein wenig und wird weniger, weshalb erstmalig auf dieser Reise das Großsegel gesetzt wird. Tim, der ja zum ersten Mal auf einer Yacht segelt: „So seht also ein richtiges Segelboot aus?!“ Ich sehe immer wie ein richtiges Segelboot aus! Und als zusätzlich zu Groß und ausgebaumter Rollgenua noch die kleine Fock in die Lücke zwischen den beiden Segeln gesetzt wird, da sehe ich sogar mal wieder besonders toll aus, lieber Tim!
Am Abend sichtet mein Skipper erstmalig den Nordstern, der trotz Äquatorüberquerung bisher immer noch im Dunst versteckt war. So langsam komme ich in heimatliche Gefilde.

Samstag, 09.04.11

Mittwoch, 13. April 2011

Samstag, 09.04.11 Mit dem abflauenden Wind verringert sich mein Etmal heute auf 94 Meilen. Immer noch gut, schade, dass der Guyana-Strom hier draußen auf 09°33’N, 057°49’W nicht mehr schiebt. Der neue Mond lädt zum Luposieren ein, mit meinem stabilisierenden Fernglas lassen sich alle Krater und die Fußstapfen von Neil Armstrong finden! Und der Orion-Nebel, die Plejaden in all ihrer Pracht, der Ring des Saturns (in der Jungfrau) immerhin als Eiform des Planeten und was ansonsten noch am Himmel zum Anschauen einlädt.

Sonntag, 10.04.11

Mittwoch, 13. April 2011

Sonntag, 10.04.11 Der Passat bläst wieder, Rauschefahrt und deshalb schon am Nachmittag Land in Sicht! Tobago liegt vor dem Bug, und eine große Delfinschule weist uns den Weg. Leider klaut einer der Delfine eine meiner Angeln, was nicht für die Intelligenz der Truppe spricht, denn normalerweise erkennen die Außenbordskameraden meine Plastikköder auf Anhieb. Sind ja keine tumben Tunas! Das Angeln muss aber ohnehin eingestellt werden, denn um 22.00 h fährt Axel ein prima Ankermanöver vor Charlotteville an der Nordwestspitze von Tobago. Einen wohlverdienten Absacker gönnt sich meine Crew natürlich noch nach fast 600 Meilen in gut vier Tagen, aber dann fallen alle müde in die Kojen und sind gespannt, wie das hier morgen wohl im Hellen aussieht!

Montag, 11.04.11

Mittwoch, 13. April 2011

Montag, 11.04.11 Sieht toll aus! Morgens ist schon früh Wecken angesagt, denn die Vögel im Dschungel neben mir machen einen Heidenlärm. Bis zum Anleger vor dem kleinen Ort sind es aber nur ein paar hundert Meter, die Einklarierungsformalitäten sind nett, schnell und unkompliziert erledigt und das erste „Carib“ schmeckt, wie eben nur die Karibik schmeckt! Ein netter Wirt, eine nette Wirtin, nette Rastamänner, die Fisch, Obst und Gemüse verkaufen (die Mannschaft schlägt bei allem zu!), und ein netter Regenschauer, irgendwie muss der Dschungel ja gegossen werden.
Tim übertrifft sich mal wieder selber am Herd und zaubert aus der von gestern übrig gebliebenen Kokos-Kürbissuppe (das alte Galateia-Rezept, kennen ja alle, die hier schon mal mitgefahren sind…) ein Cashew-Risotto, neben dem selbst die frischen Tunafilets (demicrue) alt aussehen.

Dienstag, 12.04.11

Montag, 18. April 2011

Dienstag, 12.04.11 Vor der Nordostspitze von Tobago liegt die kleine Insel Little Tobago. Dort sind zwei Ankerplätze verzeichnet, und schon der wilde Ritt um das Nordkap von Tobago herum ist ein Abenteuer für sich. Noch abenteuerlicher sind die Ankerplätze: Der eine ist nur über eine Riffpassage erreichbar, die beim heute leider bedeckten Himmel nicht erkennbar ist. Und in der anderen Bucht rollt die Dünung aus dem Süden auf den Strand. Klar zur Wende, Ree, zurück am London Bridge Rock vorbei nach Charlotteville. Da ist es ja auch schön, ein Fischer verkauft uns einen Tunfisch frisch vom Haken, und es bleibt noch reichlich Zeit zum Nichtstun.

Mittwoch, 13.04.11

Montag, 18. April 2011

Mittwoch, 13.04.11 Eine Bucht schöner als die andere: An Tobagos Leeküste schmiegen sich kleine Sandstrände in den Dschungel, kleine Ortschaften wechseln sich ab mit völliger Einsamkeit. Die English Man’s Bay hat den perfekten Mix für meine Crew: Keine Häuser, nur eine kleine Strandbar unter den Palmen, ein paar Tagesausflügler, die am Abend in Richtung Hotel entschwinden, klares Wasser und Blick in den Sonnenuntergang. Großes Karibik-Feeling, nicht nur wegen der Hängematte auf dem Vorschiff…

Donnerstag, 14.04.11

Montag, 18. April 2011

Donnerstag, 14.04.11 Tim lernt die andere Seite diese Planeten kennen, denn Wolfgang lehrt ihn das Schnorcheln. Ist ja anfangs immer ungewohnt, aber nach ein paar Minuten hat Tim den Bogen raus und genießt den Anblick von Papageienfischen, Trompetenfischen, Fächerkorallen, Becherkorallen, Hirnkorallen, Damselfischen, Doktorfischen, Riffbarschen…
Am Nachmittag muss ich leider ein paar Meilen weiter nach Südwesten, denn irgendwie muss ich ja nochmals in die Zivilisation zum Ausklarieren nach Grenada. Eine große Meeresschildkröte verabschiedet uns aus dem kleinen Paradies.
Vor dem kleinen Ort Buccoo hält beim zweiten Versuch mein Anker prima im Sand, an Land gibt es eine gemütliche Kneipe, eine Kirche, ein paar Läden und die Ziegenrennbahn von Tobago. Da findet an Ostern das weltberühmte Tobagoer Ziegenrennen statt, das todschicke, nagelneue Ziegenrennenstadion wird schon für die ersten Trainingseinheiten genutzt und das Fernsehen macht gerade die ersten Interviews mit den favorisierten Böcken. Schade, dass wir das um eine Woche verpassen!

Freitag, 15.04.11

Montag, 18. April 2011

Freitag, 15.04.11 Morgens weckt das große Fressen meine Crew. Dutzendweise schlagen Pelikane an Back- und Steuerbord neben mir ein. Vorwitzige Seeschwalben landen dann auf den auftauchenden Kunstfliegern und versuchen zu erhaschen, was bei den Pelikanen noch so seitlich aus dem Kehlsack quillt. Das habe ich auch noch nicht gesehen, Pelikane mit Schwalben auf dem Kopf!
Eigentlich sollte der Taxifahrer meine Mannschaft ja nur rüber nach Scarborough zu Zoll und Einwanderungsbehörde fahren. Aber dann wird doch eine komplette Inselrundfahrt draus, ein Bad im Wasserfall, eine Dschungeldurchquerung und ein Mittagessen am Strand inklusive.

Samstag, 16.04.11

Mittwoch, 20. April 2011

Samstag, 16.04.11 Bis nach Grenada hinüber sind es noch knappe 80 Meilen, das ist zu viel für einen Tagesschlag, aber zu wenig, um vor dem Nachmittag aufzubrechen. So bummelt meine Crew ein letztes Mal durch den kleinen Ort, hüpft nochmal ins Wasser, macht mich langsam seeklar und lichtet erst um 15.30 h den Anker. Weit draußen liegt ein Tiefdruckgebiet auf dem Nordatlantik und stört den Passat. In Lee von Tobago ist deshalb erst einmal kein Wind, aber nach ein paar Meilen kommt eine leichte Brise auf. Und da das Tief nicht nur den Passat, sondern auch die Passatdünung geklaut hat, gleite ich völlig schaukelfrei, aber trotzdem mit fünf, sechs Knoten durch die Vollmondnacht. Eine traumhafte letzte Nachtfahrt.

Sonntag, 17.04.11

Mittwoch, 20. April 2011

Sonntag, 17.04.11 In Lee von Grenada reicht der Wind wieder nicht zum Segeln, aber das macht ja nun auch nichts mehr. Die Nationalhymne erklingt aus dem Cockpitlautsprecher, die neue Gastlandsflagge kommt unter die Saling, meine schon ganz zerschlissene gelbe „Q“ an backbord dazu, Grenada, wir kommen!

Aber als allererstes muss ich leider einen illegalen Zwischenstopp in der Grande Anse machen: In der weiten Bucht warten Ute und Lena auf  Tim und Axel! Kleine Familienzusammenführung am Korallenriff, große Freude bei allen vieren. Lena und Ute schnorcheln nach einem Viertelstündchen zurück an den Hotelstrand, aber ein halbes Stündchen später ist die Begegnung dann ganz offiziell erlaubt, denn ich liege in der modernen Port Louis Marina in St. George’s, der Gang zu den Behörden zwecks Einklarierung ist schnell erledigt. Abends kleines Familienfest, was sonst?

Montag, 18.04.11

Mittwoch, 20. April 2011

Montag, 18.04.11 Axel begleitet die Mädels auf einem geführten Landausflug, Tim und Wolfgang wechseln das neulich reparierte Lager an der Seewasserpumpe gegen ein neues aus und bummeln danach in die Stadt. Zum Schweinsbraten mit Semmelknödeln ins Schnitzelhaus.

Dienstag, 19.04.11

Mittwoch, 20. April 2011

Dienstag, 19.04.11 Ute hat vor knapp zwei Jahren ihren SKS bei Jojo gemacht, kein Wunder, dass sie kaum vom Ruder wegzukriegen ist, als ich meinen Bug für einen kleinen Tagestörn mal eben in den Atlantik stecke. In einer kleinen Bucht wird noch ein Schnorchelstopp eingelegt, zurück in der Marina warten kühle Drinks und ein schönes Abschiedsessen auf meine Mannschaft. Schon vorbei, vier tolle Wochen, 1850 abenteuerliche Meilen. Was für eine Reise!