Dieses Logbuch ist die Geschichte von Galateia, der Segelyacht die Wolfgang zweimal um die Welt getragen hat. Du kannst Dir hier Törnberichte zum Lesen auswählen. Wenn Du auf Galateia mitsegeln möchtest findest Du die Törns auf Segelurlaub/Kurs West. Wir wünschen Dir viel Spass bei der kurzweiligen Lektüre von Galateias Törns auf Kurs West.
Mittwoch, 21.04.10 Schon früh am Morgen klingelt der Wecker, Zeit für die Fähre zum Flughafen. Wolfgang und ich werden euch ganz schön vermissen, kommt bald wieder!
Dienstag, 06.04.10 Natur findet natürlich auch noch statt, zwischen Polonnaruwa und Anuradhapura liegt ein Seerosenmeer voller Wasserfasane, Pukekos, Reiher, Störche, diverser Watvögel und Adler. Ab und zu muss für einen die Straße überquerenden Waran gebremst werden, und ein wilder Elefant steht auch noch rum. Hutaffen und Languren werden nicht mehr gezählt, auch an Kolibris, große Eisvögel und Streifenhörnchen gewöhnt man sich irgendwann. Eher selten: Eine große Rattenschlange, ein Riesenhörnchen, Paradiesvögel und Falken. Anuradhapura war Sri Lankas erste und längstwährende Hauptstadt, die ältesten Bauwerke datieren bis ins zweite vorchristliche Jahrhundert. Die Anlagen sind so groß, dass Daya meine Jungs innerhalb der Klöster und Paläste mit dem Wagen zwischen Dagobas (Reliquienschreine in Pyramidengröße, tatsächlich sind die größten Dagobas die zweitgrößten/massivsten antiken Gebäude nach den Pyramiden von Gizeh), Bilderhäusern, Statuen und ehemaligen Verwaltungs- oder Wohngebäuden hin und her kutschiert. Das ist bei der mittäglichen Gluthitze ohnehin die einzige Fortbewegungsmöglichkeit, beim Barfußgehen im Inneren der ja weiterhin hochverehrten Tempel (deshalb keine Schuhe, keine Kopfbedeckungen!) schmelzen so langsam die Fußsohlen. Nach einem letzten informativen Plausch mit Daya wird der fleißige Mann schweren Herzens wieder entlassen, für Nachfolger hier aber seine TelefonNr .und E-Mail: +94(0)770611106, dayasena@yahoo.com . Der Mann ist prima und organisiert gerne auch komplette Rundreisen!
Dienstag, 09.03.10 Auf der „Golden Tilla“ gibt es einen Heißschneider,den Wolfgang sich ausborgen darf. Damit verschmort er nun die ganzen aufgedröselten Tauwerksenden, die hier an Bord unseemännisch auffallen. Ihr merkt schon: Es gibt nicht mehr wirklich was zu tun, ich bin wie immer topfit. Zwischendurch kann ich ja mal wieder etwas Reklame machen, nämlich für mich selber! Für den Törn von den Malediven zu den Seychellen habe ich noch gar keinen Mitsegler! Erstens wollt ihr Wolfgang und mich ja wohl nicht alleine segeln lassen – und zweitens ist das die einmalige Chance in euren Seglerleben, mal auf den Chagos-Archipel und in die nördlichen Seychellen zu kommen. Da muss man mal gewesen sein! Buchen, sofort ;-)! Oder wenigstens Reklame machen…
Mittwoch, 17.02.10 Gabi und Dieter müssen schon sehr früh zum Flughafen, im Morgengrauen sieht man wenigstens nicht, wie die Tränen in den Augen glitzern. Abschied ist ja immer nicht so schön. Lange Zeit zum Trauern bleibt eh nicht, mittags müssen Dani und Oli dann auch weg – und mir bleibt nur ein großes Dankeschön an alle, war ein toller Törn! Ilse Rödel war zuletzt 2001 von Tonga nach Fiji mit mir unterwegs – und nun klappt es endlich mal wieder, Willkommen daheim! Die Freude bekommt allerdings gleich einen Dämpfer, denn der Rest der Crew sitzt in München in einem defekten Flugzeug und kann erst morgen weiterfliegen. Shit happens.
Mittwoch, 06.01.10 - Ohne den Eimer mit Sandförmchen, Schaufeln und Muscheln sind mein Cockpit ganz verwaist aus. Bin ganz schön traurig, als Lina, Daniela und Dirk mich und Wolfgang hier alleine zurücklassen. Mit wem soll mein Skipper denn jetzt Kinderlieder singen? Und für wen soll er Elefanten aus Mandarinenschalen basteln? Und wen soll er auf den Schultern tragen? Bücher vorlesen? Knoten üben? Wenigstens bekommt er gleich reichlich Ablenkung, denn kaum wirft ihm ein Patschehändchen Küsse aus dem Taxi zu, da muss ich schon ins Kranbecken. Ich komme für meine jährlichen Streicheleinheiten (Antifouling, neues Ruderblatt, Kleinkram ) drei Wochen an Land, und Wolfgang fliegt am Abend zum sich trösten lassen nach Deutschland. Da werden wir Ende Januar wieder beide fit und fröhlich sein - und bis dahin verabschiede ich mich mal für ein Weilchen! Tschüss, Eure Galateia.
Freitag, 11.12.09 - Im Januar soll ich ja für den alljährlichen Unterwasseranstrich an Land, Wolfgang nutzt den Leihwagen für die nötigen organisatorischen Vorarbeiten. Zurück in der Yacht Haven Marina laden Uli und Wolfgang ihn zum Restauranttest ein, heute ganz thailändisch in einer kleinen Kneipe um die Ecke.
Mittwoch, 21.01.04 - Ein TukTuk ist ein motorisiertes Dreirad mit zwei Sitzplätzen (Touristen), die ggf. auch mit einer ceylonesichen Großfamilie belegt werden können. Die TukTuk-Fahrer-Mafia lungert den ganzen Tag lang vor dem Hafentor herum und verteilt die fetten Brocken (Touristen) unter sich. Fette Bocken gar nicht wegen des leicht erhöhten Fahrpreises, sondern weil die Fahrer bei jedem Juwelier, bei jeder Kneipe, bei der zugegebenerweise sehr interessanten Seidenfabrik (denn wer weiß schon, das ein Seidenraupenkokon aus einem einzigen, hauchdünnen, bis zu 800 Meter langen Faden besteht?!) etc. ihre drei bis fünf Prozent Umsatzbeteiligung oder auch ein Kopfprämie pro Bleichgesicht bekommen. Insgesamt machen die Jungs meiner Mannschaft das Leben aber auch leichter, weil sie sich eben gut auskennen und so eine Menge Herumfragerei ersparen. Aber den schönen Bootsausflug auf der Lagune hinter Hikkaduwa, den kannte der Taxler auch noch nicht, scheint ein Geheimtip zu sein, den Rico noch von seiner Reise anno 1987 wusste: Im leise gepaddelten Auslegerkanu um eine von buddhistischen Mönchen und riesigen Flughunden bewohnte Insel herum, dann ein Zwischenstopp an einem anderen Kloster, wo ein junger Mönch einige der 550 erbaulichen Geschichten aus dem Leben Buddhas als Siddharta erklärt und meine Jungs und Mädels mit Glücksarmbändchen ausstattet. In dem kleinen Strandresort, in dem Rico damals gewohnt hat, gibt es noch ein Kinderbild, das Rico der Familie damals geschickt hat: Aus dem Kind ist ein junger Mann geworden, der sich leider nicht mehr wirklich an Rico erinnert, aber trotzdem ist das Austauschen von Erinnerungen an vergangene Zeiten lustig!
Mittwoch, 07.01.04 - Drei Stunden Großreinemachen, ein schnelles gemeinsames Frühstück, am Flughafen Küßchen links und rechts mit viel Vorfreude auf die nächsten Törns, über die Hälfte der Mannschaft hat ja schon für den Sommer gebucht! Wolfgang wuselt noch ein wenig rum (Gasflaschen zum Auffüllen und Wäsche zum Waschen geben...), und genießt später ein Bierchen mit schweizer-algerischen Freunden im Cockpit, da kommen Olga Blanco-Suarez und Vivian Lotterschmid und wenig später auch Rico Zettner (alle aus München) in der Marina an. Captain Jack von der "Matelot" und Ingrid und Timm von der "Sonnenschein" schließen sich zum Abendessen an, so bekommt die neue Mannschaft gleich einen prima ersten Eindruck vom Segelerleben der Langfahrer. Mit abschließendem Absacker hier an Bord, Jack spendiert seine letzte Flasche Ouzo...
Mittwoch, 17.12.03 - Die alte Mannschaft hat gerade mal die Taschen auf den Steg gestellt, da trudelt der erste "Neue" schon ein. Und im Laufe des Tages komplettiert sich die nächste Crew, während die andere sich nach und nach verabschiedet. "Gute Reise" also einerseits - und "Willkommen an Bord!" andererseits für Gabi Schürer, Gerdi Bauerfeind, Alexander Pöschl (alle aus München), Sylvia Buhr (Lörrach) und Wolfgang Gutt aus Menden. Bis auf Gabi sind alle hier schon mehrere Törns mitgefahren, so werden am ersten Abend wilde Geschichten aus den USA, aus Kuba, Panama, Tonga und Neuseeland erzählt. Wie immer, wenn Wolfgang Gutt an Bord ist, gibt es eine neue Rechtschreibregelung zur Vermeidung von Verwechslungen: Skipper Wolfgang wird für die nächsten drei Wochen zu Wwolfgang, und Wolfgang Gutt zu WolfgangG!