Von Phuket nach Phuket – Dezember 2009

12.12.2009

Samstag, 12. Dezember 2009

Samstag, 12.12.09 – Die Gasflaschen müssen zum Füllen, die Wäsche muss zur Wäscherei, der übliche Freiwochenkram…

13.12.2009

Sonntag, 13. Dezember 2009

Sonntag, 13.12.09 – Uli und Wolfgang haben heute ab dem Nachmittag einen Leihwagen, und damit geht es zum nächsten Restauranttest, heute zu einem kleinen, aber feinen Strandlokal kurz vor der Brücke zum Festland.

14.12.2009

Montag, 14. Dezember 2009

Montag, 14.12.09 – Die Gasflaschen kommen zurück, die Wäsche dauert noch, der übliche Freiwochenkram… Weil mein Skipper auch mal sich selber pflegen muss, hockt er sich vor dem Abendessen kurz zum Haareschneiden auf die Badeplattform – und schon fliegen die roten Locken durch die Gegend. Und dann gibt der Langhaarschneider den Geist auf: Haarschneide-GAU! Der Rest muss im Halbdunkel irgendwie mit der Schere runter. Uli und Wolfgang warten schon mit Andreas von der „Otis” an der Bar und lachen sich schlapp.

15.12.2009

Dienstag, 15. Dezember 2009

Dienstag, 15.12.09 – Morgens schnippelt sich mein Skipper bei Tageslicht erst einmal so was ähnliches wie eine Frisur auf den Kopf, danach wird kurz aufgeräumt, denn die neue Crew kommt an! Herzlich Willkommen an Bord für Daniela Hechtel und Dirk Flothow mit ihrer Tochter Lina. Lina ist schon zweieinhalb und deshalb im besten Alter für Kinder, um hier an Bord mitzufahren. Das beste Alter ist nämlich genau zwischen einem und fünfzehn Jahren, danach sind sie ja schon Jugendliche.
Daniela und Dirk kennen mich ja schon, der erste Abend wird also hauptsächlich mit Bunkern und Erzählen verbracht.

16.12.2009

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Mittwoch, 16.12.09 – Der Leihwagen ist noch bis zum frühen Nachmittag gemietet, dass passt prima um in der Ah Chalong auszuklarieren und auf dem Rückweg noch Wolfgangs Lieblingstempel mit dem Böllerofen zu besuchen. Um die Götter für die Reise milde zu stimmen, fliegen mal eben tausend Kracher in die Luft, das sollte reichen.
Zurück in der Marina werden die letzten Vorbereitungen getroffen, dann fliegen die Leinen an Deck und wir sind unterwegs. Ein paar Meilen weiter südlich liegen schon die ersten Inseln im Weg, und damit Lina endlich mal ins Wasser kann, verholt sich meine Crew zum Sundowner an den Strand. Eine muslimische Familie erklärt Lina zur Touristenattraktion und macht ein Dutzend Fotos von ihr. Lina hat Riesenspaß, die verschleierten Frauen ebenfalls, und meine Großen natürlich auch.
Alles Gute an Christoph zum Geburtstag!

17.12.2009

Donnerstag, 17. Dezember 2009

17.12.2009

Donnerstag, 17.12.09 – Der Tunnel zum südlichen Hong von Koh Phanak ist vielleicht ein bisschen zu dunkel für Lina, deshalb wird in der Mittagspause nur der mittlere erkundet, der ist gut per Beiboot zugänglich. Aber Lina findet die Tunnel prima, deshalb wird die Aktion auf Koh Hong gleich wiederholt! Der geschäftstüchtige Fischer von neulich bringt Scampis und Krabben vorbei, dazu einfach zwei Dips und eine Scheibe Brot, wunderbar.

18.12.2009

Freitag, 18. Dezember 2009

Freitag, 18.12.09 – Heute bei Hochwasser sieht der Hong ganz anders als gestern bei Ebbe. Und deshalb wird er ein zweites Mal erkundet. Macht einfach zu viel Spaß, um schon wieder wegzufahren.
Ein paar Meilen weiter nördlich wartet die nächste Attraktion, denn der James-Bond-Felsen steht natürlich für jede Crew auf dem Programm. Lina findet den Strand natürlich interessanter als den balancierenden Felsen, aber sie darf ja auch noch keine Agentenfilme gucken.
Abends fällt mein Anker vor dem Stelzendorf Koh Pan Yi, mein Privatchauffeur Bek kommt kurz vorbei. Den Rundgang durch das Dorf schafft Wolfgang schon ohne Führer und zum Abendessen fangen die Chefin des Lokals, vor dem ich ankere, und ihre Tochter schnell einen großen Riffbarsch aus dem Netz vor dem Lokal. Abends erst ein riesiger Schwarm Flughunde, nachts dann Sterne ohne Ende…

19.12.2009

Samstag, 19. Dezember 2009

19.12.2009

Samstag, 19.12.09 – Bek ist wieder überpünktlich und holt meine Mannschaft um 09.55 h für den faszinierenden Mangrovenausflug ab, den mein Skipper jeder Crew verordnet. Muss man gesehen haben. Eine schöne Brise zieht mich später flott nach Süden, Koh Pan Yi war der nördlichste Punkt auf unserer Rundreise. Der Landschaftsdaueralarm sorgt für reichlich Fotos von all den lustigen Felsen in der Gegend, und hinter dem nächsten Koh Hong (davon gibt es nämlich zwei!) liegt inmitten des Landschaftsalarms auch noch eine Festmacheboje des Nationalparks für mich bereit. Prima, das verkürzt das Ankermanöver, da hat Lina mehr Zeit für den Strand.
Meine Crew kann später zusammen mit den Parkwächtern zu Abend essen, das ist schön, bequem, billig, urig – und wird zum Abschluss sogar noch musikalisch, als einer der Jungs seine Gitarre holt. Der Schwell, der mich ganz schön rollen lässt, (Lina: „Galateia wackelt mit dem Popo!”) verschwindet in der Nacht auch, alles prima.

20.12.2009

Sonntag, 20. Dezember 2009

20.12.2009

Sonntag, 20.12.09 – Wenn es irgendwo soooo schön ist wie hier, dann bleiben wir natürlich ein wenig. Lina buddelt Löcher in den weißen Pudersand, Dirk schnorchelt zwischen bunten Fischen herum, Daniela schwimmt eine Runde und Wolfgang liest den Spiegel.
Ein paar Meilen weiter, also gut zwei Stunden später, wartet der nächste schöne Ankerplatz. Hinter Koh Dam Khwan liege ich prima wellengeschützt hinter einem Riff, aber schön mit der Nase im Wind, weil keine Bäume die Brise abhalten. Ganz routiniert wird nach nur den ersten paar Tagen an Bord Higgins, mein Beiboot zu Wasser gelassen, Dirk steigt als erster ein, wenig später hockt Lina in ihrer Rettungsweste als zweite drin, Daniela reicht den wasserdichten Rucksack rüber, Wolfgang kommt zum Schluss und startet den Außenborder – und schon ist meine Mannschaft wieder auf dem Weg zum Strand! Seit gestern hat Lina ihren eigenen kleinen Higgins (ein Mittelding aus Schwimmring und Gummibötchen), und im flachen Wasser hat die Lütte natürlich eine Riesenfreude!
Für das Abendbrot und den zugehörigen Abwasch sorgt heute das kleine Strandlokal auf Chicken Island, zurück an Bord bleibt so noch Zeit für einen schönen Musikabend, bei dem Daniela und Wolfgang sich an der Klampfe ablösen.

21.12.2009

Montag, 21. Dezember 2009

Montag, 21.12.09 – Dirk hat heute Geburtstag, deshalb singt der Rest der Mannschaft erst einmal „Happy Birthday!”. Dirk hat einen Geburtstagswunsch, er möchte nämlich in einem schicken Restaurant einen ausgeben. Der Wunsch kann ihm erfüllt werden, mit kräftiger Brise aus Nordost rausche ich die Küste entlang in glattem Wasser nach Koh Lanta, da gibt es im Norden eine Feriensiedlung mit prima Kneipen zur Auswahl. Ein Lokal hat für die reichlich am Strand herumtobenden Kinder Spielzeug zwischen die am Strand stehenden Tische gelegt, die Thais sind sehr kinderlieb und Lina findet eine nette Freundin zum Fangen spielen. Da können die Großen fast in Ruhe ihren frischen Fisch vom Grill genießen.

22.12.2009

Dienstag, 22. Dezember 2009

22.12.2009

Dienstag, 22.12.09 – Am Südkap von Koh Lanta kabbelt der Seegang ein bisschen, aber Lina ist noch so müde, dass sie das verpennt und erst wieder wach wird, als ich schon wieder schräg, aber in ruhigem Wasser nach Süden segele. Der NE-Monsun lässt heute wieder ein paar schnelle Meilen zu, Daniela hält mich hoch am Wind, Dirk bindet ein Reff ins Groß, Wolfgang singt das Elefantenlied, ab die Post!
Nach 34 Meilen hat ausnahmsweise niemand mehr die Energie für einen Landausflug auf Koh Talibong, aber Lina kann ja auch schon prima mit ihren Schwimmflügeln von der Badeplattform aus ins Wasser und lacht und prustet und klammert sich an Mama oder Papa.

23.12.2009

Mittwoch, 23. Dezember 2009

23.12.2009

Mittwoch, 23.12.09 – Der Wind hält, deshalb wird morgens nur schnell eine Runde geplanscht, dann bin ich wieder unterwegs. Da ist vielleicht mal Zeit, euch das Bordleben mit Kind zu beschreiben: Lina ist ja schon so verständig, dass sie weiß, wie weit sie sich ohne Rettungsweste bewegen darf, nämlich ganz einfach nicht aus der geschützten Cockpitwanne heraus. Bei den Temperaturen hier unten will niemand wirklich eine Rettungsweste tragen, muss auch nicht sein. Für Ausflüge auf das Vorschiff an der Hand von einem „Großen” kommt die Weste natürlich an, heute z.B. muss Lina üben, die Gastlandsflagge auf- und nieder zu holen, morgen fahren wir ja nach Malaysia, da muss das klappen! Für Fahrten in Higgins muss die Weste natürlich auch an, Dirk hat die Pfeife durch einen Schnuller ersetzt, und Lina liebt die Ausflüge per Beiboot, denn meistens geht es ja dann an den Strand! Daniela und Wolfgang singen beide gerne – und Lina auch. Tagsüber klingen hier also alle möglichen, lustigen Kinderlieder über das Meer. Die Favoriten sind „Ein Elefant, der balancierte….” mit seinen 2134 Strophen, „Nikolaus ist ein guter Mann” und „Michel aus Lönneberga”. Lina: „Nochmal!!!” – und schon vertieft sie sich wieder ins Blumengießen, denn sie hat aus ihren Sandförmchen auf dem Boden einen Garten aufgebaut, der aus dem ständig nachgefüllten Wassereimer begossen werden muss.
Hinter dem Nordkap von Koh Tarutao hat die Nationalparkverwaltung ein ganz einfaches Camping-Resort mit einem genau so einfachen Restaurant eingerichtet, der Strand ist genial kinderflach, für mich gibt es eine gute Festmacheboje, der nächste tolle Badeausflug beginnt. Lina lässt sich in ihrem Mini-Higgins durch das flache Wasser ziehen, sucht Krebse, baut Burgen, nein, Küchen! sammelt Muschelgeld und erschrickt nur kurz, als sie dann doch irgendwann mal stolpert und mit dem Kopf im Wasser landet. Zwei Minuten später planscht sie wieder.

24.12.2009

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Donnerstag, 24.12.09 – Zwischen Koh Tarutao und Langkawi zieht mich bequem die große Fock bis hinter die nächste Ecke. Lina macht Gastlandsflaggenwechsel, nach der gelungenen Generalprobe gestern natürlich tadellos – und deshalb gleich ein paar Mal hintereinander. Die Telaga Harbour Marina hat einen komfortablen Liegeplatz für mich, meine Crew duscht ausgiebig unter Süßwasser, eine Ladung Wäsche kann in die Reinigung und so glänzen alle, als am Abend Heiligabend gefeiert wird. Nach dem leckeren Festmahl im Marina-Restaurant gibt es Bescherung im mit persönlich importierter „Blaumanntanne” geschmückten Cockpit. Lina freut sich über ihre Geschenke und alle singen das Weihnachtsliederheft rauf und runter. Ich hoffe, ihr habt daheim auch alle ein so schönes, friedliches, freudiges Weihnachten!

25.12.2009

Freitag, 25. Dezember 2009

Freitag, 25.12.09 – Ich habe Pause, denn die Mannschaft entschwindet im Leihwagen zur Inselrundfahrt. In Kuah können die Ein- und Ausklarierungsformalitäten gleichzeitig erledigt werden, danach bleibt Zeit für den Besuch eines riesigen, sehr modernen Aquariums. Am allerlustigsten sind aber gar nicht die Fische, Korallen und Pinguine, sondern die einheimischen Besucher, die sich in der Antarktisabteilung vor einer Fototapete mit Gletscherlandschaft gegenseitig fotografieren. Die Besichtigung von Langkawis höchstem Berg per Eiergondel fällt leider aus, da im muslimischen Malaysia Weihnachten ein gesetzlicher Feiertag ist und die Wartezeit über eine Stunde beträgt. Lina findet die Fische im Zierteich und den Elefanten dahinten ohnehin viel spannender.

26.12.2009

Samstag, 26. Dezember 2009

26.12.2009

Samstag, 26.12.09 – Das war der südlichste Punkt unserer Reise, ich drehe meinen Bug wieder nach Norden – und schon bin ich wieder vor Linas Lieblingsstrand auf Koh Tarutao! Programm? Siehe Mittwoch!

27.12.2009

Sonntag, 27. Dezember 2009

Sonntag, 27.12.09 – Das traditionelle Sonntagsei serviert Dirk heute als Pfannkuchen, dann ziehen mich leichte Brisen leise bis Koh Phetra. Die senkrechten Wände dieser faszinierenden Insel haben leider keinen Strand auf der Westseite, also werden mein Cockpit und die Badeplattform wieder zum Kinderspielplatz. Obwohl – eigentlich ist mein Cockpit ja zur Zeit ein Dauerkinderspielplatz! Schön bunt und lustig ist es da immer! Wolfgang und Daniela singen Dirk und Lina heute mit einem deutschen Schlagerabend in den Schlaf: Daniela ist einfach eine wandelnde Jukebox, egal, was der Skipper auf der Klampfe anspielt – sie kann es auswendig!

28.12.2009

Montag, 28. Dezember 2009

28.12.2009

Montag, 28.12.09 – Daniela hat einen speziellen Wunsch für diesen Törn: Sie möchte (nach 2003) ein zweites Mal nach Koh Rok, denn dort ist eines der besten Schnorchelrevier Thailands. Und kaum ist nach einer leider flautigen 25-Meilen-Überfahrt mein Anker sicher im Grund, da wird vom Ufer aus die Unterwasserwelt erkundet. Große Hirnkorallenstöcke, dutzende Seeanemonen voller Clownfische, gewaltige Mördermuscheln, Fische in allen Farben und Formen, bunte Röhrenwürmchen und sogar zwei kleine Rochen auf dem weißen Sand lassen die Augen hinter den Taucherbrillen glänzen. Ein paar große Warane lümmeln sich vor den Toiletten des Nationalpark-Campingplatzes, und die Mini-Armeen der gut (und manchmal richtiggehend komisch!) behüteten Einsiedlerkrebse sorgen für Unterhaltung an Land. Da kann man auch mal den einen oder anderen zwischen Hühnersuppe und Reisschale auf dem Abendessenstisch lang laufen lassen. Einsiedlerkrebs meine ich, nicht Waran! Die Warane haben fast zwei Meter über alles!
Zurück an Bord bleibt die Gitarre heute ausnahmsweise mal im Orchestergraben, denn als Lina schläft, erzählen sich die „Großen” erst Geschichten aus ihren Seglerleben und staunen dann über die Krater auf dem langsam voll werdenden Mond. Es ist eine perfekte, wolkenlose Sternegucknacht mit Lupo, meinem Superfernglas. Dirk: „Wow!”, Daniela: „Wow!”, Wolfgang: „ Hab ich doch gesagt!”

29.12.2009

Dienstag, 29. Dezember 2009

Dienstag, 29.12.09 – Koh Rok ist wieder einmal einer dieser Orte, von denen man nicht weitersegeln möchte. Die Mädels (und ein kräftiger He-She, wie die, ähnlich wie in Polynesien, als Frauen erzogenen Männer hier heißen) in der Küche der Nationalpark-Camps bereiten meiner Crew ein gemütliches Frühstück am Strand zu. Lina ist deshalb eine Weile hin und her gerissen zwischen Buddeln im Sand und Vertilgen der leckeren Pfannkuchen, löst aber beide Aufgaben mit Bravour!
Mein Ankerplatz ist übrigens keine Bucht, sondern ein Kanal zwischen zwei Inseln, und auf der kleineren der beiden gibt es noch ein weiteres, wunderbares Schnorchelriff und eine alte Penis- bzw. Fruchtbarkeitskultstätte unter einem Banyan-Baum zu bewundern. Und einen Waran, der sich auf den Diebstahl von Keksen aus Rucksäcken spezialisiert hat. Das alles nimmt den Vormittag in Anspruch, 25 gemütliche Motorsegelmeilen dann den Nachmittag. In der Hat Kann Tian Bucht auf Koh Lanta gibt es laut Reiseführer nur ein teures Fünf-Sterne-Resort am Ufer, aber schon mit dem Fernglas ist zu erkennen, dass es auch ein paar kleinere Anlagen und Restaurants gibt, und da die günstigen Preise in Thailand ja förmlich zum Auswärts Essen zwingen, bleibt die Küche an Bord mal wieder kalt.

30.12.2009

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Mittwoch, 30.12.09 – Daniela drängt zu frühem Aufbruch, denn morgens weht der Wind zurzeit am beständigsten. Und Daniela segelt nun einmal nicht nur gut, sondern auch gerne, ich bin also schon um kurz nach 09.00 h unter Groß und Fock auf dem Weg nach Nordwesten. Wolfgang unterhält sich derweil mit der Lütten, die begeistert erzählt, dass sie ja nun schon drei Schiffe hat: Mich, also die Galateia, dann natürlich den Higgins, mein Beiboot, und die „Libertad”, die die drei auf dem Starnberger See liegen haben. Wolfgang erklärt: „Dann bist Du ja ein Reeder!” Lina entrüstet: „Die Schiffe haben keine Räder!”
Auf Koh Phi Phi Lee habe ich wieder Glück und kann an einer Muringboje vertäut werden, es wäre auch zu schade, hier den Anker in die Korallen zu werfen. Die vielen Fische in der berühmten Maya Bay sind mittlerweile handzahm und fressen zu hunderten an der Badeplattform altes Toastbrot, Dirk mittendrin im bunten Schwarm, Lina begeistert. Kurz vor Sonnenuntergang kommt die „Styrr” ebenfalls in die Bucht, Martin und Theres haben ebenfalls eine Familie mit Kindern als Gäste an Bord, und zusammen mit ihrer eigenen Tochter Ann ergibt das so am Abend, als meine Mannschaft zum Abendessen rüber fährt, schon einen halben Kindergarten. Vielen Dank für die Einladung zu dem kleinen Bordfest auf dem großen Schiff, wir revanchieren uns!

31.12.2009

Donnerstag, 31. Dezember 2009

31.12.2009

Donnerstag, 31.12.09 – Bis nach Koh Phi Phi Don sind es ja nur vier Meilen, das reicht gerade, um meine Batterien aufzuladen. Kaum liege ich mit Glück schon wieder an einer der seltenen freien Bojen, fliegt der wasserdichte Bordrucksack ins Beiboot, alle Mann hinterher, Landausflug. Bzw. Unterwasserausflug, denn während Dirk und Lina sich am Strand vergnügen, fahren Daniela und Wolfgang mit einer Tauchschule an die Außenriffe, Zwei Skorpionfische und einen Rotfeuerfisch hatte mein Skipper auch noch nicht gleichzeitig im Visier, und so viele Schildkröten wie hier gibt es auch selten, Weltklasse!
Eine große Sylvesterfeier mit einer Zweijährigen zu veranstalten ist ein eher schwieriges Unterfangen, also isst meine Mannschaft einfach lecker ein letztes Mal im alten Jahr, kommt zurück an Bord, legt Lina in die Koje, macht sich einen gemütlichen Abend im Cockpit, lässt um Mitternacht den Sektkorken knallen und bestaunt das tolle Feuerwerk über der schönen, weiten Bucht.

01.01.2010

Freitag, 01. Januar 2010

01.01.2010

Freitag, 01.01.10 – Euch allen ein frohes, friedliches, gesundes Neues Jahr! Hier fängt es jedenfalls prima an, mit 28 gemütlichen Meilen bis vor einen kleinen, unbekannten Ort auf Koh Yao Yai. Die Insel gilt als die letzte, noch vom Massentourismus unberührte Ecke der Gegend, das ist eine schöne Abwechslung nach dem Trubel auf den beiden Koh Phi Phis. Lina weiß schon, wo es zum Ufer geht, auch wenn sie lieber Kreise als geradeaus fährt…

02.01.2010

Samstag, 02. Januar 2010

Samstag, 02.01.10 – Und gerade weil es hier noch kaum Tourismus gibt, macht der Mopedausflug so viel Spaß! Das beginnt schon damit, dass alle vier zunächst von der Mopedvermieterin per Beiwagenmoped abgeholt werden, Lina will da gar nicht mehr raus! An der „Mopedverleihstation” (Untergeschoss eines luftigen Stelzenhauses hinten im Dorf) müssen die Leihmopeds dann zunächst von der Hühnerschutzdecke befreit und z.T. aufgepumpt werden, dann geht es los, an Gummibaumplantagen vorbei zu den Stränden im Norden und durch gepflegte kleine Weiler zurück hierher. Nach drei, vier Stunden ist die Insel abgeklappert, da bleibt noch Zeit für ein paar Meilen nach Norden, wo mein Expeditionsteam ein verschwiegenes Mini-Resort entdeckt hat, das, wie so oft auf diesem Törn, die perfekte Kombination aus Strand für Lina und feinem Dinner für die Großen bietet. Macht schon Spaß, hier die Ankerplätze zu wechseln, denn es ist immer wieder traumhaft schön.

03.01.2010

Sonntag, 03. Januar 2010

03.01.2010

Sonntag, 03.01.10 – Heute dauert es ein wenig, bis sich die Thermik durchsetzt, aber dann wird ein seglerischer Glanzpunkt gesetzt, denn mein 120-Quadratmeter Blister darf mich rüber nach Phuket ziehen. So bin ich mal wieder zu schnell unterwegs, aber so bleibt auch wieder mal reichlich Zeit für das Strandleben. Auch auf Koh Rang Yai gibt es ein kleines Resort, das hauptsächlich Tagesgäste aus Phuket hat. Abends ist es hier normalerweise recht ruhig, nur zwei Pfauen schreien vom Dachfirst herunter und wünschen eine gute Nacht. Heute aber hat die Belegschaft ein Fest für sich selber organisiert, und so wird es eher laut und Karaoke-lustig.

04.01.2010

Montag, 04. Januar 2010

Montag, 04.01.10 – Mit dem Hochwasser um 13.00 h reicht der Wasserstand für meinen Kiel. Die Yacht Lagoon Marina liegt perfekt geschützt hinter dem Mangrovengürtel ein paar Meilen im Landesinneren, und weil der Zufahrtskanal schmal und gewunden ist, schickt die Marinaleitung uns einen Lotsen an Bord. Der führt mich sicher zurück in die Zivilisation, ich bekomme noch schnell ein paar Liter Diesel nachgebunkert, dann darf ich an den letzten Liegeplatz dieses tollen Törns. Im Swimmingpool können sich alle noch einmal austoben, und dann beim Sundowner an der Poolbar die schönsten Szenen der reise Revue passieren lassen. Der einzige Negativaspekt: Schade, dass ich so selten Kinder zu Besuch habe!

05.01.2010

Dienstag, 05. Januar 2010

Dienstag, 05.01.10 – So langsam müssen meine illegalen Einwanderer endlich mal ihre Pässe stempeln lassen. Die thailändischen Behörden akzeptieren zwar stillschweigend, dass man von Langkawi kommend erst nach einer guten Woche hier in Phuket einklariert, aber viel länger sollte es nicht sein. Der Behördenhürdenlauf nimmt einen Großteil des Tages in Anspruch, dann hüpfen meine vier nun legalen Einwanderer wieder in den Pool, zum Abkühlen nach einem heißen Tag auf Phukets Straßen.

06.01.2010

Mittwoch, 06. Januar 2010

Mittwoch, 06.01.10 – Ohne den Eimer mit Sandförmchen, Schaufeln und Muscheln sind mein Cockpit ganz verwaist aus. Bin ganz schön traurig, als Lina, Daniela und Dirk mich und Wolfgang hier alleine zurücklassen. Mit wem soll mein Skipper denn jetzt Kinderlieder singen? Und für wen soll er Elefanten aus Mandarinenschalen basteln? Und wen soll er auf den Schultern tragen? Bücher vorlesen? Knoten üben?
Wenigstens bekommt er gleich reichlich Ablenkung, denn kaum wirft ihm ein Patschehändchen Küsse aus dem Taxi zu, da muss ich schon ins Kranbecken. Ich komme für meine jährlichen Streicheleinheiten (Antifouling, neues Ruderblatt, Kleinkram…) drei Wochen an Land, und Wolfgang fliegt am Abend zum sich trösten lassen nach Deutschland. Da werden wir Ende Januar wieder beide fit und fröhlich sein – und bis dahin verabschiede ich mich mal für ein Weilchen! Tschüss, Eure Galateia.