Sonntag, 14.02.10 Die Gegend hier oben ist natürlich eine der Hauptattraktionen Thailands. Damit wir nicht in den allergrößten Trubel geraten, gibt es heute morgen nur schnell einen Kaffee auf die Hand, dann werde ich unter Fock und Motor bis vor den James-Bond-Felsen verholt. Und kaum sind die Bilder von dem steinernen Balanceakt auf der Festplatte, da entschwindet meine Crew und zelebriert ein Bond-Brunch im Cockpit. Mit der entsprechenden Musik, also Bond-Soundtracks, und ganz entspannt, während auf der Insel nach und nach die kleinen Kreuzfahrtschiffe anlanden und ihre menschliche Fracht abladen. Kurz bevor die Insel wegen Überfüllung geschlossen werden muss, kommt mein Anker wieder an Deck, Kurs Südwest, durch Koh Hong (davon gibt es hier oben noch ein zweites, nicht mit vorgestern zu verwechseln!) hindurch bis Koh Phanak. Koh Phanak ist eigentlich keine Insel, sondern ein Schweizer Käse. Komplett durchlöchert, mindestens vier erkundbare Hongs, von denen wir heute die beiden auf der Westseite in Angriff nehmen. Der erste liegt hinter einem ca. 200 m langen Tunnel, der nur bei halber Tide mit dem Beiboot passierbar ist, aber das passt genau. Der zweite Hong ist nur durch eine Tropfsteinhöhle im ersten Stock erreichbar, die in einer natürlichen Fenstergalerie endet, von der aus man auf den Binnensee, der zu einem Hong gehört, hinuntersehen kann. Irre. Lustig wird es auch noch, weil beim Wiedereinstieg in den am Strand wartenden Higgins eine sich plötzlich aufsteilende Motorbootheckwelle für Abkühlung sorgt. Wolfgang sieht die Welle kommen, sagt noch „Wir kentern jetzt“ – alle gucken ungläubig, dann kentert Higgins… Gut, dass alle Fotoapparate im wasserdichten Bordrucksack verstaut sind.
Zum Übernachten werde ich zwei Meilen zurück nach Koh Hong verholt, hier gibt es ja auch noch einen Hong, und sogar noch einen Hong im Hong, aber der ist wegen des nun zu niedrigen Wasserstandes geschlossen. Zum Trost kochen Oli und die Crew Tom Kah Goong, also Kokosmilcheintopf mit Scampis. Das Kilo Scampis, einen Taschenkrebs und einen großen, süßen Heuschreckenkrebs hatte ein vorbeifahrender Fischer im Angebot, die Jungs schneiden sich ganz geschickt ein Scheibchen vom Tourismus ab. Der Mannschaft schmeckt’s.
Mein Skipper packt endlich mal die Gitarre aus und versucht, die Romantik des Liegeplatzes zwischen den Felsen noch zu erhöhen. Geht ja gar nicht… schadet aber auch nicht…