Von Phuket nach Sri Lanka März 2010

Mittwoch, 10.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Mittwoch, 10.03.10 Volker Thun aus München kommt am Abend angereist, herzlich Willkommen zum zweiten Törn hier an Bord! Leider muss der arme Volker die Aufmerksamkeit des Skippers beim Dinner im Restaurant teilen, denn Wolfgang sagt auf einmal: „Den Typen dahinten kenne ich!“ Und wirklich, da sitzt, in charmanter schweizerischer Begleitung, Capt’n Jack von der „Matelot“! Er grüßt die Leihcrew vom Törn Singapur-Phuket 2003 sehr herzlich und erzählt wilde Geschichten aus den Jahren, in denen er hier hängen geblieben ist. Tsunami 2004…

Donnerstag, 11.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Donnerstag, 11.03.10 Volker und Wolfgang frühstücken erst noch mit Jack und Fauzia (der netten Schweizerin) und brechen dann im Leihwagen zum Bunkern auf. Um die Götter für die tausend Meilen vor meinem Bug milde zu stimmen, werden natürlich wieder tausend Böller geopfert, am Abend reicht die Energie nach dem Aus- und Einladen dann nur für einen kurzen Anstandsbesuch auf der „Matelot“ und einen Gang zum berühmten Grill-Buffet im „The Haven“.

Freitag, 12.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Freitag, 12.03.10 Heute geht es aber los, Jack trötet zum Abschied auf dem Signalhorn, dann geht es nach Süden. Mit leichten Brisen bummeln wir den Kanal hinunter und dann an der Ostküste Phukets entlang bis in die Ah Chalong. In der weiten Bucht liegt die „Styrr“ vor Anker, Martin, Theres und die kleine Ann laden zum Abschiedsessen. Der tschechische Charterkollege Stani und seine Tochter Patschenka sind auch gerade da, das wird natürlich ein wunderbarer letzter Abend. Hoffentlich sehen wir uns alle wohlbehalten 2011 um Mittelmeer, die Styrr und auch Stani wollen erst nächstes Jahr durch den Suez-Kanal.

Samstag, 13.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Samstag, 13.03.10 Mit dem ersten Tageslicht lichten „Styrr“ und ich die Anker, Styrr geht auf Kurs Süd, nach Langkawi, ich auf Kurs West, zu den Nicobaren. Die Morgenbrise wird am Kap Promthep richtiggehend frisch und bläst mich weit auf die Andamanen See hinaus. Beim Aufbauen der Passatbesegelung verhakt sich die Rollgenua etwas an den Stagreitern der Fock, ich hoffe mal, dass das die einzige Panne des Törns bleibt.
Mittags kommen über zwanzig Delfine vorbei und bringen Glück – und hoffentlich auch genug Wind, denn die Strecke kann sehr schwachwindig werden. Der Frachter „Regine“ erscheint erst auf dem AIS und dann in Wirklichkeit. Als Deckslast steht eine Siebzig-Fuß-Yacht zwischen den Containern, das ist ja wohl geschummelt!
Gegen Abend schläft der Wind kurz ein, aber die Nacht über zieht er mich stetig weiter, ein schöner Start. Volker gewöhnt sich prima an den leichten Seegang, alles bestens.

Sonntag, 14.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Sonntag, 14.03.10 Das obligatorische Sonntagsei gibt es hartgekocht auf frischem Salat, der Verpflegungsstandard ist trotz des Männertörns also offensichtlich nicht gesunken! Mittags haben wir immerhin schon über 100 Meilen auf der Logge, der Blister füllt sich und zieht mit 120 Quadratmetern. Abends muss er aus Sicherheitsgründen wieder runter, aber auch mit Groß und Fock mach ich meine drei, vier Knoten. Ruhige, stetige Fahrt, nochmals Delfinbesuch, außerdem Wetterleuchten über Sumatra, aber das steht da immer.

Montag, 15.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Montag, 15.03.10 Über Nacht legt der Wind zu, wir sind nun nicht mehr in der Landabdeckung. Einfach nur Rauschefahrt, etwas weniger am Nachmittag, passend für die Duschaktion auf der Badeplattform. Ein einsamer Frachter auf dem AIS, sonst niemand weit und breit. Fahrtenseglerleben, dieser komische Mix aus Einsamkeit und Enge. Den Jungs geht es gut.

Dienstag, 16.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Dienstag, 16.03.10 Und jetzt muss ich sogar schon gebremst werden! Damit wir nicht im Dunklen in den Kanal zwischen den Inseln Nancowrie und Camorta einlaufen müsseen, dreht mich der Skipper bei, parkt mich also mitten auf dem Meer.
Leider liegt vor der Einfahrt das indische Kriegsschiff „J21“ vor Anker, der Kommandeur fragt über Funk nach unserem Woher und Wohin und genehmigt die Durchfahrt, immerhin. Die Küstenwache auf Camorta übernimmt später unsere Funkbegleitung und bestätigt noch einmal, dass die Inseln Sperrgebiet seien und wir auf keinen Fall anlegen oder ankern dürfen. 2004 hatte Olga ja „Schwindelanfälle“, (siehe Logbuch dort) aber Wolfgang will die Frechheit nicht auf die Spitze treiben und meine Crew täuscht heute keinen Notfall vor. Der Tsunami ist hier mit voller Wucht durchgerauscht, hat die Küstenlinie völlig verändert, viele Tote gefordert und die Kultur der Ureinwohner fast ausgelöscht. Wo damals noch Dörfer aus Grasrundhütten standen, sieht man heute Wellblechhütten. Und einen Friedhof, auf dem alle Kreuze exakt gleich alt aussehen, wird wohl 26.12.2004 draufstehen. Wenigstens zwei der Rundhäuser hat man wieder aufgebaut, und die Schmuckfahnen der Einheimischen wehen auch wieder. Vielleicht gelingt es ja, die alten Sitten und Gebräuche wenigstens teilweise zu erhalten. Für Interessierte sei der Eintrag „Nicobaren“ auf Wikipedia empfohlen.
Die Durchfahrt durch die Passage zwischen den Inseln ist trotzdem ein Erlebnis, wenn auch ein z.T. bedrückendes. Ab 15.00 h bin ich wieder in freiem Wasser, der NE-Monsun bläst nun ungehindert und ich laufe wie auf Schienen in Richtung Sri Lanka. Higgins, mein Beiboot, der vorsichtshalber (also für den Fall einer Landeerlaubnis) noch aufgepumpt auf dem Vorschiff lag, wird entluftet und verpackt, auf der so entstandenen Sitzbank vor dem Mast gönnen sich meine beiden Helden einen gemütlichen Sundowner und Gustav, der Autopilot, steuert in eine wunderbare Nacht.

Mittwoch, 17.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Mittwoch, 17.03.10 Die nächste Delfinschule kommt mal gucken, was hier so los ist, aber außer einem Mini-Segelmanöver (die Fockmuss auf die andere Seite) gibt es nur leckere Düfte aus der Kombüse zu berichten: Wolfgang hat ein frisches Brot gebacken. Der Wind hält, einfach weiter geradeaus, den ganzen Tag, die ganze Nacht, traumhaft. Mars steht hoch am Nachthimmel, ein paar Sternschnuppen lassen keine Wünsche offen, Gustav hält Kurs, Volker übernimmt die erste Nachthälfte als Ausguck, Wolfgang die zweite. Aber auf dem AIS herrscht gähnende Leere.

Donnerstag, 18.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Donnerstag, 18.03.10 Dass die Passatbesegelung aufgebaut wird, dass ich längengradmäßig nun schon drei Viertel der zweiten Weltumsegelung in der Heckwelle habe, dass an der Backbordangel ein riesiger MahiMahi angelandet wird (1,25 m, acht kg), dass ein anderer Monsterfisch die Steuerbordangel abreißt, dass eine Wolke eine kurze Winddrehung und eine frische Bö bringt, dass ich einen Telegrafenmasten ramme, der mich aufstoppt, kurz vor  dem Kiel klemmt und dann doch ohne Schaden anzurichten freikommt und hinter mir wieder auftaucht –all das kann natürlich mal passieren. Aber muss das unbedingt alles gleichzeitig sein? Halbzeit ist auch schon, ereignisvolle Minuten auf 07°06,0’N, 088°31,1’E. Mahi Mahi-Filet Nr. 1 übrigens direkt in die Pfanne, dazu Bratkartoffeln und Krautsalat.

Freitag, 19.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Freitag, 19.03.10 Der nächste traumhafte Segeltag bei leichtem NE-Monsun, blauem Himmel, 1,5 kn Schiebestrom und einem Gala-Fischdinner nach dem anderen, heute Filet Nr. 2 im Kokos-Zitronengrassud, zwischendurch ein Teller Sashimi…

Samstag, 20.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Samstag, 20.03.10 Ein Fischerboot an Backbord, ein Tropikvogel mit eleganter , langer Schwanzfeder über mir am Himmel, die Frachter südlich von uns auf dem Dampfertreck Singapur-Sri Lanka: ganz langsam werden die Landzeichen mehr und mehr.
Filet Nr. 3 als griechisches Ragout mit ein paar Tagliatelle oben drauf.

Sonntag, 21.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Sonntag, 21.03.10 Ein Wal springt hinter mir aus dem Wasser, lässt sich auf den Rücken fallen, bläst noch mal kurz und ist wieder weg. Ein kurzer Besuch, aber trotzdem schön! Der letzte Glanzpunkt dieser Strecke, denn um 14.00 h erreiche ich schon den Wegepunkt an der Südspitze Sri Lankas. Volker will wegen der leichten Brise den Blister setzen, Wolfgang würde ja lieber mit dem Motor mogeln (Diesel habe ich ja noch reichlich im Tank, nix gebraucht bisher!), Volker setzt sich durch. Und das ist auch prima so, denn die Brise wird im Lee der großen Insel zwar schwächer, hält aber noch den ganzen Nachmittag und sorgt für ein wunderbar leises Ausgleiten auf den letzten Meilen. Die große, gelbe Blase lockt außerdem immer wieder ein paar Fischer an, die lachend und schwatzend auf mich zusteuern, ein paar Dosen Cola schnorren und dann mit ihren abenteuerlichen Gefährten auf Tintenfischjagd gehen.
Um nicht im Dunkeln in Galle anzukommen, und auch um nicht im Dunkeln Slalom durch die Fischer segeln zu müssen, birgt meine Mini-Mannschaft kurz nach Sonnenuntergang die Segel und setzt mich auf Drift. Die Strömung hat mir seit Phuket eh schon ca. 150 Meilen von eigentlich 1150, also einen vollen Tag geschenkt, da kann sich mich zum Schluss auch noch ein paar Meilen alleine schieben.

Montag, 22.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Montag, 22.03.10 Drei, vier Meilen bin ich nach Westen versetzt worden – und magischerweise wieder genau auf der vorgeplanten Strecke gelandet, zum Driften hatte mich Wolfgang etwas weiter nach draußen gelegt. Mit Sonnenaufgang ist auch schon das erste Fischerboot wieder da, die Jungs wundern sich, dass niemand im Cockpit sitzt und freuen sich wie die Schneekönige, als die verpennten Gesichter meiner Crew an Deck auftauchen. Bei aalglattem Wasser muss nun doch für die letzten 25 Meilen der Motor schieben, anders hätte mich die 62-Fuß Hallberg „Akka“ auch nicht überholen können! Die Österreicher kommen aus Port Blair auf den Andamanen, da waren wir anscheinend doch nicht ganz alleine unterwegs.
Im Hafen von Galle werden „Akka“ und ich vom hier allgegenwärtigen Militär inspiziert, der Doktor befindet Volker und Wolfgang für gesund, also darf die gelbe Quarantäne-Flagge wieder runter, der Zöllner schnorrt sich eine kleine Flasche Mekong-Whiskey, der Hafenmeister und sein Gehilfe je eine Dose Cola, die üblichen „Geschenke“ also. Unser Schiffsagent dreht das Beschenken um und bringt einen Korb Früchte mit, bevor er an Bord erklärt, was wie abzulaufen hat, damit ich hier in Galle ein paar Tage liegen bleiben kann. Dafür, dass es hier im Industriehafen keine Yachtliegeplätze gibt, nebenan Zement verladen wird und es nicht gerade romantisch oder komfortabel ist, wird der Spaß mit 350,-US$ ganz schön teuer.
Am Nachmittag ist alles erledigt, mit dem TucTuc wird noch schnell Geld vom Automaten in der Innenstadt geholt, danach gibt es das wohlverdiente Ankunftsdinner im feudalen Kolonialhotel „Klosenburg“. Obwohl, bei dieser wunderbaren Reise haben ja nur zwei wirklich gearbeitet: Gustav und ich! Wolfgang und Volker sind mal hauptsächlich schön braun geworden und haben sich erholt.

Dienstag, 23.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Dienstag, 23.03.10 Ich bekomme endlich eine Gastlandsflagge für Sri Lanka, ein paar andere Sachen sind auch noch zu organisieren, die holländische Altstadt will besichtigt werden – aber Zeit für ein bisschen gemütliches Bummeln und ein paar Drinks in den alten Gassen bleibt natürlich trotzdem.

Mittwoch, 24.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Mittwoch, 24.03.10 Freunde findet man hier natürlich auch schnell bzw. wieder: Schima und Paul von der „Leander“ neben mir, der Wirt vom kleinen Restaurant auf der anderen Straßenseite, Katie und Rob von der „Aries Tor“, die aber leider gerade unterwegs sind, die Schneiderin, die mir auch gleich Gastlandsflaggen für die Malediven, Seychellen, Madagaskar, Südafrika, Brasilien, Guinea, Venezuela und Grenada (Törnplan anschauen!!!)  näht, ein paar nette TucTuc-Fahrer – und natürlich all die „Freunde“, die ein Geschäft wittern und alle möglichen Dienste anbieten. Das schadet auch nichts, denn schon morgen wollen Volker und Wolfgang in die Berge aufbrechen, und ganz ohne Transportmittel wird das wohl nicht klappen.
Übrigens habe ich hier auch eine neue HandyNr: Wir sind unter +94 (0) 72  9730266 erreichbar und freuen uns über Anrufe!

Donnerstag, 25.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Donnerstag, 25.03.10 Morgens um 08.00 h steht der Minibus wie bestellt vor dem Hafentor, ein französisches Pärchen steigt mit ein, um die Kosten zu senken, dann gibt Gamini, der Fahrer, Gas und meine Crew entschwindet in die Berge. Ich darf ja nur hier im Hafen an zwei Landleinen und vierzig Meter Ankerkette rumliegen, aber weder wäre ich irgendwie die Haarnadelkurven über die großen Pässe auf dem Weg nach Norden hinauf noch in die Enge der Edelsteinmine im Tal von Ratnapura hinuntergekommen. Die Mine ist eigentlich nur ein 14 Meter tiefer Schacht in den Schlamm des Flusstales hinab, oben drauf ein paar Bambushütten, unten zweigen ein paar Stollen ab. Die Edelsteinsucher knien in Schlick und Wasser und schaufeln den Schlamm in Säcke, die dann per Handwinde ans Tageslicht gekurbelt werden. Immerhin wird über ein Rohr etwas Frischluft runter geblasen, Volker und Wolfgang haben nach einer halben Stunde wieder Lust auf mehr Sauerstoff und bewundern die Arbeiter, die da täglich unten schuften. Also klettern die beiden wieder an der Bambusstange an der Schachtwand hoch und beschließen, den Beruf doch nicht zu wechseln. Obwohl, die Steine sind schon schön. Gamini weist immer wieder auf die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke hin, Lipton’s Teeplantagen, ein Wasserfall, ein bunter Fasan, wilde Bienennester und immer wieder einfach die grandiose Landschaft der bis zu 2400 Meter hohen Berggipfel. In Ella ist Endstation für heute, Gamini weiß natürlich auch noch ein prima Hotel mit tollem Ausblick und Familienanschluss.

Freitag, 26.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Freitag, 26.03.10 Vom Minibus ins Tuctuc: Der nächste Chauffeur bringt meine beiden Ausflügler erst zum Beginn des Wanderweges auf den „Little Adam’s Peak“, von da oben hat man einen endlosen Blick bis fast an die Küste hinunter. Nach ein paar Tuctuc-Kilometern durch die Gemüsefelder gibt es in Badulla den höchsten Wasserfall Sri Lankas (und 48.-höchsten der Welt) zu bewundern, außerdem einen 1500 Jahre alten Felsentempel mit schönen Malereien und einem gewaltigen, aus dem Vollen gehauenen Buddha in einer Granitwand – und den ersten Regen der Saison. Volker geht noch zur Ayurveda-Massage, Wolfgang reicht zum Entspannen ein Bierchen auf der Aussichtsterrasse.

Samstag, 27.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Samstag, 27.03.10 Vom Tuctuc in den Zug: Die Strecke nach Nuwara Eliya ist für Bahnenthusiasten ein Muss, in wilden Kurven und über abenteuerliche Viadukte, mitten durch die endlosen Teeplantagen und über den 2200 Meter hohen Pass. Der weltschönste Bahnhofsvorsteher erliegt Volkers Charme und rückt die besten Tickets raus: Erste Reihe im Aussichtswaggon.  Aber die allerbste Aussicht hat man ohnehin, wenn man sich aus der Tür lehnt und sich den Fahrtwind um die Ohren blasen lässt!
In Nuwara Eliya regnet es leider, aber das altenglische Flair dieses kitschig-britischen Kolonial-Erholungsorts lässt sich auch anders genießen, nämlich in den ehrwürdigen Hallen des „Hill Clubs“ und des Grand Hotels. Sieht alles aus wie anno 1888 – und die Preise sind auch noch fast so.

Sonntag, 28.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Sonntag, 28.03.10 Morgens um 05.30 h klingelt der Wecker.  Eigentlich sind es nur ein paar Kilometer zu fahren, bis man die Horton Plains erreicht, aber die Strecke geht mal wieder über abenteuerliche Feldwege, und so sind für die Anreise per Minibus gut zwei Stunden eingeplant. Oben angekommen gibt es einen neun Kilometer lagen Rundweg über die Hochebene, unterwegs gibt es einen schönen Wasserfall, riesige Rhododendronbüsche bzw. –bäume und echten Nebelurwald zu bestaunen. Aber am beeindruckendsten ist „The End of the World“. An dieser Stelle stürzt das Plateau über 1500 Meter senkrecht in die Tiefe ab, das ist nur was für Schwindelfreie! Von hier aus sieht man wieder mal, wie schön und vor allem wie fruchtbar das Land ist. Bis zum Ozean ganz hinten am Horizont.
Da der Bruder des schönsten Stationsvorstehers am nahen Bahnhof in Nanu Oya arbeitet, bekommen meine beiden Wanderer wieder einen der raren Sitzplätze im Aussichtswagen zugeschanzt und können den Rest des Tages mit dem Genießen der vorbeiziehenden Landschaft verbringen. Abends endet die Reise in Kandy, der ehemaligen Hauptstadt, aber das Besichtigen wird auf morgen verschoben.

Montag, 29.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Montag, 29.03.10 Kandy ist die heimliche Hauptstadt der Insel, und auf jeden Fall die spirituelle. Hier stehen die alten Königspaläste, und vor allem wird hier Buddhas linker, oberer Eckzahn Aufbewahrt. Weil Vollmond ist (und Buddha liebte den Vollmond!) sind besonders viele Pilger in der Stadt, und bei der Öffnung des Schreins am Abend quillt der Tempel vor Menschen fast über. Viel zu viele Eindrücke für dieses Logbuch, einfach einer dieser Tage, über die man einen Roman schreiben müsste.

Dienstag, 30.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Dienstag, 30.03.10 Und das ist heute nicht viel anders. Sowohl die unglaubliche Felsenfestung Sigiriya als auch der Höhlentempel in Dambulla (leider im Regen!) sind Weltkulturerbe – und das mit Recht. Die wunderschönen Bauten des Architekten George Bawa werden irgendwann auch dazu gehören, sie sind aber noch zu jung. Volker und Wolfgang kommen überladen mit Eindrücken zurück in das nette Gästehaus (für Nachfolger: das Blinkbonnie! Nicht weiter suchen, buchen!) und fallen in die Koje.

Mittwoch, 31.03.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Mittwoch, 31.03.10 Endlich mal etwas Entspannung. Einfach nur gemütlich mit dem Zug runter nach Colombo, dort ins ehrwürdige Galle Face Hotel, den Charme des Kolonialbaues genießen und auf Christian warten. Der kommt pünktlich um 17.30 h vom Flughafen, da freut sich mein Skipper mal wieder ganz besonders. Am Abend gönnen sich die drei das merkwürdigste Törnabschlussdinner, das es je gab, immerhin sind Volker und Wolfgang ja schon eine Woche von Bord. Außerdem liege ich ja 160 km weiter südlich und kann das Ende des Phuket – Sri Lanka-Törns ganz alleine feiern. Wie es aussieht, wird Christian mich gar nicht zu Gesicht bekommen, denn für morgen werden schon Pläne für den Trip zurück in die Berge gemacht. Ich werde geduldig weiter hier in Galle warten.

Donnerstag, 01.04.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Donnerstag, 01.04.10 Da komme ich mir wirklich verulkt vor: Christian und Wolfgang lassen mich tatsächlich links (eigentlich rechts) liegen und fahren mit dem Nachmittagszug rauf nach Kandy. Der Wirt vom Blinkbonnie freut sich.

Freitag, 02.04.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Freitag, 02.04.10 Christian will schon von Berufs wegen natürlich in den weltberühmten botanischen Garten, der wegen abertausender Flughunde und wild kopulierender Affen ein halber Zoo ist, dann muss natürlich wieder der Zahntempel besichtigt werden, das ein oder andere Souvenir wird eingekauft, zwischendurch schmeckt ein leckeres Curry, alles prima hier!

Samstag, 03.04.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Samstag, 03.04.10 Mit dem Zug kennt Wolfgang die Strecke ja schon, deshalb geht es heute mal wieder mit dem Leihwagen und Chauffeur los. Probat fährt zum ersten Mal mit Touristen, und gerade deshalb gibt er sich unheimlich Mühe, dass auf dem Weg bis Nuwara Elyia kein Aussichtspunkt, kein Wasserfall, keine Teeplantage und keine der vielen anderen Sehenswürdigkeiten ausgelassen wird: Der Stadtpark, der See, Hill Club und Grandhotel, die Teefabrik von Mackwoods (mit Deleni als kenntnisreicher und charmanter Führerin), der Rosengarten… Da Wolfgang und ich als Weltumsegler ja fundierte Urteile abgeben dürfen, stellen wir hiermit fest: Die Teeplantagen Sri Lankas bilden die schönste Kulturlandschaft dieses Planeten.

Sonntag, 04.04.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Sonntag, 04.04.10 Heute verlässt das Expeditionsteam das Basiscamp und fährt für drei Tage lang mit Daya und seinem Nissan zur Erkundung des Kulturellen Dreiecks in den Norden: heute erst einmal nach Alu Vihara in ein Höhlenkloster mit Gruselkabinett, dann zum berühmten Höhlenkloster in Dambulla, zwischendurch zu einem Hindutempel in Matale und zur Entspannung zu einer kleinen ayurvedischen  Massage in einem der vielen Gewürz- und Kräutergärten der Gegend. Vom Hotel in Sigiriya aus kann man dann beim Abendspaziergang schon einmal einen Blick auf die Felsenfestung werfen, der Aufstieg ist für morgen geplant.

Montag, 05.04.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Montag, 05.04.10 Die Zitadelle sprengt die Möglichkeiten der schriftlichen Beschreibung. Und die Ruinen von Polonnaruwa ebenfalls. Beide Städte waren nur kurze Zeit bewohnt, Sigiriya gerade mal 18 Jahre lang, bevor sie in den Dornröschenschlaf verfielen. Dementsprechend gut erhalten sind die 1000 bis 1500 Jahre alten Anlagen. Neu für Wolfgang sind die unglaublichen Wasserbauten der alten Reiche, Daya fährt mal eben über einen tausendjährigen, fünf km langen Staudamm, der bis heute über ausgeklügelte Kanalsysteme die ganze Region während der Trockenzeit mit dem wertvolle Nass versorgt. Christian entspannt nach völliger Übertempelung abends bei einer ausgiebigen Ayurveda-Massage im Hotel, Wolfgang studiert die Schriften Buddhas (liegen anstatt Bibel auf dem Nachtkästchen) und stellt fest, dass er eigentlich Buddhist by nature ist. Von wegen Friedfertigkeit, Naturliebe, Religionsferne etc…

Dienstag, 06.04.10

Sonntag, 02. Mai 2010

Dienstag, 06.04.10 Natur findet natürlich auch noch statt, zwischen Polonnaruwa und Anuradhapura liegt ein Seerosenmeer voller Wasserfasane, Pukekos, Reiher, Störche, diverser Watvögel und Adler. Ab und zu muss für einen die Straße überquerenden Waran gebremst werden, und ein wilder Elefant steht auch noch rum. Hutaffen und Languren werden nicht mehr gezählt, auch an Kolibris, große Eisvögel und Streifenhörnchen gewöhnt man sich irgendwann.  Eher selten: Eine große Rattenschlange, ein Riesenhörnchen, Paradiesvögel und Falken.
Anuradhapura war Sri Lankas erste und längstwährende Hauptstadt, die ältesten Bauwerke datieren bis ins zweite vorchristliche Jahrhundert. Die Anlagen sind so groß, dass Daya meine Jungs innerhalb der Klöster und Paläste mit dem Wagen zwischen Dagobas (Reliquienschreine in Pyramidengröße, tatsächlich sind die größten Dagobas die zweitgrößten/massivsten antiken Gebäude nach den Pyramiden von Gizeh), Bilderhäusern, Statuen und ehemaligen Verwaltungs- oder Wohngebäuden hin und her kutschiert. Das ist bei der mittäglichen Gluthitze ohnehin die einzige Fortbewegungsmöglichkeit, beim Barfußgehen im Inneren der ja weiterhin hochverehrten Tempel (deshalb keine Schuhe, keine Kopfbedeckungen!) schmelzen so langsam die Fußsohlen. Nach einem letzten informativen Plausch mit Daya wird der fleißige Mann schweren Herzens wieder entlassen, für Nachfolger hier aber seine TelefonNr .und E-Mail:  +94(0)770611106, dayasena@yahoo.com . Der Mann ist prima und organisiert gerne auch komplette Rundreisen!