Von St. Maarten zu den Bermudas Mai 2011

Mittwoch, 11.05.11

Dienstag, 17. Mai 2011

Mittwoch, 11.05.11 Alles Gute zum Geburtstag, liebe Mama! Hier an Bord wird erst geputzt, und dann auch ein wenig gefeiert, nämlich die Ankunft von Karoline Pfeifle, die mit mir und Wolfgang nach Bermuda segeln will. Zusammen mit der „alten“ Crew werden noch die neuesten Nachrichten ausgetauscht, dann entschwinden Gabi, Bettina, Thomas, Torsten und Nico nach und nach zum Flughafen oder für ein paar Landurlaubstage ins Hotel. Karoline räumt ihre Tasche in die Stb-Achterkabine, dann wird es Zeit für die ersten Drinks und ein leckeres Essen bei „Jimbo“, dem Wirt des Marinarestaurants.

Donnerstag, 12.05.11

Dienstag, 17. Mai 2011

Donnerstag, 12.05.11 St. Maarten ist eine Duty-Free-Insel, hauptsächlich wegen der Kreuzfahrttouristen. Aber  man muss schon suchen, bis man wirklich gute Angebote findet, immerhin gönnen sich Karoline und Wolfgang teilweise ein neues Outfit, und ich bekomme eine bessere W-Lan-Antenne für den Laptop. Der Lebensmittel-Großeinkauf für den Törn nach Norden wird fachgerecht verstaut und als eine der letzten Vorbereitungen geht Wolfgang mal wieder zum Friseur.

Freitag, 13.05.11

Dienstag, 17. Mai 2011

Freitag, 13.05.11 Glückstag oder nicht? Tagsüber ist es mal eher ein Glückstag, die Ausklarierungsformalitäten sind schnell erledigt, die Wasserleitung am Steg wird auch schnell genug repariert, damit ich die Tanks noch gefüllt bekommen kann (was nützt mir ein Springbrunnen am Steg?), und die Wettervorhersage ist auch akzeptabel. Die Reste einer langen Kaltfront aus dem Norden sollen sich langsam auflösen und Platz für stabilen Passat machen. Mit der Brückenöffnung um 16.30 h verlasse ich die Simpson Bay, allerdings verhindert ein Gewitter aus eben dieser Kaltfront die Weiterreise. Kaum aus der Lagune raus, werde ich schon wieder an eine Festmacheboje gelegt. Karoline und Wolfgang vertreiben sich den Abend mit einer Runde Carcassone. Wolfgang hat das Spiel so gut erklärt, das Karoline gleich mal 2:1 gewinnt…

Samstag, 14.05.11

Dienstag, 17. Mai 2011

Samstag, 14.05.11 Leichte Brise aus Südost, Leine los, noch eben unter den landenden Flugzeugen hindurch und an Anguilla vorbei, Blisterbrise. Der „Gelbe Sack“ zieht mich leise vorwärts, erst zur Nacht wird auf die Rollgenua umgebaut, denn das große Leichtwindsegel taugt nicht für Manöver im Dunkeln.

Sonntag, 15.05.11

Dienstag, 17. Mai 2011

Sonntag, 15.05.11 Eine nächtliche Schauerbö und ein Gewitter im Westen stören die ansonsten schöne und ruhige Nachtfahrt. Tagsüber will der Himmel auch nicht wirklich aufklaren, aber der Wind ist wieder stetig und dreht so weit nach Osten, dass zur Genua nun auch das Groß gesetzt werden kann. Halbwindkurs, Vollzeugbrise, frisches Brot aus dem Ofen und ein Glas Rotwein als Sundowner, alles prima!

Montag, 16.05.11

Montag, 23. Mai 2011

Montag, 16.05.11 Ein Frachter weicht mir um 04.50 h brav aus, bei Sonnenaufgang baut Wolfgang die Passatbesegelung auf, das Mittagsetmal beträgt immerhin 110 Seemeilen, nachmittags schläft der Wind ein Weilchen ein, dann sorgen ein paar Schauerböen für ein Parkmanöver und nach einem Funkgespräch mit der Yacht Aurora, die mich nahebei überholt, fängt die nächste Nacht an. Ein gemütlicher Tag mit ein bisschen Abwechslung, damit hier niemandem langweilig wird.

Dienstag, 17.05.11

Montag, 23. Mai 2011

Dienstag, 17.05.11 Die Tropenhelme können für die nächsten Jahre wohl verstaut werden, ich überquere nämlich den nördlichen Wendekreis. Ein traumhafter Sonnenuntergang klaut mal wieder den Wind, aber auf dieser Strecke ist das durchaus normal. Unter Deck ist es schon nicht mehr tropisch warm, sondern subtropisch angenehm, Zeit für eine Runde Segler-Quiz, vielen Dank an Bettina und Thomas!

Mittwoch, 18.05.11

Montag, 23. Mai 2011

Mittwoch, 18.05.11 Der Tag beginnt mit einem Monsterregen. Macht nichts, mit Sonnenaufgang wird es wieder schön, Skuas (das sind große Möwen) und eine Schule Tümmler kommen zu Besuch, im Wasser treiben viele Portugiesische Galeeren und Halbzeit darf auch schon gefeiert werden!

Donnerstag, 19.05.11

Montag, 23. Mai 2011

Donnerstag, 19.05.11 Das AIS sorgt ja brav dafür, dass wir keine anderen Schiffe rammen. Leider haben Wale kein AIS, und den Pottwal, der da vorne träge an der Oberfläche von seinen Ausflügen in die Tiefsee ausruht, den hätte ich fast gerammt. So bleibt nur eine Schrecksekunde, Potti macht einen Buckel und taucht ab und Karoline und Wolfgang sind eine Weile lang sprachlos.

Freitag, 20.05.11

Montag, 23. Mai 2011

Freitag, 20.05.11 Nix an der Angel. Selbst als Wolfgang einen an Deck gestrandeten Fliegenden Fisch als Köder an die Mörderangel hängt, lachen uns die Tunas nur aus und springen fröhlich um mich herum. Einfach die Pfanne drunter halten? Manchmal ist es wie verhext… Zur Ablenkung wird im Cockpit etwas Sport getrieben, Karoline lotst Wolfgang durch ihr Karate-Stretch-Programm. Da ächzen Muskeln, Gelenke und Sehnen, von denen mein Skipper mal wieder gar nicht wusste, dass er sie hat.

Samstag, 21.05.11

Montag, 23. Mai 2011

Samstag, 21.05.11 Wie es aussieht, gewinne ich das 890-Meilen-Rennen gegen eine herannahende Kaltfront, die erstens Gewitter und zweitens eine Winddrehung auf Nord bringen soll. Brauche ich ja mal gaaar nicht… Bermudas Lichter erscheinen am Abend am Horizont, kommen nah und näher und nach einer spannenden, kniffeligen Nachteinfahrt legt mich Karoline längsseits an die Zollpier von St. Georges. Die Nachtschicht im geheizten Büro (Außentemperatur 22°C!) erledigt den Papierkram: „Everybody in good health?“ „Yes, very much!“ „Any animals on board?“ „Yes, a swallow!“ Die Schwalbe, die todmüde gute vierzig Meilen südlich erst auf meiner Reling, dann auf Wolfgangs Hand und schließlich unter Deck auf dem Ölzeugkragen von Skippers am Haken hängender Jacke mitgetrampt ist, muss natürlich auch ordentlich einreisen. Obwohl – sie kam wohl eh von hier. Ruh dich gut aus, kleiner Freund! Mit frischen Papieren und druckfrischen Stempeln in den Pässen versehen findet meine Crew eine freie Festmacheboje direkt vor dem historischen Anleger, da warten wir dann mal auf den morgigen Tag.

Sonntag, 22.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Sonntag, 22.05.11 Eine spanische Yacht macht einen der begehrten Liegeplätze im kleinen Becken hinter dem alten Zollgebäude frei. Nix wie hin! Nach ausgedehntem Sonntagsfrühstück bummeln Karoline und Wolfgang durch die historische Altstadt, die sich wunderbar restauriert, aber auch sonntäglich ruhig präsentiert.

Montag, 23.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Montag, 23.05.11 Morgens gibt es erst einmal einen ordentlichen Einlauf. Die Dame von der Hafenmeisterei schimpft, weil mein Liegeplatz für ein Regierungsboot freizuhalten ist, steht ja auch dran. Ganz klein, kann man wirklich übersehen….jedenfalls muss ich da wieder weg. Leinen los und erst einmal rüber zur Tankstelle, wegen der Zwischendurchflauten fehlt ja doch ein wenig Diesel. Und direkt neben der Tankstelle, da liegen ein paar dänische und holländische Yachten, und bei den Dänen ist längsseits im Päckchen ein Plätzchen frei. Die Dänen haben nichts gegen Nachbarn, die Hafenmeisterin gibt über Funk auch ihr o.k., nur die Tankwarte bestehen darauf, dass ich so weit wie möglich nach achtern verholt werde, um den Manövrierraum vor der Tanke nicht zu sehr einzuschränken, kein Problem – und schon liege ich am Logenlatz vor der „Tavern by the Sea“.

Am Nachmittag fahren Karoline und Wolfgang mit der Fähre an das andere Inselende. In Dockyard ist ein riesiges englisches Fort teilweise als Museum, teilweise als Einkaufsmeile umgebaut. Gewaltig! Mit dem Bus geht es über die weltkleinste Klappbrücke (eine Mastbreite!) und dann über Hamilton zurück nach St. George’s. Überall werden Vorbereitungen, Soundchecks und Reservierungsaufkleber an der Straße sicht- und hörbar, morgen ist Nationalfeiertag mit Umzug!

Dienstag, 24.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Dienstag, 24.05.11 Meine Crew stürzt sich nicht ins Getümmel der Hauptstadt, sondern genießt die Festivitäten von hier aus. Die hoffnungslos übertakelten Bermuda-Dingis segeln eine Regatta, unglaublich, dass soooo kleine Boote soooo viel Segel tragen können. Fünf Mann Mannschaft halten die Drei-Meter-Dinger akrobatisch in der Waagerechten…

Am Innenhafen findet ein anderes echtes Bermuda-Spektakel statt: Früher wurden geschwätzige oder untreue Frauen zur Strafe auf einer langen Wippe ins Hafenbecken getaucht – und heute auch noch. Die „Delinquentin“ heißt Mrs. Roberts-Holshouser und ist hauptberuflich Senatorin und Künstlerin. Für die Wippe brauchen die „Richter“ Freiwillige, Wolfgang lässt sich natürlich nicht zweimal bitten…

Mittwoch, 25.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Mittwoch, 25.05.11 Irgendwann unterwegs ist ein Weinglas im Cockpit zersprungen, weshalb heute beim Putzen die Rettungsinsel aus dem Fach unter dem Cockpitboden geholt wird. Da könnten ja noch Scherben sein. Und das war ja auch mal nötig. Hätte man auch gut Radieschen drunter pflanzen können…

Aber dann ist der Törn auch schon rum, Karoline zieht noch für ein paar Tage ins Hotel und Wolfgang und ich bleiben vor/in der Kneipe.

Donnerstag, 26.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Donnerstag, 26.05.11 Irgendwas ist ja immer zu basteln oder aufzuräumen…

Freitag, 27.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Freitag, 27.05.11 Karoline mailt, dass sie heute Tante geworden ist! Für den Fall stand ja schon den ganzen Törn über eine Flasche Sekt bereit, und die wird natürlich heute noch geköpft! Herzlich Willkommen auf diesem Planeten für Pauline Ilse!

Samstag, 28.05.11

Montag, 30. Mai 2011

Samstag, 28.05.11 Als Wochenendvergnügen gönnt sich Wolfgang einen Ausflug zum Strand. Davon hat Bermuda reichlich, schöne kleine Eckchen, die die Gezeiten aus dem Muschelkalk gespült haben. Außerdem wurde es ja auch mal Zeit für ein Bad!

Sonntag, 29.05.11

Montag, 06. Juni 2011

Sonntag, 29.05.11 Sonntags gibt es natürlich ein Frühstücksei. Aber sonst nichts aufregendes. Abends organisieren die Holländer ein kleines europäisches Stegfest, denn morgen wollen die Dänen nebenan ablegen. Der Wind soll ab Mittwoch langsam auf Südwest drehen, und da wollen die beiden ein wenig Vorsprung haben.

Montag, 30.05.11

Montag, 06. Juni 2011

Montag, 30.05.11 Das Befüllen der Gasflaschen steht noch auf dem Programm, und da mein Skipper dazu nach Hamilton muss, geht fast der ganze Tag dafür flöten. Wobei die Bustour über die Insel eigentlich immer wieder reinster Tourismus ist, tolle Blicke zu allen Seiten!