Von Panama nach Galapagos

17.04.2008

Donnerstag, 17. April 2008

Donnerstag, 17.04.08 – Dadurch bricht jetzt natürlich ein wenig Chaos aus: Wwolfgang packt nach einer guten, sehr netten und kulinarisch äußerst wertvollen Schleusung mit der „Sleipnir 2” (Danke an Evi!) mal gleich die Fenderreifen ins Taxi, Andreas und Hans-Jürgen (ebenfalls linehandler) streichen ihren geplanten Panama-City-Aufenthalt und steigen ebenfalls ins Taxi und übernehmen die gemieteten Schleusungstrossen von der „Sleipnir 2”, und Karoline Pfeifle, die mit dem scheinbar üblichen Tag Verspätung nun auch ihr Gepäck am Flughafen abholen darf, wird auch noch eingeladen. Am späten Abend sind alle wieder glücklich hier in Colon, herzlich Willkommen an Bord!

18.04.2008

Freitag, 18. April 2008

Freitag, 18.04.08 – Vorbereitungen für den großen Tag: Einkaufsliste schreiben, letzten Papierkram mit dem Agenten erledigen, linehandler organisieren (Jillie und Ruth von der „Tuppenny”, die beiden kennen wir aus New York, die „Tuppenny” liegt zufällig neben mir in der Box!), und den Großeinkauf erledigen. Das reicht für heute und dauert fast bis Mitternacht.

19.04.2008

Samstag, 19. April 2008

Samstag, 19.04.08 – Der Großeinkauf wird angeliefert, Karoline und WolfgangT fahren mit dem genialen Taxler Roy zum Gemüsemarkt, Wwolfgang verstaut inzwischen die Dosen.
Am Abend gibt es hier an Bord den Sundowner, die „Cosi fan Due” wird auch morgen schleusen, Jillie und Ruth lernen unsere deutschen/schweizer Freunde kennen, in meinem Cockpit wird mal wieder gelacht, bis sich die Decksbalken biegen. Vorfreude ist die schönste Freude!

20.04.2008

Sonntag, 20. April 2008

Sonntag, 20.04.08 – Die wirklich allerletzten Vorbereitungen laufen. Dazu gehört auch eine Schleusungsübungsstunde hier am Steg, Ruth und Jillie ziehen in die Backbord-Achterkabine, und rüber zum Ankerplatz vor der Kanaleinfahrt muss ich ja auch noch. Nach all der Hektik der letzten Tage heißt es nun einfach warten. Warten auf den Lotsen. Um 20.30 h ist es dann so weit. Iwan kommt an Bord, stellt sich freundlich vor und vermeldet, dass wir heute zehn Yachten in einer frachterfreien Schleusung sein werden! Super! Dann gibt es nämlich kein Schraubenwasser vom anfahrenden Dickschiff, es gibt reichlich Platz für die Andockmanöver und es gibt keine großen Wirbel in den Schleusenkammern, weil das Wasser sich besser verteilen kann.
Als erstes läuft eine große Motoryacht in die Kammer ein, dann die französische Megayacht „Obsession”. Deren Skipper hat letztens in der Marina 45 Minuten für ein simples Längsseitsgehen gebraucht, was meinen Skipper ob der zu erwartenden Showeinlagen skeptisch stimmt. Denn danach kommen der Katamaran „Swinging on a Star” und ich! Randy und seine ganze Linehandler-Crew kennen wir schon aus der Marina: Die Holländer auf dem Vorschiff haben kubanische Seekarten von mir, der Japaner hat das dritte Filet von unserem Tunfisch bekommen und mit Randys Frau waren Dieter und Wolfgang zusammen einkaufen. Und dementsprechend super verlaufen die drei Schleusungen hinauf in den Gatun-See. Die Leinen werden übergeben, jeder weiß, wo dicht geholt werden muss, Karoline steht ihren Mann am Ruder, die Fender kommen klar, es macht richtig Spaß!
Um 02.00 h liege ich an der Festmachboje im Gatun-See. Andreas kommt mit dem Kat „Cosi Fan Due” längsseits, und weil seine Schleusung mit Hindernissen auch prima geklappt hat (lest das mal bei ihm auf der website nach…), wird gesungen, gelacht, gefeiert, was das Zeug hält.

21.04.2008

Montag, 21. April 2008

Montag, 21.04.08 – So gegen 05.00 h ist die Party dann zu Ende, da bleibt noch Zeit, ein Pfefferminzbonbon zu lutschen, denn der nächste Lotse kommt um 07.00 h an Bord. Und es ist Edgar! Den kennt mein Skipper schon vom Schleusen der „Sleipnir 2” mit Evi und Wolfgang, und Edgar ist Klasse!
Eigentlich ist er nämlich Saxophonist, und deshalb wird auf der ganzen Fahrt über den See hier an Bord Musik gemacht! Edgar trommelt, singt und hat wie alle hier an Bord ziemlich viel Spaß!
Das Runterschleusen klappt genau so gut wie das Hochschleusen, nur noch etwas besser. Randys Lotse ganz beeindruckt, als „Swinging on a Star” und ich von den eingespielten Crews wieder zum Päckchen verschnürt werden: „This works like an oiled machine!”
Unter der Brücke zwischen den Amerikas verabschiedet sich Edgar, ich bekomme einen Platz an der Boje vom Balboa Yacht Club und freue mich, endlich wieder im Pazifik zu schwimmen!
Die Crews gönnen sich ein Galadiner in der Altstadt, mir reicht der Duft von fast 7000 Meilen bis Neuseeland in der Nase.

22.04.2008

Dienstag, 22. April 2008

Dienstag, 22.04.08 – Halb Turiprogramm mit Kanalmuseum und Altstadt, und halb Arbeit mit den letzten Obst- und Gemüseeinkäufen. So geht der letzte Tag auf dem amerikanischen Kontinent herum.

23.04.2008

Mittwoch, 23. April 2008

Mittwoch, 23.04.08 – Die Bucht von Panama liegt voller Frachter, die auch auf eine Schleusung warten. Als ich am letzen vorbei bin, werden endlich meine Segel gesetzt: Kurs Contadora. Da wohnt der sagenumwobene Contadora-Günther, der über Kurzwelle die Segler auf dem Pazifik betreut. Und 2001 hat das mit Wwolfgangs Besuch bei Günther nicht geklappt. Aber heute. Günther und seine Frau Susanne sowie die drei Dalmatiner freuen sich über den Besuch, schon wieder ein lustiger und informativer Abend.

24.04.2008

Donnerstag, 24. April 2008

Donnerstag, 24.04.08 – Zwei, drei Inseln weiter südlich im Las Perlas Archipel wohnen Gerda und Dieter. Kontrastprogramm. Günther und Susanne im komfortablen Haus mit Meerblick, Klimaanlage und allem Komfort – und Gerda und Dieter in einer Dschungelhütte mit einem Schäferhund (Bella), ein paar Schafen, dem Ertrag der Bäume, die sie in 25 Jahren gepflanzt haben und ansonsten mit nichts. Bella stöbert ein Gürteltier auf, die Hühner legen fleißig Eier und im Scheitel der Bucht gibt es seit ein paar Jahren ein kleines Luxushotel.

25.04.2008

Freitag, 25. April 2008

25.04.2008

Freitag, 25.04.08 – Die Pampelmusen muss man schon selber ernten, dafür halten sie bis Huahine, verspricht Dieter. Im Schatten der Palmen oben auf dem Hügel möchte er mal begraben werden. Immerhin ist er ja schon 80. Karoline und Gerda unterhalten sich über die Zeit „danach”. Am Strand liegt das Krokodil, dass immer Hühner klaut.
Viele Eindrücke zum viel darüber Nachdenken…
An der Hotelbar, also gerade mal fünf Minuten mit dem Dinghi um die Ecke, dann wieder eisgekühlte Getränke, Papageien, Kolibris, Tukans etc. im wundervollen Garten und dann doch wieder der Blick über die Bucht zu Gerda und Dieter. Manchmal weiß selbst mein Skipper nicht so richtig, was er sagen soll. All die wichtigen Fragen fallen ihm nicht ein. Dieter meint über Funk, wir sollen doch noch bleiben. Aber das Beiboot wird schon verstaut, mental sind wir schon weg.

26.04.2008

Samstag, 26. April 2008

Samstag, 26.04.08 – Und um 07.00 h dann auch wirklich. Gerda und Dieter hupen noch mal aus dem Dschungel heraus, Bella kläfft. Wer Zeit hat, sollte hinfahren und ein paar Tage mit den beiden verbringen. Zicke Zacke Hühnerkacke, hoi, hoi, hoi. Wwolfgang ist jedenfalls total traurig und kann erst durch Doppelsalto rückwärts springende Manta-Rochen, eine Blue Marlin im Kielwasser und einen schönen Tunfisch an der Angel wieder aufgeheitert werden. Und als mich die Ebbe mit fünf Knoten Schiebestrom in Richtung Galapagos strudelt, da lächelt meine Crew schon wieder. Wir sind auf Strecke, Bordroutine stellt sich ein, die erste magische Nachtfahrt auf dem Weg zur Südhalbkugel.

27.04.2008

Sonntag, 27. April 2008

Sonntag, 27.04.08 – Karoline hat in ihrer Wache besonderes Glück, weil sie Besuch von zwei kleinen Walen bekommt. Als weiteren Besuch haben wir nur ein Fischerboot zu berichten. Weil die Jungs gerade Langleinen ausbringen, sollen wir vor ihrem Bug queren. Machen wir – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Seglerisch bringt der Tag ein paar Garderobenwechsel, am Nachmittag darf ich nämlich mal wieder unter Blister segeln. Dazu muss natürlich die Genua weg etc. Macht Spaß, und außer den nächsten Tunfisch zu filetieren ist ja auch nicht wirklich viel zu tun. Es gibt ja auch noch andere Geschichten, warum der Tunfisch Tunfisch heißt, aber wer die Sauerei im Cockpit mal erlebt hat, der weiß: Es kommt von gut zu tun haben…

28.04.2008

Montag, 28. April 2008

Montag, 28.04.08 – Traumhaftes Segelwetter bei ganz leichter Brise aus dem Südosten. Sollte das schon Passatwind sein?! Meine Mannschaft nutzt den Sonnenschein für eine große Duschaktion auf der Badeplattform, wurde ja auch mal Zeit. Beim Skipper zumindest.
Am Abend dann doch noch mal rundherum Wetterleuchten. Das ist typisch für die Innertropische Konvergenzzone, also für den Bereich, in dem die Wettersysteme von Nord- und Südhalbkugel aufeinanderprallen. Die ITCZ wandert mit den Jahreszeiten: Im Sommer nach Norden, im Winter nach Süden. Und zurzeit ist sie gerade hier.

29.04.2008

Dienstag, 29. April 2008

29.04.2008

Dienstag, 29.04.08 – Um genau zu sein: Die ITCZ befindet sich mit einem Bereich gesteigerter Schauertätigkeit genau über mir. Umlaufende Winde, Seegang aus allen möglichen Richtungen, prasselnder Regen. Und weil das System verstärkend gemeldet ist, trete ich die Flucht an. Zusätzlich zu den Segeln wird der Motor gestartet, um möglichst schnell nach Südwesten weiter zu kommen. Ansonsten verbuchen wir den Tag unter „Erfahrungen”… Obwohl – die meiste Erfahrung macht mal wieder Gustav, mein Autopilot, weil der bei Mistwetter ja üblicherweise als einziger Ruder geht.

30.04.2008

Mittwoch, 30. April 2008

Mittwoch, 30.04.08 – Wird schon langsam besser… Ein paar Australtölpel fliegen um mich herum, ein paar Tunfische schwimmen direkt neben meinem Rumpf, weigern sich aber, an den bereitgehalten Haken zu beißen, ein kleiner, gelber Snapper darf zum Weiterwachsen wieder zurück ins Meer und ansonsten geht hier alles seinen bordroutinemäßigen Gang.

01.05.2008

Donnerstag, 01. Mai 2008

Donnerstag, 01.05.08 – Ein schräger Tag! Der Wind hat sich stabilisiert, weht nun mit gut zwölf Knoten aus dem Süden und legt mich auf die Backe. WolfgangT hat ganz schön Mühe, das Gemüse für den Eintopf zu schnippeln, rollt ja alles durch die Gegend! Könnte mal jemand rechteckige Kartoffeln erfinden, bitte! Die Delfine in der Bugwelle lachen sich schon scheckig!
Ich muss euch noch ein wenig von den Nachtwachen erzählen. Da haben wir nämlich immer Besuch von vier Möwen, die aus den Aufwinden aus meinem Großsegel Schwung holen und so bequem die ganze Nacht an meiner Steuerbordseite mittrampen. Dabei werden sie von der grünen Seite der Topplaterne angestrahlt, und weil fast Neumond ist und ja weiterhin ein paar Wolken aus der ITCZ und ein paar Gewitter im Norden und das Leuchtplankton im Kielwasser und auf den Wellen und kein anderes Schiff in der Nähe und nur das Heulen des Windes und das Gurgeln des Seeventils von der Spüle – gruselig, Geisterbahn!!!

02.05.2008

Freitag, 02. Mai 2008

Freitag, 02.05.08 – Traumhaft. Gute drei Windstärken aus Süd-Süd-Ost, leicht gekräuseltes Wasser und dazu der lange Atem aus dem Südmeer. Pazifik, wie er schöner nicht sein kann. Trotzdem bricht so langsam Unruhe aus, denn die Linie rückt immer näher! Am Cockpit-GPS läuft der Countdown – und um 16.45 h ist es soweit: Bei 088°32’ W stecke ich meinen Bug über den Äquator und schwimme nun in der südlichen Hemisphäre. Wwolfgang hat natürlich wieder (wie bei meinem ersten Übertritt 2001) „Aus der Neuen Welt” von Dvorak aufgelegt, so viel Tradition muss sein! Der Sekt liegt schon seit Tagen auf Eis, die Gläser klirren, glückliche Gesichter im Cockpit bei diesem schönen und seltenen Moment. Aber wer sich an das Logbuch von 2001 erinnert, der weiß, dass der Äquator eine blaue oder blaugrüne Linie ist, die Poseidon als Alarmanlage entlang des nullten Breitengrades gespannt hat. Und auch dieses Mal musste ich leider ein Stückchen abreißen, anders geht es eben nicht. Kaum flattert das blaue Band am Achterstag, da kommt Poseidon auch schon mit Dreizack und Machete aus den Tiefen aufgetaucht und beschwert sich über den illegalen Grenzübertritt. WolfgangT und Karoline sind nämlich ohne Visa, sprich ungetauft über den Äquator gefahren! Das muss nachgeholt werden. Die beiden reuigen Sünder bekennen ihre Schuld und müssen für den ordentlichen Übertritt zunächst mal rasiert werden. Das geht mit der Machete und viel Rasierschaum aber prima, Poseidon hat trotz des Seegangs die scharfe Klinge fest im Griff. Mit einem ordentlichen Schwall Südmeerwasser wird der Rasierschaum dann abgespült und damit auch die Taufe vollzogen. WolfgangT heißt von nun an Murmel, weil er immer so gerne schläft, und Karoline heißt Pixel, weil sie sich auch auf der Südhalbkugel um die Computer der Segler kümmern soll. Als Geschenk hängt Poseidon noch einen Monsterfisch an die Heckangel, aber da meint er es zu gut, der Hochseehaken bricht glatt in der Mitte durch.
Die Nacht hält, was der Tag versprach: Sternenklar, eine wunderbare leichte Brise, ein kurzer Schwatz auf der Funkrunde mit Contadora Günther, Sternschnuppen, „unsere” nun schon liebgewonnenen Nachtvögel an steuerbord – traumhaft.

03.05.2008

Samstag, 03. Mai 2008

Samstag, 03.05.08 – Galapagos empfängt uns mit dem vollen Showprogramm: Haie, Delfine, Seehunde, Pelikane, Blaufußtölpel, Maskentölpel, Fregattvögel, Petrels, eine Schildkröte und ein Adlerrochen, der einen Doppelsalto rückwärts mit Dreifachschraube springt. Das stimmt! Ehrlich!
Bei der Ankunft am Ankerplatz vor Baquerizo Moreno grüßt die Crew der „Cosi fan due” ganz erfreut, wir legen uns daneben. Da es mit der Weile einen Wassertaxiservice gibt, bleibt mein Beiboot luftlos und meine Crew kann ganz entspannt auf Landgang bzw. Organisationstour für das Besichtigungsprogramm gehen. Schwankt ein bisschen nach 860 Meilen auf See…
Das Einklarieren muss man mit einem Agenten erledigen, das kostet zwar, spart aber Zeit, die mit einem Spaziergang durch den kleinen Ort auch besser genutzt ist. Die Seelöwen werden immer frecher und liegen nun schon an der Bushaltestelle, und um mich herum sind sie natürlich auch dutzendweise unterwegs. Lauter neue Freunde für mich, hier gefällt es mir!

04.05.2008

Sonntag, 04. Mai 2008

Sonntag, 04.05.08 – Bootsausflug. Ohne mich! Aber mit Hans Jürgen und Andreas von der „Cosi fan due” – und mit einem schnellen Motorboot von einem der hiesigen Tour-Anbieter. Am Sleeping-Lion-Rock, an dem ich gestern noch elegant vorbeigesegelt bin, wird zum ersten Mal angehalten. Der riesige Monolith ist gespalten, und im Riss kann man wunderbar schnorcheln. An den senkrechten Wänden kleben bunte Korallen, filigrane Schwämme, Seesterne und Farne, und im tieferen Wasser ziehen eine Meeresschildkröte und ein Galapagos-Hai vorbei. Oben auf den Felsen sitzen wieder alle möglichen Tölpel, Fregattvögel mit ihrem angeberischen roten Kehlsack, Pelikane, der komplette Zoo.
An einem kleinen Strand gegenüber gibt es einen kleinen Zwischenstopp mit Spaziergang, dann geht die Fahrt weiter zur Isla Lobos. Da sind die Hauptattraktion die Seelöwen. Die Jungen sind völlig verspielt und haben großen Spaß daran, den plumpen Menschen an den Flossen zu zupfen. Schwer zu sagen, was lustiger ist: Zuzuschauen, wenn die kleinen Racker miteinander spielen – oder aktiv mitmischen und versuchen, sie zu berühren. Aber das klappt nicht, die Junglöwen kommen zwar bis auf ein paar Zentimeter heran, aber Kontakt vermeiden sie dann doch. Außer Flossenknabbern. Gut, dass man durch den Schnorchel auch lachen kann, unter Wasser ist es einfach nur komisch!
Zurück im Hafen werden bei mir im Cockpit alle Bilder von den Computern hin und her geschoben. Da Wwolfgang als einziger ein Unterwassergehäuse für die Kamera hat, sind natürlich alle anderen an den Tauchbildern interessiert. Karoline und Andreas hatten bei den Seelöwen jeweils einen „speziellen Freund”, und solche Freundschaften will man ja dann gerne auch zu Hause vorzeigen.
Aus der Diashow wird natürlich noch ein lustiges Bordfest mit Gitarre und so, kennt ihr ja. Karolines „spezieller Freund” scheint ihr übrigens gefolgt zu sein und lädt sich selber ein. Kurz nach dem Abendessen hüpft er auf meine Badeplattform und ist ganz enttäuscht, als der eifersüchtige Wwolfgang ihn nach ein paar Minuten wieder ins Wasser scheucht und die Plattform hochklappt. Andreas hat mit den „Hinterlassenschaften” der Lümmels schon Erfahrung, und manche Erfahrungen spart sich mein Skipper dann doch lieber.

05.05.2008

Montag, 05. Mai 2008

05.05.2008

Montag, 05.05.08 – Landausflug. Natürlich wieder ohne mich, aber ich habe ja meine Seelöwenfreunde zur Unterhaltung an meinem Ankerplatz. Das Expeditionsteam mietet ein Taxi und fährt quer über die Insel zu einer Schildkrötenaufzuchtstation, an einen einsamen Strand, auf den Vulkan, zu den urtümlichen Schwimmleguanen hinter dem Flughafen und zum Schluss auch noch zu „Lonely Pepe”, der größten und ältesten Sattelschildkröte. Pepe freut sich besonders über den Besuch, denn irgendwie weiß kaum jemand, dass nicht nur auf Santa Cruz „Lonely George”, sondern auch hier auf San Christobal ein Letzter seiner Art (Pepe ist eine Floreana-Sattelschildkröte) sein Dasein fristet. Pepe ist übrigens in den letzten sieben Jahren um 80 Jahre gealtert: 2001 wurde behauptet, er sei „erst” 70, heute sagt der Wärter aber schon 150 Jahre. Pepe macht jedenfalls einen recht fitten Eindruck, bis auf einen ordentlich verklebten Riss im Panzer, wo mal ein Stück Garagendach draufgefallen ist. Komischerweise will Pepe genau wie die Seehunde am liebsten an den Schuhen knabbern, scheint hier so üblich zu sein.
Am späteren Nachmittag wird noch ein bisschen gearbeitet, die beiden Wolfgangs holen Diesel für mich von der Tankstelle und bringen mit Manolo, dem umsichtigen Taxler und Tourführer, den säuberlich getrennten Müll der Reise zur Mülltrenn- und Sammelstelle. Ganz modern, da ist ja mal in was richtig Sinnvolles investiert worden.
Abends laden Hans-Jürgen und Andreas auf die „Cosi fan due” zu Hühnchen, Gemüse und Wein auf den Kat. Hühnchen ist mitzubringen (Karoline chartert einen Altrocker samt Motorrad für den Transport), Gemüse und Wein werden gestellt, der nächste lustige Bordabend…

06.05.2008

Dienstag, 06. Mai 2008

Dienstag, 06.05.08 – Ich bekomme meine Streicheleinheiten, Wolfgang rettet zwischendurch „Cosi fan Dues” Anker und am Abend steht schon das Abschiedsessen auf dem Programm. Wie immer: Schade, dass der Törn nun doch schon vorbei ist, aber schön, dass es so schön war!

07.05.2008

Mittwoch, 07. Mai 2008

Mittwoch, 07.05.08 – Schon um 07.00 h legt die Schnellfähre ab, WolfgangT und Karoline verbringen noch ein paar Tage auf Santa Cruz.
Und auf dem Rückweg bringt die Fähre den Großteil der neuen Crew mit: Monika Bloessl, Gabi Surläuly-Hartmann und Daniel Doswald haben nämlich schon ein paar Tage Naturpark auf den anderen Inseln hinter sich. Florian Glaser ist seit drei Tagen hier auf San Christobal und hat den Skipper schon am Morgen im Café erspäht, damit ist die die Transpazifik-Crew komplett. Monika und Daniel kenne ich ja schon seit vielen Törns, Gabi und Florian sind das erste Mal an Bord, Herzlich Willkommen!
Am Abend wird Bestandsaufnahme der Lebensmittel gemacht, Wolfgang hat ja schon in Panama vorgebunkert. Danach bleibt aber noch Zeit für ein gemütliches, letztes Abendessen an Land.