Von Kusadasi nach Izmir – Juni 2012

Samstag, 23.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Samstag, 23.06.12 Die neue Crew kommt praktisch an: Wolfgang Thiele praktisch als erster, da kann er mit Wwolfgang (das doppelte W zur besseren Unterscheidbarkeit) und Trans-Ägäis-Held Harm noch gemütlich zu Mittag essen, Olga Blanco Suarez kommt ganz praktisch mit dem Taxi an, als Wwolfgang gerade die Wäsche abholt und sie so nicht tragen braucht – und Rebecca kommt am allerpraktischsten mit dem Marina-Schlauchboot längsseits, die freundlichen Marineros ersparen ihr das Taschetragen ebenfalls. Olga und Wolfgang T. waren ja schon öfters an Bord, da vergeht der Abend in der Altstadt natürlich mal wieder mit viel Geschichten erzählen. Rebecca wundert sich über Anekdoten aus Panama, Thailand oder Tonga.

Sonntag, 24.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Sonntag, 24.06.12 Ebenfalls praktischerweise ist der Supermarkt fast auf dem Marinagelände, das Bunkern ist schnell erledigt. So bleibt noch Zeit für einen gemütlichen Schlag bis Cam Liman. In der Ankerbucht liegt zwar noch ein Ausflugsboot und am heutigen Sontag sind auch am Strand ein paar Camper, aber später am Abend sind wir alleine. Das erste Sternegucken der Reise.

Montag, 25.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Montag, 25.06.12 Da der Wind erst am Nachmittag einsetzt, wird morgens gemütlich gefrühstückt, geschwommen und gefaulenzt. Und Kuh geguckt. Mit der aufkommenden Brise kommt der Anker an Deck, ein paar schöne Meilen hoch am Wind weiter. Rebecca steuert die ersten Meilen ihres Lebens, für Segelnovizen ist das alles ja immer irgendwie besonders aufregend und spannend. Wwolfgang erklärt Petrels, kleine Seevögel, die quer über die Ozeane segeln und steuerbord neben mir Fische fangen. Und er übersieht fast ein Riff backbord  voraus…  Später, in Goek Limani, ist es völlig einsam, im kleinen Fjord liegt weiter hinten eine andere Yacht, am Eingang zu dem toll geschützten Versteck haben die Fischer ein paar Unterkünfte, aber das ist alles weit weg. Dicht an den Felsen ist eine Monsterboje verankert, so liege ich sicher und ganz dicht an und in der Natur. Ein ganz besonders schöner Ort. Der Skorpion geht gerade im Osten auf, Großer Wagen und Bootes hoch über uns, Olga erspäht sogar eine Sternschnuppe.

Dienstag, 26.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Dienstag, 26.06.12 Morgens das gleiche Programm wie gestern, allerdings plus schnorcheln, das lohnt sich an den Felsen. Wolfgang T. ist begeistert, auch wenn er dieses Mal keinen Begleiter unter der Hose hat. Aber das ist eine andere Geschichte….
Der Meltemi meldet sich ab dem frühen Abend zurück. Das war es wohl mit den leichten Brisen. Wwolfgang wechselt meine Besegelung von großer auf kleine Fock, steifes Aufkreuzen bis in die Alacati Marina. Ab und zu gönnt mein Skipper den Gästen ja ein wenig Außenbordsluxus, und die Marina ist klein, aber fein.

Mittwoch, 27.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Mittwoch, 27.06.12 Es bläst wieder ordentlich. Das erste Reff kommt ins Groß, ab die Post. Chios hält den Seegang ab, mit ein paar Schlägen hin und her zwischen Europa und Asien runden wir das Kap nach Cesme. Aus dem beschaulichen Fischerdorf  mit halbfertiger Marina ist ein mondäner Ferienort mit Restaurantzeile, Fußgängerzone und Nobelhafen geworden. Die Türken waren fleißig in den letzten sechs Jahren… In einer der Bars spielt eine gute Band, und schon eröffnen Olga und Wwolfgang die Tanzfläche. Das ermuntert die russischen Damen vom Nachbartisch dann doch – und schon ist Party.

Donnerstag, 28.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Donnerstag, 28.06.12 Trotz leichten Katers legen wir immerhin schon um 11.00 h ab. Heute mit dem zweiten Reff im Großsegel, die Düse zwischen Chios und der Türkei sorgt für sechs bis sieben Windstärken. Aber da die kleine Insel Oinoussa wie eine Hafenmole wirkt, bleibt der Seegang weiterhin gut erträglich. Ein paar Delfine bringen Glück vorbei, kann man ja immer brauchen. Nach Oinoussa wird es dann kabbelig, aber wenigstens kann ich nun Kara Burun, das Schwarze Kap zum Golf von Izmir anliegen. Es wird zwar nochmal spannend, als der Wind um Lesbos herum auf Nord dreht, aber mit nun wieder vollen Segeln und ein bisschen Motormogeln komme ich um die Felsnase herum. Und da erspäht mein Skipper einen neuen Hafen, den meinten die Delfine also! Mit dem Fernglas kann man Fischerboote und eine andere Yacht erkennen, neuer Kurs raumschots, eine halbe Stunde später liegen wir längsseits im Päckchen an der einzigen anderen Yacht und ein paar Trawlern. Hier ist noch überhaupt kein Tourismus, einfach nur ein kleines Dorf, die Moschee, ein Restaurant mit Fernseher und ein Café für den Tee. Der Fernseher wäre natürlich überflüssig gewesen – obwohl, Halbfinale ist ja auch schon was. Olga kocht ein grandioses Trostmenu, Spanien steht ja schon im Finale…

Freitag, 29.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Freitag, 29.06.12 Der Muezzin verschont meine Crew bei Sonnenaufgang, aber unser Nachbar will die Flaute am Morgen nutzen und wir müssen ihn früh raus lassen. Zwei Stunden später segele ich aber auch, zum ersten Mal seit Wochen mit Rückenwind! Bis Izmir sind es 40 schnelle Meilen unter Genua, wir müssen sogar zwei Mal halsen. Wusste schon gar nicht mehr, wie das geht. Olga fährt in der frisch renovierten Levent Marina das letzte Anlegemanöver und ich freue mich über den roten Teppich, den man uns ausgerollt hat. Das war vor sechs Jahren ja auch noch alles etwas einfacher hier. Aber so steht einem würdigen Abschlussdinner in schicker Umgebung nichts mehr im Wege – und das hat die Mannschaft nach einem super abwechslungsreichen Törn ja auch verdient!
Die tolle Reise endet mit einem Rettungsmanöver, denn in der Steuerbord-Achterkabine hat sich während des Abendessens eine Katze selbst eingeschlossen. Die Befreiung ist mit „Tür auf und weg“ schnell erledigt. Schade eigentlich, eine Bordkatze wäre auch nicht schlecht.

Samstag, 30.06.12

Montag, 02. Juli 2012

Samstag, 30.06.12 Abreisetag mit ein bisschen Wehmut. Kommt alle bald wieder, war wirklich schön mit euch! Olga lässt sich noch was ganz besonders schlaues einfallen, um meinen Skipper nochmal zu sehen, aber das muss sie euch selber erzählen ;-)!
Wolfgang fährt  Fähre, das ist der beste Weg ins Zentrum von Izmir. Nach verschiedenen Anläufen ist es nun doch endlich möglich, ein G3-Modem für die Türkei zu kaufen, da bin ich nun ständig über alle E-Mail Adressen erreichbar und freue mich über Post!