Von Kusadasi nach Bodrum – Sept 2012

Samstag, 22.09.12

Samstag, 29. September 2012

Samstag, 22.09.12 Brigitte kann es nach ihrem Törn von Portoroz nach Dubrovnik kaum erwarten, mal wieder ein paar Meilen mitzusegeln und ist schon am frühen Morgen an Bord. Nina, Bärbel und Markus kommen wenig später dazu – und schon ist meine Crew für den Törn nach Bodrum komplett. Herzlich Willkommen an Bord! Außer Brigitte sind alle zum ersten Mal mit mir unterwegs, Wolfgang freut sich, denn so muss er nicht immer fragen „… oder habe ich das schon mal erzählt?!“
Nach dem schnell im Supermarkt erledigten Einkauf bricht die Crew in die Altstadt auf. Die Karawanserei ist leider wegen einer Veranstaltung geschlossen, weshalb noch mehr Zeit zum Einkaufen in den Bazargassen bleibt. Die Männer tragen es mit Fassung.

Sonntag, 23.09.12

Samstag, 29. September 2012

Sonntag, 23.09.12 Die obligatorische Schiffs- und Sicherheitseinweisung nimmt den Vormittag in Anspruch, aber dann darf ich meinen Bug nach Süden drehen. Bärbel und Markus segeln schon lange, Brigitte kennt mich von diversen Törns eh auswendig und Nina zieht als Moses auch bald an den richtigen Strippen: Mit einer schönen Vollzeugbrise rausche ich nach Samos, um 16.15 h erklingt die Hymne Griechenlands und die Gastlandsflagge wird gewechselt. Das Revier hier bietet ja in zwei Ländern auf kleinstem Raum alle Möglichkeiten von Bucht über Stadtpier bis zu Marina – aber die Mannschaft will hauptsächlich zu abgelegeneren Buchten. Und so fällt mein Anker in Posidonion, da gibt es nur ein paar Häuser, das gute Fischlokal und ansonsten herrlich klares Wasser zum Schwimmen. Badeplattform runter, alle Mann ins Wasser und wenig später erfrischt zur Fischplatte.

Montag, 24.09.12

Samstag, 29. September 2012

Montag, 24.09.12 Bis auf Wolfgang und Brigitte, die leider mit einer Erkältung kämpfen, sind alle schon vor dem Frühstück wieder im Wasser. Der Meltemi ist aber sowieso ein Spätaufsteher, morgens haben wir hier keine Eile. Mit aufkommendem Wind segele ich aus der Bucht, die nächste Insel ist Gaidaros. Der ehemals einsame Ankerplatz hinter Neros ist leider durch eine Fischzucht belegt, aber um die Ecke in der Südostbucht ist es mindestens genauso schön. Ein paar Ziegen am Ufer, dazu der Ziegenstall, ansonsten Stille. Eine Landfeste ausbringen, drei Gänge kochen, alles (aber auch wirklich alles…) wieder abspülen, dann die Seele baumeln lassen und Sterne gucken.

Dienstag, 25.09.12

Samstag, 29. September 2012

Dienstag, 25.09.12 Ab Gaidaros muss man sich entscheiden, ob man den Kurs über den türkischen Güllük-Golf mit seinen Dutzenden Ankerplätzen wählt, oder ob man über die Inseln des Dodekanes weitersegelt. Da wir ja später ohnehin wieder in die Türkei kommen, fällt die Entscheidung für Griechenland, nächstes Ziel ist Lipso. In der Südbucht, die Wolfgang wegen des schlechten Ankergrundes nicht so mag, liegen mittlerweile Festmachebojen aus, und schon gefällt meinem Skipper das viel besser! Kitschpostkartengriechenland, inklusive einer wirklich geschmackvollen Taverne. Und das gilt besonders für das Zicklein aus dem Ofen…
P.S. an alle Lipso-Fans: Leider keine herrenlosen Möter (halb Mensch – halb Köter) weit und breit…

Mittwoch, 26.09.12

Samstag, 29. September 2012

Mittwoch, 26.09.12 Nina ist der unangefochtene Dinghi-Kapitän. Nützt aber nix, der morgendliche Higgins-Ausflug zwecks Broterwerbs bleibt ergebnislos, macht nichts.
Ein paar Delfine springen nördlich von Leros Kapriolen, kommen aber leider nicht näher an mich heran. Wind bringen die Außenbordskameraden keinen vorbei, heute bleibt es flautig. Aber Glück haben sie da gelassen, denn nach den wenigen motorfreien Meilen an der Südspitze von Kalymnos (Brigitte legt wegen der dramatischen Landschaft Pavarotti auf!) findet sich die letzte freie Boje in der Bucht von Vlychadia. Schon wieder Kitschpostkartengriechenland, und von mir aus kann das auch immer so weitergehen.

Donnerstag, 27.09.12

Samstag, 29. September 2012

Donnerstag, 27.09.12 Und das Glück bleibt uns hold, denn der Wirt der linken Hafenkneipe macht eine Privatführung durch das weltgrößte Schwammtauchermuseum. Mal davon abgesehen, dass es wahrscheinlich kein anderes Schwammtauchermuseum gibt, lohnt sich der Besuch sehr, denn was da an Fischen, Muscheln, Amphoren, Taucheranzügen, Geschichten, Schätzen und natürlich Schwämmen zusammengetragen wurde, ist allein die Reise wert.
Und Brot backen kann der Cheftaucher auch noch, nach einem kleinen Wartekaffee kommt es duftend aus dem Ofen.
Auf dem Weg zur türkischen Küste wird wieder die Flagge gewechselt, gar nicht so einfach bei wieder frischem Meltemi. Kurz vor Bodrum liegt der Ankerplatz „Aquarium“, tagsüber sind viele Tagesausflügler hier, aber mit Sonnenuntergang sind wir fast alleine. Wolfgang packt die Gitarre aus, das vertreibt dann noch die letzten Mitankerer.

Freitag, 28.09.12

Samstag, 29. September 2012

Freitag, 28.09.12 Großes Bordkino: Eigentlich kann man nämlich zwischen den beiden Inseln da vorne nicht hindurch fahren. Und uneigentlich auch nicht. Und deshalb hat eine Gület aus Bodrum jetzt ein Problem. Von sechs Knoten auf null in einer Sekunde. Da muss mein Skipper gleich mal seinen Vortrag „Schiffsverluste aufgrund elektronischer Seekarten“ halten, man darf eben nicht so lange reinzoomen, bis es passt.
Ich fahre durch tiefes Wasser unten um die Insel herum aus der Bucht heraus, und damit hier endlich auch mal was Negatives berichtet werden kann, verstopft sich das Seeventil vom Fäkalientank. Das hat aber den Vorteil, dass nach dem Einlaufen in Bodrum die achtere Toilette nicht mehr geputzt werden muss. Ist schon geschehen. Die Marina ist eigentlich übervoll, aber meine heutzutage ja bescheidenen zwölf Meter kann die Marinaleitung noch direkt vor Rezeption und Dusche reinquetschen. Da steht dem gepflegten Törnabschlussdinner in der Altstadt ja nichts mehr im Weg!