Von Mallorca nach Faro – Ende August 2018

Samstag, 25.08.2018

Dienstag, 11. September 2018

Samstag, 25.08.2018 Ich werde wie immer schnell und effizient grundgereinigt, damit die nächste Crew sich wohlfühlt: Das sind Bernhard und Hella mit Ada (sieben Jahre) und Kristina und Peter. Die letzten beiden kommen auch zuletzt, das Flugchaos in Deutschland schlägt zu… aber zum Abendessen im Restaurant direkt vor der Marina sind dann alle komplett und erzählen sich ihre Galateia-Erfahrungen. Waren ja alle schonmal da…

Sonntag, 26.08.2018

Dienstag, 11. September 2018

Sonntag, 26.08.2018 Wegen der anstehenden Nachtfahrten wird die Schiffs-und Sicherheitseinweisung wieder ein bisschen genauer und ausführlicher als sonst, aber um 12.00 h sind wir unterwegs nach Südwesten. Mit schönem Wind gleite ich die Küste entlang und lande in einer Bucht, die mir irgendwie bekannt vorkommt. Hier war ich zuletzt am Freitag Morgen… Aber der Platz ist ja auch wirklich schön, gut geschützt, unbebaut am Ufer (was auf Mallorca eine Seltenheit ist), und mit herrlichem Wasser für eine Runde Schwimmen.

Montag, 27.08.2018

Dienstag, 11. September 2018

Montag, 27.08.2018 Als erstes, also als zweites nach einer Runde Schwimmen, kommt die Umweltbehörde mit einem kleinen Boot vorbei und kontrolliert, ob mein Anker Seegras beschädigt hat. Hat aber nicht, Wolfgang kennt den Platz ja und vermeidet Seegras immer. Aber gut, dass aufgepasst wird! Wir können der freundlichen Dame außerdem berichten, dass ich nicht nur einen Fäkalientank habe, sondern dass der auch benutzt wird.

Anker auf, Kurs Ibiza. Unterwegs die ersten Delfine, ein zu kleiner Tunfisch an der Angel (darf weiterschwimmen), dazu eine beständige Brise aus Südost, Ada zum ersten Mal am Steuerrad, und das fröhlich in den Sonnenuntergang hinein. Die erste Nachtfahrt beginnt. Ruhig, stetig, wunderbar.

Mittwoch, 29.08.2018

Dienstag, 11. September 2018

Mittwoch, 29.08.2018 Rückenwind und Sonnenschein… Benidorm von außen. Unfassbar, eine größere Skyline als Frankfurt. Ada und Wolfgang verbringen viel Zeit vorne auf dem umgedrehten Higgins und machen Urlaub. Das heißt, sie erzählen sich Geschichten und genießen den Tag. Die anderen dürfen hinten im Cockpit steuern und aufpassen. Bis Alicante sind es nur 35 Meilen, und weil ich hier ja schon öfters war, findet mein Skipper auch den versteckten Rathausplatz mit den besten Fischlokalen der Stadt. Das wird lecker

Donnerstag, 30.08.2018

Dienstag, 11. September 2018

Donnerstag, 30.08.2018 Carpe Diem ist ja nicht nur ein beliebter Schiffsname, sondern auch ein gutes Motto zum Segeln: Wenn der Wind schonmal aus Ost bläst, dann nutzen wir ihn auch! Zum ersten Mal wir meine Passatbesegelung aufgebaut. Langfahrtfeeling! Fliegende Fische, ein allerletztes Gewitter hinter uns, vier kleine Tunfische an der Angel, die zusammen eine Mahlzeit ergeben hätten, aber leider jedesmal als zu klein befunden wurden, Wache um Wache am Steuerrad und einfach nur am Abend um das Cabo de Gata herum mit Kurs in die Nacht. Sternegucken und Sternschnuppenwünsche

Freitag, 31.08.2018

Dienstag, 11. September 2018

Freitag, 31.08.2018 Vormittags kommen die nächsten Delfine mal eben vorbei und schauen sich Menschen an. Die Küste hier ist ansonsten unwirtlich, manchmal unwirklich, wie ein Wüstenplanet. Erst um die Ecke herum in den Golf von Almeria hinein wird es freundlicher. Ich segele an der alten Maurenburg vorbei bis Aqua Dulce. Das Einchecken in den Marinas dauert hier immer eine Weile, weil jedes Mal eine komplette Crewliste geschrieben werden muss, aber überall werde ich ganz freundlich empfangen und prima versorgt. Und natürlich gibt es auch hier eine nette Kneipenzeile, heute mal mit Pizza per Meter.

Samstag, 01.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Samstag, 01.09.2018 Hatten wir schon über Carpe Diem gesprochen? Ach ja… Um kurz nach zehn bin ich wieder unterwegs, es bläst aus Ost… Die Delfine kommen wieder vorbei, Fliegende Fische flüchten vor meiner dunklen, großen Silhouette, und da der Mond erst spät aufgeht, leuchtet das Plankton magisch in meinem Kielwasser, als wir in die nächste Nacht segeln. Ada findet Nachtfahrten übrigens prima, aufregend und spannend – und sie schläft in ihrer Freiwache wie ein Stein.

Sonntag, 02.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Sonntag, 02.09.2018 Kristina hat das größte Glück: Fast ihre ganze Wache lang begleiten sie Delfine, die durch das Leuchtplankton magische Spuren durch das Wasser ziehen. Kann man nicht beschreiben, muss man erlebt haben.

Am Vormittag taucht langsam der berühmteste Felsen des Mittelmeeres vor meinem Bug auf: Gibraltar liegt recht voraus. Nochmal Delfinbesuch, dann Flaggenwechsel unter Abspielen der entsprechenden Nationalhymnen. Great Britain, wir kommen! Oder auch nicht… Zunächst, stoppt mich die Polizei im Hafen, weil die Marina-Einfahrt nicht mehr da ist, wo sie mal war. Ist aber eh voll. Und die andere Marina gibt es nicht mehr, dafür einen Megayachthafen mit Shopping-Mall, aber ebenfalls ohne Platz für Super Yachten wie mich. Also wieder Flaggenwechsel und rüber auf die andere Seite der Landebahn, da ist zwar wieder Spanien, aber wenigstens eine großzügige Marina mit Platz für mich. Und mit einer neuen, geschenkten Kappe für Ada!

Montag, 03.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Montag, 03.09.2018 Aber hier muss man natürlich einen Hafentag einlegen! Erstmal mit dem Bus in die Innenstadt, und dann mit dem Taxi an den Sehenswürdigkeiten entlang: Rauf auf den Grat, Berberaffen anschauen, die Aussicht genießen, rein in die Tunnelanlagen, die Kühle genießen, runter in die Altstadt, den Frisörsalon genießen. Wolfgang zumindest. Und Fish an Chips natürlich!

Gibraltar wächst durch Landgewinnung unaufhörlich, der ehemals an der Waterfront gelegene Schiffsausrüster liegt heute in einem Parkhaus. So langsam wird das zu einem Hochhausgürtel mit einer ehemaligen Hafenbefestigung aus dem 18. Jahrhundert mittendrin. Trotzdem, ein toller Tag voller außergewöhnlicher Eindrücke!

Dienstag, 04.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Dienstag, 04.09.2018 Die Straße von Gibraltar. Afrika bei extrem klarer Sicht direkt gegenüber. Der Atlas wie zum Anfassen. Und Westwind. Ich schummle mich Bucht für Bucht und Wende für Wende motorgestützt und Fels für Fels dicht unter Land in Richtung Tarifa. Und das klappt! Ist aber echt spannend. Peter hat sich alle Seekarten auf sein Handy geladen, das hilft hier prima. Und so bin ich um 15.05 h im Atlantik! Und so habe ich sogar noch Zeit für ein paar Meilen nach Norden! Bis Barbate. Und außer einem super sicheren Hafen ist hier nichts. Wolfgang brutzelt die berühmte Galateia-Tortilla, ein gemütlicher Abend im Cockpit ist ja auch mal schön.

Mittwoch, 05.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Mittwoch, 05.09.2018 Es regnet morgens ein bisschen, Bernhard besorgt noch frisches Obst und Brot, das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages und irgendwie ist der Vormittag auf einmal weg. Aber wir waren ja auch super fleißig bisher, muss ja auch mal gut sein mit der Meilenfresserei. Was mein Skipper nicht im Blick hat, ist die Strömung. Am Nachmittag läuft die Ebbe die Küste runter und bremst mich einen Knoten ab. Wind ist auch nicht viel, und das bisschen eher von vorne. Delfine in meiner Bugwelle, immerhin. Wie das wohl war, als Lord Nelson hier am Kap Trafalgar eine der berühmtesten Seeschlachten der Geschichte gewann? Es wird ein bisschen zäh bis Cadiz, und es dauert bis 20.25 h am Abend. Da sind dann aber alle sofort ausgehfertig, und der Bummel durch eine der schönsten Altstädte Europas entschädigt für einen eher mäßigen Segeltag. Cadiz ist noch ein Geheimtipp, das alte Zentrum ist fast autofrei, überall laden kleine Plätze mit Bars und Restaurants zum Verweilen-  und über allem thront die mächtige Kathedrale aus Spaniens goldenen Zeiten.

Freitag, 07.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Freitag, 07.09.2018 Das mit der Strömung ändert sich ja auch heute nicht… Frühstart, zumal Vila Real de Santo Antonio eine Barre vor der Hafenmündung hat, die ich gerne eher bei auflaufendem bzw. Hochwasser überqueren würde… Da es aber bis dorthin nicht so weit ist, und da ja die Strömung hilft, bin ich schon um 13.20 h am Steg! Bzw. um 12.30 h, denn Portugal hat je eine Stunde weniger als MESZ. Der Anleger bei starker Strömung im Grenzfluss zwischen den beiden Ländern ist schwierig, klappt aber prima, und damit ist mein Ziel für diesen Törn nach 667 Meilen erreicht. Was für eine Reise. Abschiedsessen in der Altstadt…

Samstag, 08.09.2018

Dienstag, 11. September 2018

Samstag, 08.09.2018 Taxi kommt, alle weg, Wolfgang und ich alleine. Ungewohnt nach den letzten sechs Wochen einmal quer durch das Mittelmeer und raus auf den Atlantik. Ein großes Dankeschön an alle drei Crews, die den Sprint hierher mit mir gemacht haben, das war großartig!!!

Ich habe jetzt eine Woche Pause, bis die nächste Crew mich runter nach Las Palmas segelt. Bis dann, eure Galateia!