Von Kusadasi nach Kusadasi Ende Juli 2013

Samstag, 27.07.13

Montag, 12. August 2013

Samstag, 27.07.13 Wolfgang wollte ja unbedingt mal wenigstens einen Teil des Sommers in Deutschland verbringen – und nach 24 Jahren war das dann ja auch mal überfällig. Deshalb war de Sommer bisher übrigens auch so schön, mein Skipper hat nämlich mein Privat-Hochdruckgebiet aus der Türkei exportiert. Über Dankesschreiben freuen wir uns sehr! Allerdings ist er jetzt wieder hier in Kusadasi, aber das Wetter wird auch in Deutschland bestimmt noch halten…hier ist die Vorhersage einfach: Sonnenschein und Wind bis Oktober.
Am Abend kommen Dani und Michael aus München an, die beiden waren vor vielen Jahren schon mal ganz kurz an Bord – aber das ist eine längere Geschichte… Für die nächsten zwei Wochen ist die Crew damit komplett, Willkommen an Bord!

Sonntag, 28.07.13

Montag, 12. August 2013

Sonntag, 28.07.13 Nach kurzer Wetter- und Lust-und-Laune-Besprechung fällt die Entscheidung für eine Runde durch die griechischen Inseln und den Güllük-Golf. Einkauf und Schiffs- und Sicherheitseinweisung sind schnell erledigt, nur das Duschen dauert etwas länger, weil die neuen Sanitäranlagen in der Marina fertig geworden sind und man da gar nicht wieder raus will. So gegen halb zwei bin ich aber unterwegs, Kurs Samos. Wie immer bei herrlichem Meltemi, Rauschefahrt bis nach Posidonion. Dort freut sich Wolfgang, dass er die Styrr erspäht, wenig später fällt mein Anker in der Nähe von unseren Freunden. Beim Sundowner auf dem großen Traditionssegler werden die neuesten Nachrichten ausgetauscht, und natürlich ein paar alte Anekdoten. Zum Abendessen werde ich näher an den Anleger der Kneipe verholt, da müssen die Jungs nicht so weit rudern…

Montag, 29.07.13

Montag, 12. August 2013

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Montag, 29.07.13 Ausschlafen, schwimmen, Kaffee trinken, Wein bunkern: Der Vormittag wird wie immer schön verbummelt. Aber dann kommt der Anker an Deck, noch in der Bucht werden Groß und Fock gesetzt, ab die Post. Und dann ein Rettungsmanöver, denn voraus schwimmt eine riesige, aufblasbare Poolnudel. Die brauchen wir für „Zwergli“, Theres‘ uns Martins Tochter! Dani fährt den Kringel, Michael lotst das Ding mit dem Bootshaken an der Bordwand lang und Wolfgang schnappt sich die Nudel dann an der Badeplattform. So geht das mit dem Retten…Ein paar Delfine kommen in der Samos-Straße mal eben gucken, schwimmen aber nicht lange in Richtung Agathonisi mit. Martin und Theres wollen ihren Gästen die Kochkünste von Sabine auch nicht vorenthalten, und so sitzt am Abend eine sehr große, lustige Runde bei dem deutsch-griechischen Pärchen auf der Terrasse.

Dienstag, 30.07.13

Montag, 12. August 2013

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Dienstag, 30.07.13 Heute im Hafenkino: Anlegen der Fähre bei gleichzeitigem Ankersalat bei einer Yacht am Kai. Ich muss auch ein paar Meter aus dem Weg gezogen werden, aber das klappt problemlos. Auf dem Weg nach Lipso überholen wir die Styrr, die trotz vier Beaufort noch nicht so richtig in Schwung kommt. Am Ankerplatz ist es dann ein wenig wie mit Hase und Igel, denn das Aufkreuzen mit ein paar Wenden bis an den Ankerplatz kostet mich natürlich schon etwas mehr Zeit als die Styrr, die schon draußen auf See Segel bergen muss.
Das Restaurant am Ufer hat nicht nur die besten Thunfischsteaks der Gegend, sondern auch den am schönsten angelegten Garten, ein toller Platz.

Mittwoch, 31.07.13

Montag, 12. August 2013

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Mittwoch, 31.07.13 Nach Übergabe der Poolnudel segeln wir weiter, heute nur bis Patmos. Zur Vermeidung von Ankersalat legt mich Michael einfach vor die Fischerboote. Leider hat das Kloster schon geschlossen, aber die Altstadt auf dem Berg ist auch so ein echtes Highlight.

Donnerstag, 01.08.13

Montag, 12. August 2013

Donnerstag, 01.08.13 Heute im Hafenkino: Der Dieselfrachter für das Inselkraftwerk legt an. Dafür muss ich auch mal eben an eine von den Bojen, aber das ist ein Klacks im Verhältnis zu dem Theater, was am Kai losgeht. Eine Windbö mehr – oder ein slippender Anker – und der Frachter hätte mal eben ein paar Millionen an die Hafenmauer gedrückt. So muss nur ein Taucher einen notgekappten Anker bergen und außer viel Geschrei passiert so eben nichts wirklich Schlimmes…
Für den Vormittag ist Besichtigungsprogramm angesagt, denn das Kloster und auch die Höhle des Heiligen Johannes sind Pflichtprogramm. Außerdem sucht Wolfgang ja weiterhin nach dem Kraut, das Johannes geraucht haben muss, als er die Apokalypse schrieb. Das Zeug muss doch noch irgendwo wachsen…
Ich freue mich am Nachmittag über die Entdeckung eines neuen Ankerplatzes: Hinter Archangelos, an der Nordspitze von Leros liegt ein wunderbar einsamer Platz mit kleinem Strand und klarem Wasser. Mitten in der Hochsaison sind natürlich auch ein paar andere Yachten da, aber die verteilen sich in der Weite der schönen Doppelbucht. Dani weiß schon gar nicht mehr, was sie sich vor lauter Sternschnuppen wünschen soll, sie ist schon bei „Hubschrauber“ angekommen.

Freitag, 02.08.13

Montag, 12. August 2013

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Freitag, 02.08.13 Hier muss man natürlich noch einen Strandspaziergang machen! Aber nur kurz, denn ohne den Wind ist es an Land sehr, sehr heiß…
An Leros‘ wilder Küste entlang zieht mich die Rollgenua bequem bis nach Xerokampos, die Wirte des kleinen Ortes haben gute Muringbojen ausgelegt, ein total entspannter Tag.

Samstag, 03.08.13

Montag, 12. August 2013

Samstag, 03.08.13 Heute tolles Segeln (also wie jeden Tag!!!) bis rüber in die Türkei. Da stellt Wolfgang dann fest, dass er doch mal ein neues Hafenhandbuch kaufen sollte. Die „Einsame Bucht“ an der Südseite des Güllük-Golfes ist das nördliche Ende der Party-Meile von Bodrum geworden, die sich über den Hügel bis hierher ausgedehnt hat. Macht nichts, die eine Bar spielt ganz gute Musik, und das Feuerwerk ist auch nicht von schlechten Eltern…

Sonntag, 04.08.13

Montag, 12. August 2013

Sonntag, 04.08.13 Aber so richtige Party-Fans habe ich gerade nicht an Bord. Obwohl das Hafenkino mal wieder gut ist, was hier so an Yachten rumliegt und an Höchstgeschwindigkeitsbeibooten rumdüst ist auch mal großes Staunen wert!
Auf der Strecke bis Asinkoy erkundet meine Mannschaft noch ein paar schöne Ankerplätze, auch wenn man dafür manchmal durch sehr, sehr enge Fahrwasser aufkreuzen muss. Das macht Spaß! Asinkoy kenne ich ja schon vom letzten Jahr, bis hierher kommen nur ein paar Fahrtensegler, einfach ein wunderschöner, kleiner, türkischer Fischerort mit antiker Villa in der Hafeneinfahrt und Burgruine auf dem Hügel.

Montag, 05.08.13

Montag, 12. August 2013

Montag, 05.08.13 Der Tag beginnt um Mitternacht mit einer Geburtstagskerze: Herzlichen Glückwunsch, lieber Michael!
Und dann beginnt der Tag nochmal ganz normal, bei Tageslicht. Auf dem Kartenplotter sieht meine Kurslinie heute wie ein geköpftes Ei aus, also ein Oval mit ab und zu gezackten Rändern. Wir segeln eine große Erkundungsrunde durch alle Zipfel und hinter allen Inseln durch, bis wir acht Meilen westlich wieder ankommen. Und zwar in der schönsten Ankerbucht des Törns. Damit die auch weiterhin einsam bleibt, wird die Position leider nicht verraten. Nur ein Tipp: Mitten im Wald!

Dienstag, 06.08.13

Montag, 12. August 2013

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Dienstag, 06.08.13 Am westlichen Ende des Golfes treffen sich türkischer Meltem (heiß, kommt über Land) und griechischer Meltemi (kühl, kommt über das Meer). Schwieriges Segeln mit umlaufenden Böen und merkwürdigen Flauten. Aber bis in die Marina von Didim ist es ja nicht weit, und so bleibt trotzdem noch Zeit für den Besuch des Tempels. Grandios. Der Service in der Marina übrigens auch, vom Belegen der Muringleine bis zum Transport per Golfcaddy vom Supermarkt zum Schiff bleiben hier keine Wünsche offen. Und die Pizza ist auch klasse!

Mittwoch, 07.08.13

Montag, 12. August 2013

Mittwoch, 07.08.13 Wolfgang beschließt, dass Agathonisi auf dem Hinweg jetzt immer Agathonisi heißt – und auf dem Rückweg Gaidaros. Schon praktisch, wenn eine Insel zwei Namen hat, da fährt man nicht zweimal auf dieselbe! Wir ankern aber auch nicht im Hafen, sondern in der östlichen Bucht, einer meiner Lieblingsorte, karg, einfach, einfach nur schön.

Donnerstag, 08.08.13

Montag, 12. August 2013

Donnerstag, 08.08.13 Die letzte wilde Kreuz gegen den Wind, wie meistens ein Reff im Groß, kleine Fock, glänzende Augen bei den Rudergängern. In die Samosstraße dreht der Wind dann für mich, Logge am Anschlag, wir fliegen nach Posidonion. Da hat es Dani und Michael so gut gefallen, dass sie nochmals hinwollen, obwohl es ja reichlich Alternativen in der Gegend gibt. Aber die Bucht ist auch eines von Wolfgangs Lieblingsplätzchen – und so lässt er sich gerne überreden. Michael will nunmal die besten Kalamari der Welt essen…

Freitag, 09.08.13

Montag, 12. August 2013

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Freitag, 09.08.13 Die letzten Meilen bis Kusadasi, das letzte Mal Meltemi für diesen Törn. Für zehn Motorstunden (das sind nur die Ankermanöver!) lohnt sich das Tanken mal wieder nicht, Dani zirkelt mich gekonnt rückwärts in die Box, und mit dem traditionellen Basarbummel wird eine tolle Reise abgeschlossen.

Samstag, 10.08.13

Montag, 12. August 2013

Samstag, 10.08.13 Beim Deckschrubben probiert Wolfgang einen neuen Reiniger aus, der die Rostflecken von der alten Ankerkette prima wegbekommt, ich strahle wieder mit blütenweißem Deck! Am Abend steht mein Privattaxler Hakan pünktlich am Steg, Abreisezeit. Das hat großen Spaß gemacht mit euch beiden – und Wolfgang hat nebenbei noch eine Menge gelernt, vielen Dank! Wolfgang fährt mit zum Flughafen, weil Christian zeitgleich ankommt und sich über das Empfangskomitee freut. Die neuesten Bremer Nachrichten gibt es dann im Marina-Restaurant, das am Ende vom Ramadan rappelvoll ist, die Türkei feiert – und wir feiern mal wieder einfach mit.